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 Der goldene Hut

Und andere Schmetterlingsgeschichten für Kinder


Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Wie verletzlich wirken die kleinen Raupen, die aus den Eiern einer Pfauenaugenmutter geschlüpft sind! Zum Glück gibt es die Schicksalsfee Tante Moira, die gern bereit ist, sich schützend um die Babys zu kümmern und ihnen vor allem Geschichten aus dem Schmetterlingsleben zu erzählen. Aus vier dieser Geschichten und der Rahmenerzählung besteht das Buch "Der goldene Hut".
Die erste Geschichte erläutert anschaulich und anhand eines kindgerechten Modells, wie der Stoffwechsel in Bäumen abläuft und wie empfindlich das Gleichgewicht der Natur ist.
"Der Admiral" befasst sich mit dem Sinn des Zuhörens: Hätten die Freunde des Admirals ihren Geschwistern zugehört, statt sich scheinbar wichtigeren Tätigkeiten zu widmen, so hätten sie sich später nicht unbegründete Sorgen um sie machen müssen.
In "Die Motte" wird auf originelle Weise erzählt, wie der hässliche graue Schmetterling Motte entstand, der doch als Raupe so überaus eitel war und sich einen ganz bunten Kokon gestrickt hat, um die Schönheit aller Schmetterlingsarten in sich zu vereinen. Aus Scham über ihre Hässlichkeit versteckt sich die Motte in Kleiderschränken.
Die Geschichte "Der goldene Hut" thematisiert die Solidarität. Der böse Spatz Tschirr stellt einem kleinen Zitronenfalter eine schier unlösbare Aufgabe. Gelingt es dem Schmetterling nicht, die Forderung zu erfüllen, so will der Spatz ihn fressen. Auf seiner verzweifelten Suche nach Unterstützung trifft der Falter auf viele kleine, aufopfernde Helfer und gemeinsam gelingt es ihnen, den Zitronenfalter zu retten.
Mittlerweile sind die Pfauenaugenkinder groß geworden und lassen sich von Tante Moira erklären, wie die nächsten Schritte in ihrem Leben aussehen werden. So erfahren die Leser, wie die Entwicklung der Schmetterlinge vom Ei bis zur Imago verläuft.

Die Autorin erzählt in ihrem Buch Geschichten nach, die sie selbst in der Slowakei von ihrem Vater hörte. Recht spannend und auf sachlich korrekter Basis, dabei fantasievoll aufbereitet, geben die Geschichten einen Eindruck vom Geschehen in der Natur und der Rolle der Schmetterlinge in ihr, lassen Kinder erfahren, wie schützenswert die oft zu wenig beachtete Welt der kleinen Lebewesen ist, und unterhalten dabei. Ein angemessener Dialoganteil belebt die Geschichten. Wie im Inhaltsabriss erwähnt, geht es zudem auch um wichtige zwischenmenschliche Themen beziehungsweise Tugenden - ich verwende bewusst das altmodisch klingende, jedoch treffende Wort -, die gut verständlich dargeboten werden. Die farbigen Illustrationen wurden liebevoll erstellt.
Die Altersangabe "ab sieben Jahren" scheint mir zutreffend zu sein; jüngere Kinder verstehen die doch recht differenziert dargestellte Schmetterlingswelt noch nicht.
Das Buch ist in der amtlichen Schweizer Rechtschreibung gehalten, die unter anderem kein ß kennt, und eignet sich für deutsche und österreichische Schulkinder nicht zum Selbstlesen, weil sich die zahlreichen in ihren Ländern als fehlerhaft geltenden Schreibungen leicht festsetzen; ihnen kann man "Der goldene Hut" selbstverständlich vorlesen!

Regina Károlyi



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2003 | ISBN: 3828018394 | Preis: 6,80 Euro | 47 Seiten | Sprache: Deutsch

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