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 Fantastic Four


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Dr. Richard Reed ist ruiniert. Der geniale Wissenschaftler ist geschäftlich leider eine Niete. Er und sein Partner Ben Grimm sehen sich gezwungen, mit ihrer neuesten genialen Idee zu einem alten Rivalen von Richard, Victor von Doom, zu gehen und ihn um finanzielle Unterstützung zu bitten. Richard verlangt die Nutzung der nagelneuen Raumstation, die Victor und seine Finanziers gerade in Dienst stellen. Zum Entsetzen Reeds ist die engste Mitarbeiterin von Victor seine große Liebe Susan Storm. Offensichtlich will Victor mehr als nur ihre Dienste als Assistentin. Reed und sein Freund Ben Grimm erhalten wider Erwarten die Zustimmung von Victor, obwohl Ben lieber sofort wieder nach Hause gehen würde, denn der Pilot der Raumstation ist ausgerechnet der Heißsporn Johnny Storm, Bruder von Susan und Intimfeind von Ben.
Doch wenig später reisen Victor, Richard, Ben, Susan und Johnny gemeinsam zur Weltraumstation. Bei der Annäherung an eine hochenergetische Plasmawolke ereignet sich ein folgenschwerer Unfall. Die fünf werden einer enormen Strahlung ausgesetzt und die Station ist nur noch Schrott wert.
Der wütende Victor sieht sich ruiniert und sinnt auf Rache. Die vier ebenfalls betroffenen Crewmitglieder erlangen unglaubliche Fähigkeiten. Während Susan sich unsichtbar machen und Reed seine Extremitäten gummiartig verlängern kann, ist es Johnny möglich, gleich einer glühenden Fackel in Flammen zu stehen und sogar wie ein Meteor davonzurasen. Ben Grimm aber erfährt eine dauerhafte Veränderung. Er wird zu einem steinernen Koloss mit unglaublichen Kräften. Die Vier setzen alles daran, diese Veränderung wieder rückgängig zu machen, werden aber wider Willen zu einem öffentlichen Ereignis sondergleichen, als sie bei einem Unglück ihre Fähigkeiten vor laufender Kamera einsetzen müssen. Was die Vier nicht wissen: Victor von Doom hat ebenfalls Fähigkeiten erlangt und setzt diese skrupellos ein, um seine Feinde zu vernichten. Nachdem er seine Geldgeber "bestraft" hat, geraten die vier Freunde ins Visier seiner Rachegelüste.

Diese knallbunte Geschichte kann man nicht ernst nehmen, sie ist gespickt mit einer solchen Fülle an Blödsinn und unlogischen Einfällen, dass der logische Verstand ausetzen würde, wollte er den Sinn und die Zusammenhänge begreifen. Das will aber eine Geschichte über Superhelden auch gar nicht. Sie soll unterhalten und mit rasanter Action und Top-Spezialeffekten ein Feuerwerk bester Unterhaltung abbrennen.
Action wird geboten, die Effekte sind wirklich sehr gelungen und unterhaltsam ist die Geschichte auch. Aber leider nimmt sich die Geschichte zu ernst. Die Probleme von Ben Grimm, die Ziele von Victor von Doom, die Liebesprobleme von Richard Reed und Susan Storm sind höchst unlustig und scheinbar mit Tiefgang inszeniert. Leider nimmt man diese Probleme den Charakteren, die reine Abziehbilder verschiedener Klischees sind, nicht ab. Würde die Geschichte genau das darstellen, was ein Superheldencomic macht, nämlich Action gepaart mit dem ultimativen Bösewicht als Gegner, den es zu vernichten gilt, der Film wäre allererste Sahne. Indem er aber versucht, ernsthafte Probleme, psychologische Schicksale und Tiefgang zu bieten - neben den zu erwartenden Action-Sequenzen -, wirkt er teils lächerlich, teils aufgesetzt. Schade, denn diese vier Helden und ihre Eigenschaften sind Stoff für wirklich gute Geschichten - das beweisen nicht zuletzt die Comics von Marvel zur Genüge.
Gott sei Dank werden die schwächeren Szenen immer wieder konterkariert mit teils beißendem, teils albernem Humor. Das wertet den Film sichtbar auf und entschädigt für die schwächeren Szenen. Und immer dann, wenn es kracht und blitzt, wenn die Vier - was viel zu selten geschieht - ihre Fähigkeiten aufblitzen lassen, ist der Film wirklich gut.

Fazit: Der Film will leider zu viel. Ernstzunehmende Geschichte, tolle Action und Humor zu vereinbaren endet leider gelegentlich in Geschwätz und überlangen Szenen. Aber was Action angeht, ist der Film ein Muss für Fans des Superhelden-Comics.

Die Extras der recht teuren DVD sind eher schwach, die Hintergrundinformationen sind allenfalls für Fans der Comic-Hefte, die 1992 bei Panini erschienen sind, interessant. Einzig der Blick hinter die Kulissen der Produktion mit deutschen Untertiteln ist gelungen und sehenswert. Wer eine Überdosis Infos braucht, muss sich die teurere Premium-Version (2 DVDs) kaufen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Dezember 2005 | FSK: 12 | Laufzeit: 101 Minuten | Preis: 9,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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