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 The Deal

Im Visier der Öl-Mafia


Cover
Gesamt +++--
Action
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


"The Deal" ist ein Film von Harvey Kahn, in dem die Ölkrise der USA Aufhänger für einen Action-Thriller mit hochkarätiger Besetzung ist.

Tom Hanson arbeitet für "Delawney & Strong", eine Firma, die in finanziellen Engpässen steckt, aber wegen ihrer blütenweißen Ethikweste sehr bekannt und geschätzt ist. Als Toms bester Freund erschossen wird, spricht dessen Arbeitgeber Jared Tolson, Chef des Firmengiganten "Condor" Tom auf der Beerdigung an und bietet ihm an, ein Geschäft abzuschließen, zu dessen Abschluss Toms Freund nicht mehr gekommen ist. Tom sieht seine Chance gekommen, die Karriereleiter weiter hinaufzusteigen und mit dem Deal, bei dem es um geschätzte zwanzig Milliarden Dollar geht, auch "Delawney & Strong" aus der finanziellen Misere zu holen.
Ganz leicht wird es allerdings nicht für Tom, denn abgelenkt wird er nicht nur von seinem Kollegen und Konkurrenten Hank, der eigentlich für Ölthemen der Verantwortliche in der Firma ist und sich zurückgesetzt fühlt, sondern auch von Abbey Gallagher, einer ökologisch interessierten Harvard-Absolventin, für die Tom sich sehr interessiert und die er darum auch in die Firma holte. Sie ist allerdings nicht die einzige Frau in Toms Leben, denn Tom trifft auch immer wieder auf eine geheimnisvolle Frau namens Anna, die ihn sexuell stark anzieht. Das alles zusammen setzt Tom ziemlich unter Druck, so dass er viel zu spät erkennt, dass der Deal mit "Condor" ein gefährliches Unterfangen ist - denn die Ölfelder in Kasachstan, von denen dort die Rede ist, existieren gar nicht ...

"The Deal" ist ein solider Thriller im Wallstreet-Stil, der dem Zuschauer mitnichten Visionen eines perfekten Amerika und einer blütenreinen Politik liefert. Es geht um ÖL und eine damit verbundene Krise - und beides zusammen bringt die Darsteller des Films dazu, illegal zu handeln und damit Kopf und Kragen zu riskieren, um eine Krise und enorme Ölpreise zu senken. Ein Dienst an den amerikanischen Bürgern also? Nein, auch dies entpuppt sich rasch lediglich als Deckmantel, denn in erster Linie geht es - wie meist - um das Geld.
Der Grundtenor des Filmes ist damit ein sehr interessanter, allerdings gelingt es dem Film nicht, daraus einen wirklich fesselnden Thriller zu gestalten. Die gesamte Handlung wirkt sehr konstruiert und auch die Dialoge sind nicht anders, was dem Film eine unfreiwillige Komik verleiht.

Es treten viele Nebenfiguren in "The Deal" auf, deren Einsatz beim Zuschauer oftmals ein Wiedererkennen verursacht, doch trotz der hochkarätigen Besetzung erlebt der Zuschauer ein ständiges Hin und Her. Figuren tauchen auf, verschwinden wieder und tauchen später erneut auf, ohne dass man eine Ahnung hätte, wie sie in den Film einzusortieren wären. Bis zum Ende des Films ist die Rolle eines jeden klar, doch bis dahin ist der Zuschauer vielen Rätseleien und einigem Unverständnis ausgesetzt. Auch die Auflösung der einzelnen Rollen zum Ende des Films hin ist unbefriedigend und wirkt - wie die Gesamthandlung - sehr konstruiert.

In der Hauptrolle sieht man Christian Slater als Tom Hanson, der die ihm zugedachte Rolle so gut spielt, wie sie angelegt wurde. An seiner Seite ist Selma Blair als Abbey Gallagher zu sehen. Schauspielerisch lässt auch sie keine Zweifel aufkommen, auch wenn die Rolle der unkonventionellen "Öko-Harvardianerin" stark an Selmas Rolle der naiven Cecile in "Eiskalte Engel" erinnert.
Den Firmenchef Jared Tolson mimt Robert Loggia, der schon einige Erfahrungen als Bösewicht vorzuweisen hat und weshalb seine Einordnung in "The Deal" dem Zuschauer besonders leicht fällt, aber auch Colm Feore als Hank zeigt durch seine Besetzung von Anfang an, dass er kein Sympathieträger im Film sein wird.
Mit den genannten Schauspielern ist die Besetzung mit bekannten Gesichtern längst nicht abgeschlossen, denn auch Nebenrollen werden von bekannten Darstellern wie beispielsweise John Heard verkörpert.

Insgesamt ist "The Deal" ein politisch brisanter Action-Thriller, der sein Potenzial aufgrund zu vieler Nebenstränge zu Gunsten einer insgesamt sehr konstruierten Gesamthandlung leider nicht auszuschöpfen weiß. Das Schauspiel der eingesetzten Darsteller weiß zu überzeugen, dennoch ist "The Deal" ein Film für Leute, die mit relativ wenig Spannung etwas anfangen können und die gewollte Aussage des Films über seine Defizite stellen. Ein solider Film, leider aber nicht mehr.

Tanja Elskamp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. April 2006 | FSK: 16 | ISBN: 4020628988005 | Laufzeit: 103 Minuten | Preis: 17,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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