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 Wolverine: Waffe X


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Mit "Wolverine - Waffe X" erschien im Dino Verlag der Auftaktroman zu einer Reihe rund um die Vergangenheit des wohl charismatischsten X-Man aller Zeiten: Wolverine!

In einem namenlosen Forschungskomplex irgendwo im Eis planen skrupellose Forscher die ultimative Waffe. Basierend auf einem Menschen, verfeinert durch ein Adamantiumskelett, kombiniert mit einem Muskelaufbau der Extraklasse und einer saftigen Gehirnwäsche wollen sie aus dem unscheinbaren Logan jenen "Kämpfer deluxe" basteln. Nicht nur, dass der Körper der Versuchsperson mit glühend heißem Metall gefüllt wird. Nein, da werden Sonden eingepflanzt, gesägt, geschnitten, genäht und dergleichen mehr. Nur dank seiner unheimlichen Selbstheilungskräfte überlebt Logan, auch Subjekt X genannt, das grausame Experiment, an dessen Ende er vermeintlich unbesiegbar und sozusagen ein- und ausschaltbar sein soll. Doch wie das Leben so spielt, haben die am Projekt beteiligten Wissenschaftler nicht bedacht, dass es sich bei Subjekt X um einen Mutanten handelt. So entwickelt sich der unterirdische Forschungskomplex in ein riesiges Gefängnis und es ist nur eine Frage der Zeit bis das große Schlachten beginnt ...

Auf rund 400 Seiten hat sich der Autor bemüht, den Charakter von Logan plastisch zu gestalten und die Vergangenheit des Mutanten, welcher sich später noch in Wolverine umtaufen wird, näher zu beleuchten. Leider ist es bei dem Versuch geblieben. Der Prozess, sozusagen die Erschaffung Wolverines, wird durch die Eingliederung von diversen Erinnerungsschnipseln am laufenden Meter unterbrochen. Schlimmer noch, diese Erinnerungen tragen zum Großteil nicht zum Vorankommen der Handlung bei. So erfährt der Leser zwar etwas über den ein oder anderen Forscher sowie über Logan selber - allerdings alles derart konfus und zusammenhangslos, dass man sich fragt, was der Autor damit bezwecken möchte.

Die Charaktere, einschließlich Logan, wirken über die gesamte Länge des Buches sehr blass. Dem Autor ist es nicht gelungen, Motive und Beweggründe plausibel zu erklären. Hier wurden viele Ideen nicht konsequent weiter verfolgt.

Das Buch liest sich auf Grund der einfach gehaltenen Sätze sehr zügig. Jedoch stören die erwähnten Erinnerungsschnipsel den Lesefluss derart, dass man nicht mehr von einem Lesevergnügen sprechen kann. Die parallel laufende Handlung rund um den Einsatz Logans in Nordkorea könnte auch einem schlechten Agentenfilm entnommen sein. Ein solch ideenloses Storygerüst kennt man allenfalls von James Bond. Die Entstehung Wolverines, quasi der Hauptteil der Geschichte, kann da schon eher Interesse wecken. Aber auch hier hat der Autor es nicht geschafft, einen Spannungsbogen aufzubauen. Die Geschichte schlägt zu viele Haken, als dass man dem Ende noch entgegenfiebern könnte.

Das Buch liegt als Taschenbuch vor und umfasst 409 Seiten. Die Covergestaltung wirkt sehr ansprechend, gut zu erkennen sind die charakteristischen Klauen - bevor sie von Adamantium umhüllt wurden.

Fazit:

Für Fans der Comics sicherlich eine lohnenswerte Anschaffung. Alle anderen dürfte das Fehlen eines eindeutigen Konzeptes und die streckenweise sehr platte Story abschrecken.

Ralf Strohbach



Taschenbuch | Erschienen: 01. März 2006 | ISBN: 3833214031 | Originaltitel: Wolverine: Weapon X | Preis: 9,95 Euro | 409 Seiten | Sprache: Deutsch

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