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 Harlekin

System: Warhammer 40000
Autoren: Ian Watson
Übersetzer: Walter Brumm
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Humor
Spannung
Jac und seine Begleiter haben sich zum Schluss des ersten Bandes in die Stasis begeben. Nach hundert Jahren wird diese automatisch beendet und Jac muss feststellen, dass er als abtrünniger Häretiker gesucht wird, ebenso wie seine Begleiter. Sie nehmen ihren alten Vorsatz, die Hydra-Verschwörung aufzudecken und zu bekämpfen, wieder auf und stoßen nach einigem Herumreisen auf Informationen, dass die Eldar ein Habitat in der Umlaufbahn der Welt Stalinvast errichten. Das Leben auf dieser Welt wurde damals auf Geheiß von Jac vernichtet und somit ist es fraglich, was die Außerirdischen dort noch zu suchen haben. Weiterhin sucht der Inquisitor nach seinem alten Gegner, ebenfalls ein Mitglied der Hydra-Verschwörung, der sich als Harlekin unter den Eldar befindet. Nach einigen Kämpfen gelangen Jac und seine Getreuen in das Wegenetz der Eldar, durch das sie durch die Verwerfung und auch durch die Zeit reisen können. Die Kämpfe, in die sie geraten, führen mehrere Begleiter des Inquisitors in den Tod. Neue Gefährten werden hinzugewonnen, und es gilt ein dunkles Geheimnis der Eldar zu ergründen, mit dem Jac erreichen will, dass die Hydra-Verschwörung aufgedeckt und sein Name reingewaschen wird.

In diesem Buch findet die Geschichte um den Inquisitor Jac Daco und seine Getreuen eine Fortsetzung. Seine Geschichte begann mit dem Buch "Inquisitor", ebenfalls bei Heyne erschienen. Einige Dinge fallen schon beim ersten Vergleich auf. Im ersten Roman hieß der Inquisitor noch Jaq Draco, im vorliegenden wird bunt zwischen Jac Daco und Jac Drago hin und her gewürfelt. Auch die Schreibweisen seiner Begleiter wandeln sich mehrmals im Buch. Vitali Gogol (so im Klappentext) wird zu Vitlai Googol (in dem Roman "Inquisitor") und wandelt sich ein drittes Mal in Vitali Gorgol. Aus Meh Lindi ist Meh'lindi geworden. Das sind allerdings nur die kleinsten Unzulänglichkeiten, die dem Leser ins Auge stechen.
Der Sprachstil der Geschichte ist sehr holprig und wirkt sehr oft unelegant. Die Dialoge wechseln zwischen einer höflichen Form und salopper Ausdrucksweise. Diese Schwankungen wirken oft fehl am Platze. Auch werden einige Probleme in der Geschichte eher mit der Hammermethode gelöst und sind nicht immer logisch nachvollziehbar. Die Protagonisten unternehmen Aktionen, bei denen dem Leser nicht unbedingt klar wird, auf welche Informationen sie sich stützen. Feststellungen werden gemacht, die aufgrund bloßen Ratens entstehen. Es fehlen viele Informationen. Es wird auch versucht, die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln zu erzählen. Doch sind diese szenischen Sprünge eher verwirrend als bereichernd. Es wird auch immer wieder innerhalb der Zeitformen gewechselt, wodurch nicht immer klar ist, was die Charaktere wissen. Zeitreisen oder Verschiebungen der Zeit sind kein leichtes Thema, auch in einem Sci-Fi-Roman nicht, das ist klar, doch die in diesem Buch präsentierte Form gehört leider nicht zu den lesenswerten. Die Charaktere sind sehr stereotyp dargestellt und die Gefühle, die sie vorantreiben, sind nicht immer nachvollziehbar. Die Eldar wirken sehr vertraut, irgendwie wie Menschen, aber sehr gewöhnliche. Die Harlekine und ihre Hintergründe werden nur kurz angeschnitten, was schade ist, denn so etwas hätte dem Roman mehr Farbe verliehen.
Auch gewisse Übersetzungsfehler oder Ungenauigkeiten kommen vor. Aus "Imperial Fists" werden Kaisergrenadiere und das wirkt doch befremdlich. Die technischen Details passen zu der Warhammer 40000-Welt und sind teilweise recht detailreich beschrieben.

Fazit
Alles in allem ist das Buch leider nicht gerade lesenwert. Für den einen oder anderen Warhammer-Fan könnte es eine Art Erfüllung darstellen, doch für Nichtkenner ist es nicht zu empfehlen.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 1997 | ISBN: 9783453118959 | Originaltitel: Harlequin | 364 Seiten | Sprache: Deutsch

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