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 Asterix, Band 18: Die Lorbeeren des Cäsar

Serie: Asterix, Band 18
Autoren: René Goscinny, Albert Uderzo
Übersetzer: Gudrun Penndorf
Verlag: Egmont Manga & Anime

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Häuptling Majestix ist mit seiner Frau Gutemine in Lutetia zu Gast bei Homöopatix. Der Bruder von Gutemine ist ein Geschäftsmann und macht deutlich, dass er Geld und Besitz höher schätzt als das Dorfleben seiner Besucher. Majestix gerät in Zorn über das überhebliche Verhalten seines Schwagers. Da der Häuptling zuviel Wein getrunken hat, entschließt er sich zu einer folgenschweren Wette: Sein "Gefolge" Asterix und Obelix werden den Lorbeerkranz von Julius Cäsar ins gallische Dorf bringen und dem arroganten Homöopatix als Beilage zu einem Ragout servieren. Dann muss Gutemines Bruder zugeben, dass Majestix der erfolgreichere der beiden Männer ist.
Zum Entsetzen von Gutemine und Galantine, der Frau des Homöopatix, stimmt auch der ebenso wie Majestix betrunkene Obelix dieser verrückten Wette zu.
Nun also brechen Asterix und Obelix nach Rom auf, um den besagten Lorbeerkranz zu finden. Das erweist sich aber als nicht so einfach wie gedacht. Wie in den Palast gelangen und wie den Lorbeerkranz finden?
Asterix hat den glänzenden Einfall, sich als Sklaven an Tulius zu verkaufen. Dieser versorgt Caesars Palast mit Sklaven. Sind die beiden Gallier erst einmal im Inneren des gewaltigen Gebäudes, werden sie schon den Lorbeerkranz finden - so zumindest die Hoffnung von Asterix. Aber es kommt ganz anders, als sich der kleine Gallier das gedacht hat. Sogar den Löwen werden die beiden zum Fraß vorgeworfen ohne das sie ihrem Ziel näher gekommen wären.

1972 erschien in Frankreich "Les Lauriers de César", der achtzehnte Band der erfolgreichsten Comic-Reihe Frankreichs. 1974 folgte die deutsche Ausgabe des Abenteuers unter dem Titel "Die Lorbeeren des Cäsar". Wie alle anderen Asterix-Abenteuer bis 1993 wurde auch dieser Band von Gudrun Penndorf äußerst versiert übersetzt. Wobei Goscinny und Uderzo, wie bei allen Asterix-Bänden, Wert auf die Feststellung legen, das es weniger eine Übersetzung als eine Adaptation ist, denn Wortspiele, sprachliche Feinheiten und französische Besonderheiten sind nicht nur in die jeweilige Landessprache zu übersetzen, sondern für die dortige Leserschaft in ihren Sprachkontext einzupassen. Beispielsweise sind einige Trinklieder in der deutschen Übersetzung andere als in der französischen Originalausgabe ("Der schönste Platz ist immer an der Theke" und "Heute blau und morgen blau, und übermorgen wieder").
Das Abenteuer beginnt mit einem genialen Schachzug der Autoren. Eine kurze Sequenz von Asterix und Obelix wird ähnlich einem Filmausschnitt "angehalten", ein Bild "zurückgespult" und nach der eingeschobenen mehrere Seiten umfassenden Erklärung, warum die beiden Gallier durch Rom laufen, mit genau der gleichen Szene fortgesetzt.
Ansonsten krankt die Grundidee an folgendem Problem: Immer wieder verhindert Asterix eine direktere Vorgehensweise mit der Begründung, dass diese Römer andere sind und sie mit ihren Waffen verletzen würden. Daraus entstehen absurde Wendungen und Knicke der Geschichte. Dies aber ist nicht kongruent mit allen anderen Abenteuern. Nie ist ein Speer ein Hindernis oder eine Waffe in der Hand eines Römers eine Gefahr. Warum die Autoren immer wieder zu dieser "Notlüge" greifen, um die Geschichte zu verkomplizieren ist schleierhaft und unglaubwürdig.

Fazit: Einige köstliche Einfälle, absurde Wendungen und brillante Szenen machen noch keinen guten Comic-Band. Immer wieder hat man das Gefühl, dass die Geschichte hingebogen wird um einzelne Sequenzen unterzubringen. Diese sind zwar absolut genial, aber der Zusammenhang ist nicht vorhanden oder wird nur vorgetäuscht.
Das Ergebnis ist ein episodenhaft erscheinendes Abenteuer, das in seinen Einzelteilen sehr gelungen, im Gesamtzusammenhang aber eher schwach ist.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 1996 | ISBN: 3770400186 | Originaltitel: Les Lauriers de César | Preis: 10 Euro | 48 Seiten | Sprache: deutsch

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