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 Die Legenden des Abendsterns

Autoren: Ascan von Bargen
Verlag: Ubooks

Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das große Feuer von London wütete im Jahre 1666. Es verschlang den Großteil der Stadt innerhalb von vier Tagen, da der Bürgermeister es nicht für notwendig hielt, besondere Maßnahmen zu ergreifen. Doch die Ursache dieses schrecklichen Unglücks wäre wahrscheinlich ohnehin nicht auszuhalten gewesen. Duncan Clairebourne ist der erste, der erfährt, was die wirkliche Ursache dafür gewesen sein könnte. Ein Brief, den er ein Jahr nach dem Tod seines Vaters erhält, enthüllt ihm eine schreckliche Wahrheit. Sein Vater war Teil eines Geheimzirkels und besaß deswegen Kenntnisse von Dingen, die nicht von dieser Welt sind. In diesem Brief teilt ihm sein Vater mit, dass es von größter Wichtigkeit ist, dass er, Duncan, zum Mörder wird. Doch Duncan kommt zu spät und muss nun in einem Wettlauf mit der Zeit die verschlüsselte Botschaft in dem Brief entziffern, da sonst die Welt zu einem Ende kommen wird.

Aber Duncan ist nicht alleine, das weiß er. In den Aufzeichnungen seines Vaters findet sich eine Liste der Menschen, die damals gemeinsam mit seinem Vater geheime Informationen gesammelt haben. Doch nach und nach zeichnet sich ab, dass fast alle Personen dieses Geheimzirkels in den letzten Jahren umgekommen sind. Und Duncan ist mit seiner Weisheit am Ende. Auch wenn sich mysteriöse Vorfälle und Todesopfer häufen, so ist er doch nicht gewillt, etwas einzusehen, das man nicht mit dem normalen Menschenverstand erklären kann. Die Hurentochter, die Älteste der toten Götter ist erwacht und wird Verderben über die Welt bringen, wenn es ihr gelingt, ihre beiden teuflischen Schwestern zum Leben zu erwecken. Und ihr gegenüber steht ein junger Mann, der an ihrer Existenz zweifelt und die Zeichen nicht erkennt, die ihm gegeben wurden. Bei der vollständigen Sonnenfinsternis wird sich das Schicksal der Welt entscheiden.

Ascan von Bargen setzt die Tradition des klassischen Horrorromans fort. Allein schon der Zeitpunkt, zu dem die Handlung stattfindet, mutet wie ein melancholischer Rückblick in die alten Mythen an. In einer Zeit, in der man mit allerlei okkulten Praktiken experimentiert und sich gleichzeitig aufgeklärt und intellektuell gibt, beschwört ein Zirkel aus gelangweilten Männern eine lebensgefährliche Gefahr herauf, die die ganze Menschheit bedroht. Es ist ein Rennen gegen die Zeit, in dem verschlüsselte Botschaften entziffert und verborgene Hinweise gefunden werden müssen. Die Geschichte selbst springt immer wieder zwischen den verschiedenen Handlungsorten und auch zwischen den Charakteren hin und her. Diese Vorgehensweise macht es dem Leser schwer, der Geschichte zu folgen, da er sich erst wieder neu orientieren muss. Der Roman ist in einer sehr schönen, ausschweifenden und blumigen Sprache geschrieben, die die Geschehnisse direkt ins Auge des Betrachters rückt. Leider gelingt es dem Autor nicht immer, die Spannung zu halten, da er den Leser mit sehr vielen Einzelheiten eindeckt, die ihm die Übersicht auf den eigentlichen Erzählstrang rauben.

Eine sehr schöne Horrorgeschichte, die aufgrund ihrer düsteren Sprache und nicht aufgrund einzelner Schreckmomente ihren Schauer entfaltet. Den Leser fällt es allerdings an einigen Stellen schwer, sich auf die Geschichte einzulassen, da sie zu verwirrend ist und so kann man sich nicht ganz auf die vermittelte Stimmung einlassen. Ein gutes Buch für schaurige Stunden, das an die Klassiker des Genres erinnert.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2006 | ISBN: 9783937536958 | Preis: 13,90 Euro | 284 Seiten | Sprache: Deutsch

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