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 Spiele für Zwei: Rosenkönig

Dornige Fehde für Zwei

Serie: Spiele für Zwei
Autoren: Dirk Henn
Illustratoren: Andreas Steiner
Verlag: Kosmos

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


England im fünfzehnten Jahrhundert. Zwei Adelshäuser, das House of York und das House of Lancaster, streiten von 1455 bis 1487 unerbittlich um den Thron. Dieser blutige Bürgerkrieg, wird "Rosenkrieg" genannt, denn York führte in seinem Wappen eine weiße Rose und Lancaster eine rote Rose. Das blutige Drama kostete drei Königinnen das Leben, bis schließlich das Haus Lancaster siegte.

Im Spiel "Rosenkönig - Dornige Fehde für Zwei" von Dirk Henn haben die Spieler die Möglichkeit, selbst in den "Rosenkrieg" einzutauchen und die Geschichte fiktiv umzuschreiben. Zweiundvierzig Jahre, wie das historische Ereignis dauerte, müssen die Spieler ab zehn Jahren dafür natürlich nicht an Zeit einkalkulieren, sondern für eine abgeschlossene Partie rund dreißig Minuten.

"Rosenkönig", erschienen im Jahr 1999, ist ein Beispiel für die Reihe "Spiele für Zwei" aus dem Kosmos Verlag. Diese Spiele richten sich vor allem an allein erziehende Elternteile und Spieler, denen gerade die weiteren Partner fehlen. Zudem sind sie immer sehr handlich und haben aufgrund ihrer praktischen Größe in jedem Reisegepäck Platz.

Das aktuelle Spiel ist die thematisch überarbeitete Neuauflage des Spieles "Texas", das 1993 im Eigenverlag von Dirk Henn - bei db-Spiele - erschienen ist. Der Kampf um die Ländereien findet bei "Rosenkönig" auf einem ansprechend gestalteten Spielplan statt, der einen Ausschnitt Englands zeigt. Das Land ist in einundachtzig Quadrate aufgeteilt, welche die einzelnen Ländereien darstellen. Ziel des Spiels ist es, am Ende die größten zusammenhängenden Gebiete zu besitzen.

Jeder Spieler übernimmt die Kontrolle über das Haus Lancaster oder York und bedient sich zur Kennzeichnung seines Gebiets der so genannten Machtsteine aus Holz, die auf der einen Seite mit einer weißen Rose (York) und auf der anderen Seite mit einer roten Rose (Lancaster) bedruckt sind. Die Machtsteine zeigen im Laufe des Spiels an, wer die Kontrolle über das Land besitzt.

In der Mitte des anfangs leeren Spielplans liegt die Königskrone, um die beide Spieler als Haus York beziehungsweise Haus Lancaster kämpfen. Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler vier Heldenkarten. Mit diesen ist es möglich, auf dem Spielplan liegende gegnerische Machtsteine in die eigene Farbe umzuwandeln. Jede Heldenkarte kann nur einmal benutzt werden und kommt nach Gebrauch aus dem Spiel.

Damit die Konkurrenten in den Besitz von Ländereien kommen, müssen Machtkarten ausgespielt werden. Jeder Spieler erhält fünf Karten, die er offen vor sich ablegt. Auf den Machtkarten wird mittels eines Schwertes eine der acht Himmelsrichtungen angezeigt. Außerdem zeigt ein Wert zwischen eins und drei an, wie weit gezogen werden muss.

Wer am Zug ist, muss entweder eine Machtkarte legen, ziehen oder eine Heldenkarte zusammen mit einer Machtkarte spielen. Nachdem ein Spieler eine Machtkarte benutzt hat, zieht er die Königskrone in die Richtung, in die das Schwert auf der Karte zeigt. Die Zugweite ergibt sich aus der aufgedruckten Zahl. Der Spieler muss die angegebene Zugweite immer voll ausnutzen, er darf also nichts verfallen lassen. Das Feld, das der Spieler mit der Krone erreicht, markiert er mit einem Machtstein in seiner Farbe. Die Königskrone bleibt auf dem Stein liegen; sie markiert nun den Ausgangspunkt für den anderen Spieler.

Kann oder will ein Spieler keine Machtkarte spielen, so zieht er eine Karte nach. Zudem hat jeder Spieler viermal im Laufe der Partie die Möglichkeit, einen bereits liegenden Stein des Gegners durch Ausspielen einer Heldenkarte umzudrehen und dadurch das gegnerische Gebiet teilweise erheblich zu verkleinern. Wer schließlich mit seinen durch Machtsteine besetzten Gebieten die größte Punktzahl erreicht, der hat den Rosenkrieg gewonnen.

"Rosenkönig" ist ein taktisches Zugspiel für zwei Personen mit einfachen Regeln. Besonders hervorzuheben ist die schöne Aufmachung des Spiels, illustriert von Andreas Steiner und grafisch umgesetzt von Pohl & Rick. Die Spielregeln sind leicht verständlich und werden in der Anleitung gut beschrieben. Unerfreulicherweise spielt jedoch der Glücksfaktor mitunter eine zu große Rolle, worunter der Spielspaß leidet. Ein genaues Planen der nächsten Züge ist oft nicht möglich. Nichtsdestotrotz ist "Rosenkönig" ein kurzweiliges Zwei-Personen-Spiel mit einer interessanten historischen Kulisse.

Nikola Poitzmann



Brettspiel | Erschienen: 01. Juni 2004 | FSK: 10 | ISBN: B00006YYSL | Preis: 14,95 Euro

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