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 Pater Brown, Folge 3: Die fliegenden Sterne


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Oberst Henry Adams erwartet Gäste zum zweiten Weihnachtsfeiertag. Der Bruder seiner kürzlich verstorbenen Frau, James Blound, kommt aus Kanada. Adams Freund, der Finanzmagnat Sir Leopold Fischer, Patenonkel seiner Tochter Ruby und der Jugendfreund seiner Tochter, der Sozialist und Journalist John Crook, treffen ein.
Unerwartet bringt Fischer noch Pater Brown, den alten Seelsorger der Familie, mit. Er hat ihn unterwegs mit dem Auto aufgelesen.
James Blound schlägt eine Charade vor und Ruby überredet ihren widerstrebenden Vater zu dem kleinen improvisierten Theater. Während der Vorstellung taucht ein Polizist auf. Doch Blound hat ihn als verkleideten Komödiant aus Kanada und alten Freund seiner Familie vorher angekündigt und baut den Mann kurzerhand in seine Vorführung ein.
Sir Leopold hingegen gerät währenddessen in Panik. Die unbezahlbar wertvollen Diamanten, "Die fliegenden Sterne", die er Ruby zu Weihnachten geschenkt hat, sind verschwunden. Irgendjemand muss sie gestohlen haben. Ehe er das Theater unterbrechen kann, fällt seltsamerweise der als Polizist verkleidete Freund von Blound in Ohnmacht und ist nicht aufzuwecken. Ein Arzt wird gerufen. Sir Leopold verdächtigt Rubys Jugendfreund und heimliche Liebe, James Crook, dessen Ansichten Sir Leopold zutiefst verachtet, des Diebstahls der Edelsteine. Der besonnene Pater Brown schlägt vor, die Steine erst einmal überall zu suchen, sie seien ja vielleicht nur verloren gegangen. Er begibt sich mit Blound in den Garten und versichert diesem, dass die Steine wieder auftauchen werden. Er wüsste dies ganz sicher.

Das kurze Hörspiel nach einer Kurzgeschichte von Gilbert Keith Chesterton beginnt mit der wunderbaren Melodie, die den Pater und seinen Darsteller Heinz Rühmann in verschiedenen Filmen so unsterblich gemacht hat. Nach dem schönen Beginn fallen vor allem die Stimmen der Sprecher auf. Sie sind grandios und sowohl Volker Brandt als auch Peer Augustinski, bekannte Synchronsprecher und Darsteller, machen ihre Sache blendend. Auch die anderen Stimmen sind bestens besetzt. Leider ist die Geschichte selbst eine der schlechteren aus der Feder Chestertons. So mühen sich die Sprecher zwar redlich und auch die gesamte Produktion verdient sich Bestnoten, aber aus einer überzogen unwahrscheinlichen und schwer glaubhaften Geschichte machen auch sie kein Glanzstück!

Fazit: Das Hörspiel ist, bei aller Kritik an der Vorlage, zu empfehlen. Es ist so nostalgisch wie nett anzuhören. Die Stimmen sind passend und lebendig, die Produktion ist gelungen und die Stunde vergeht wie im Fluge. Die Moral der Geschichte ist zwar etwas dick aufgetragen, aber kommt, dank Pater Brown und seiner Stimme Volker Brandt, ehrlich "rüber" und versöhnt mit der etwas kruden Geschichte. Das nette Titelbild der CD zeigt Heinz Rühmann in einem der "Pater Brown"-Filme und trägt zum guten Gesamteindruck der Produktion bei. Einzig die Inhaltsangabe auf der Rückseite ist sehr schlecht, denn sie offenbart gerade den Clou der Geschichte und vermindert den Hörgenuss erheblich! Sind die anderen Fälle dieser Reihe auch besser, so gehört sie doch unbedingt in jede Sammlung von Krimi-Hörspielen. Fans von Rühmann und Chesterton, vor allem aber Fans des klugen Detektivs Pater Brown, müssen sie sich einfach zulegen!

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Januar 2005 | ISBN: 393707063X | Laufzeit: 53 Minuten | Preis: 6,95 Euro

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