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 Die vergessenen Welten: Schattenzeit

Die vergessenen Welten 12


Cover
Gesamt +++--
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Drizzt, Catti-brie, Regis und Bruenor haben Wulfgar, den legendären Barbarenkrieger, allein gelassen, auf dessen eigenen Wunsch. Wulfgar kämpft mit seinen eigenen Dämonen, denn von einem leibhaftigen Dämonen, Drizzts altem Feind Errtu, wurde er mehrere Jahre gefangengehalten und gefoltert. Diesen Dämonen zu ertränken, das ist sein Ziel, aber der viele Alkohol, den Wulfgar in sich hineinschüttet, macht den Dämonen kein Ende.

Als Rausschmeißer nimmt Wulfgar seinen Job durchaus gerne wörtlich, der eine oder andere Gast, der sich nicht so benimmt, wie das gewünscht ist, wird von Wulfgar durchs Fenster, ja manchmal sogar durch die Wand geworfen. Währenddessen freundet sich der Barbar mit einem harten Mann an, mit Morik dem Finsteren, einem berüchtigten Ganoven. Eine Wendung geschieht erst, nachdem Kapitän Deudermont, ein guter Freund von Drizzt Do’Urden, in Luskan einläuft, und den ehemalig stolzen Krieger als Rausschmeißer vor sich sieht. Deudermont versucht, Wulfgar auf sein Schiff anzuheuern, aber der Barbar ist nicht aus seinem Suff und seinem trauten Nest herauszubekommen.

Währenddessen passiert eine der klassischsten Geschichten in einem kleinen Bergfürstentum in der Nähe. Der Fürst verliebt sich in ein Bauernmädchen, diese ist aber einem Landarbeiter aus dem Dorf zugetan. Um ihre Mutter vor einer Krankheit zu retten, lässt sich die junge Dame den Hof machen, hat aber auch eine romantische Nacht mit ihrem Liebhaber. Was das mit Wulfgar zu tun hat? Als er und Morik aus Luskan herausgeworfen werden, findet der Leser das heraus.

Ein Buch aus der langen Reihe der Vergessenen Welten - dies ist Band 12 - ganz ohne Drizzt Do’Urden, das ist schon so eine Schwierigkeit für sich. Eines der Hauptthemen, nämlich der Kampf gegen die inneren Monster und Dämonen, ist hier zwar auch wieder absoluter Mittelpunkt, aber es hat in diesem Fall halt nichts mit dem Lieblingsdunkelelfen der Fantasy zu tun. Immerhin werden ein paar Handlungsfäden am Köcheln gehalten, sodass es auch irgendwann mit den anderen Helden weitergehen kann, aber Wulfgar ist in diesem Buch die Hauptfigur. Und da Wulfgar gar nicht so kompliziert gestrickt ist, hat dieses Buch auch einige Längen. Der zweite Plot um die Bauerntochter Meralda ist absolut konventionell und damit auch sehr spannungslos. Einzig die gute lockere Schreibe ist R. A. Salvatore geblieben und macht das Buch nicht völlig fad. Der Titel "Schattenzeit" hat nichts mit dem Originaltitel zu tun, der wohl eher als "Der Grat der Welt" übersetzt werden müsste - dort handelt der Teil des Buches, der nicht in Luskan stattfindet -, trotzdem scheint der Titel gut gewählt, denn Wulfgar geht durch eine lange Leidenszeit. Nur schade, dass es für den Leser auch kein Vergnügen ist.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Februar 2001 | ISBN: 3442249732 | Preis: 9,00 Euro | 413 Seiten

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