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 Dan Cooper

Gesamtausgabe 2


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Mit dem zweiten Band setzt Splitter die Veröffentlichung seiner auf zwölf Bände angelegten Gesamtausgabe der Dan-Cooper-Reihe fort. Wie bereits im ersten Band sind auch im zweiten drei Comichefte der Serie vereint: "Operation Jupiter"," Auf zum Mars" und "Duell am Himmel". Und auch wie im ersten Band gibt es wieder einen einführenden Aufsatz zu Hintergründen und Informationen, etwa dazu, wie deutsche Verlage mit Veröffentlichungen dieses Comics umgingen.

Die drei Comics erzählen jeweils eigene Geschichten. Der erste führt Cooper nach einem Absturz nach Liberia, wo er in einen Putsch gerät. Im zweiten Heft schafft es der Protagonist mit einem Raumschiff auf den Mars und im dritten Comic schließlich konkurriert er mit anderen Fliegern bei einer Flugshow.

Der zweite Band der Dan-Cooper-Gesamtausgabe von Splitter ist thematisch vielseitiger als der erste, aber die Comic-Reihe bleibt bei ihren Hauptthemen: Flugmaschinen und technischer Fortschritt. Insbesondere im zweiten Comic driftet es schon in Richtung Science-Fiction ab.

Dramaturgisch bieten die hier gesammelten Hefte nicht viel Neues gegenüber den ersten drei. Weiterhin steht der immer heldenhafte und abenteuerlustige Dan Cooper im Mittelpunkt, der letztlich jede Intrige eines Saboteurs, eines bösen Politikers oder von wem auch immer, durchkreuzt, ob mit Fäusten oder in einem Cockpit. Nebenfiguren wie Techniker, Wissenschaftler oder andere Piloten bleiben stets nur Typen ohne Tiefe. Das geht im dritten Heft leider so weit, dass zwei Pilotenkollegen, ein Indianer und ein Schwarzer, durchgehend nur klischeehaft dargestellt werden. An sich sollte es wohl fortschrittlich rüber kommen, dass selbst Schwarze und amerikanische Ureinwohner ein Flugzeug fliegen dürfen, aber durch die Darstellung kommt das wenig glaubwürdig rüber, selbst für die Entstehungszeit.

Ebenfalls wie im ersten Band trifft der Leser wieder auf jede Menge damals moderner Maschinen aus dem Luftfahrt- und Militärsektor. Diesmal sind es vor allem ein senkrecht startendes Flugzeug und abermals Raumfahrzeuge. Allerdings verließ der Autor der Comics, Weinberg, diesmal den Bereich der Hightech seiner Zeit und versuchte sich anscheinend an einer Zukunftsvorstellung à la Jules Verne. So ist der ganze zweite Comic dieses Bandes einer damals noch undurchführbaren Reise zum Mars gewidmet, die dementsprechend etwas aus dem Rahmen der Serie fällt, da die Technik dafür teilweise ausgedacht werden musste. Dennoch oder gerade deswegen ist auch dieser Band ein Zeitdokument für die Technikbegeisterung und den Fortschrittsoptimismus der Zeit.

Auch die Präsentation des zweiten Bandes mit einer Einführung zu den Comics und Informationen zu den Erstveröffentlichungen der Reihe in Deutschland ist wieder gelungen. Splitter versteht es, Klassiker neu und interessant aufzulegen.

Insgesamt lohnt sich der Kauf des Bandes für alle, die auch den ersten gut fanden, sich für Klassiker interessieren oder für den Zeitgeist der 1950er Jahre in Bezug auf Technik. Jedermanns Sache ist Dan Cooper aber sicherlich nicht.


Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebseite.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 1. Juli 2016 | ISBN: 978-3958393431 | Preis: 29,80 Euro | 184 Seiten | Sprache: Deutsch

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