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 Ali G. In Da House


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Ali macht sich Sorgen. Das Freizeitzentrum, in dem er einen Pfadfinderclub betreibt, soll geschlossen werden. Ali kettet sich an eine Bushaltestelle des Viertels Staines und protestiert gegen die Schließung.
Schatzkanzler David Carlton, auf der Suche nach einem nützlichen Idioten, der für ihn die Kommunalwahlen in dem Viertel gewinnen soll, wird auf Ali G aufmerksam. Carlton überzeugt Ali, dass er gute Chancen hat, das Zentrum zu retten, wenn er sich zur Wahl aufstellen lässt. Zur Überraschung aller gewinnt Ali G den Wahlkreis. Er lässt seine Helfer Nan, Julie und C zurück und wird rechte Hand des Premierministers. Perfekt für Carlton, der den Premier mit Hilfe von Ali zu stürzen gedenkt.
Dank Alis absurder und höchst unkonventioneller Ideen gewinnt die Partei immer mehr Zulauf. Seine Thesen zur Bildungs-, Gesundheits- und Zuwanderungspolitik lassen die Partei in Umfragen immer beliebter werden.
Auf einem politischen Gipfeltreffen herrscht ein derartiges Chaos und die Delegierten beginnen sich so heftig zu beschimpfen, dass Ali ihnen eine hausgemachte Teemischung serviert, die auch tatsächlich durchschlagenden Erfolg hat: Alle Politiker werden sanft und friedlich, schläfrig und still. Doch der Medienaufruhr am nächsten Tag kostet Ali seine politische Karriere. Die Journalisten vermuten - nicht zu Unrecht -, dass Ali G die Politiker unter Drogen gesetzt hat.
Zu allem Überfluss verlässt ihn seine Freundin Julie und scheint ausgerechnet mit dem Chef der konkurrierenden Gang "East Staines Massive", Hassan B, anzubandeln.

Der kultige britische Komiker Sacha Baron Cohen mischt seit längerem als "Ali G" in der britischen TV-Show "The 11 O’Clock Show" die Zuschauer und seine Gäste auf. Herrlich unkonventionell, vordergründig sexistisch und immer äußerst vorlaut, verärgert er wahllos ganze Bevölkerungsgruppen (die Jäger scheint er wirklich zu hassen) und hat damit riesigen Erfolg. Seine Show kann man in Deutschland in endlosen Wiederholungsschleifen auf Mtv bewundern. Sogar die Pop-Charts stürmte er in England zusammen mit Shaggy.
"Ali G Indahouse" ist sein Debüt auf der Kinoleinwand. Auf den ersten Blick scheint es nur eine weitere "Proll-Komödie" a la "Erkan und Stefan" zu sein.
Doch im Gegensatz zu den "Pseudo-Türken" berauscht sich Sacha Baron Cohen nicht nur an infantilen Scherzen und pubertären Gags, er ist immer auch hintersinnig und sarkastisch, manchmal sogar abgrundtief böse. Seine Kritik ist zwar augenzwinkernd, aber scharf. Er stellt die Menschen, die er aufs Korn nimmt, nicht bloß, indem er Witze über sie macht, sondern indem er deren eigene Aussagen stehen und wirken lässt. Meist entlarven sich seine Opfer selbst durch ihre steinzeitlichen Ansichten.
Doch für eine gute Komödie sind zu viel Sexismus, zu viele Albernheiten und vor allem viel zu wenig Story vorhanden. Man kommt sich zeitweise vor, als würde man eine überlange Show von Ali G sehen, garniert mit alten Zoten.

Fazit: Schade, die Art von Sacha Baron Cohen gefällt mir sehr gut, die Show finde ich absolut sehenswert. Der Film jedoch versucht mehr als eine Show zu sein und scheitert in diesem Ansinnen kläglich. Dennoch ein brauchbares Debüt und für Fans des "Gangsta-Rappers" Ali G ein unbedingtes Muss!

Die Extras der DVD sind für Fans des britischen Komikers allererste Sahne. Sie beinhalten eine hohe Dosis Ali G: ein Audiokommentar von Ali G und Ricky C; ein "Sprachkurs", Sprechen wie Ali G, Outtakes und gestrichene Szenen, ein Bericht "Hinter den Kulissen mit Ali G", eine Foto-Gallerie, den Original-Kinotrailer und den ’Ali - The Greatest’ - Trailer.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2003 | FSK: 12 | ISBN: B00008IHV0 | Laufzeit: 82 Minuten | Originaltitel: Ali G. In Da House | Preis: 6,97 Euro | Untertitel verfügbar in: keine | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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