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 Foodball


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Anspruch
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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Ein Kochbuch für Fußballfans, die vergangene Fußballweltmeisterschaft hat es zu teilweise originellen Blüten gebracht. Für "Foodball" hat sich der seinerzeit jüngste Sternekoch Deutschlands, der aus dem Fernsehen durchaus bekannte Ralf Zacherl, mit Nationalspieler Arne Friedrich zusammengetan, und gemeinsam haben sie ein bisschen Fußball gespielt - ist in vielen Fotos dokumentiert - und auch gekocht.

Sechs fußballerisch betitelte Kapitel gibt es, die ganz große Systematik steckt allerdings nicht dahinter. Mit "Anstoß" geht es los. Und es geht mit einigen der originellsten Namen für die Gerichte an, ein süßes Kaltgetränk namens Limo Hildebrand, der Laugenbrötchensnack heißt L-Augenthaler und die Thunfischcreme "Trappa Thuni" - bei der Originalität der Namen sind die Rezepte allerdings eher nicht so weltbewegend. Es gibt eine Anleitung zum Selbstmachen von Mayonnaise, eine Art Ketchup gibt es auch, verschiedene Dips - aber es ist ja auch erst der Anfang.

Was stellt man sich unter "Handspiel" vor? Richtig, Fingerfood von der Stadionbulette über eine Currywurstvariation bis hin zu Kahns Eiersandwich und - ja, ist schon witzig - Chicken Frings. Richtig gesund soll es dann mit dem Kapitel Training werden, dafür gibt es Kräutercrêpes und Knäckebrot, letzteres als "Abwehrriegel".

"Fan-erprobt" sind die Rezepte des nächsten Kapitels, hier gibt es Variationen von sehr bekannten Rezepten. Ob "Seria A" - nein, es geht nicht um Italiens höchste Liga, sondern um einen Kartoffelsalat - oder "Viva Mexico" - ein Hamburger mit Chilis und Tortillas -, hier gibt es nette Ideen, allerdings nicht mehr mit so schönen Namen.

Und dann gibt es noch ein paar Rezepte, die innerhalb einer "Halbzeit" fertig zu stellen sein sollen. Also Sandwiches, gebackener Käse und Crostinis, schnell gemacht, trotzdem lecker, aber auch nicht unbedingt etwas, wofür man das Kochbuch eines Sternekochs kauft. Am Ende gibt es noch was Süßes, eine "heiße Bananenflanke" zum Beispiel, oder einen "Bolzplatz mit Schuss" - Götterspeise in Verbindung mit Wodka.

Eine Offenbarung sind die Rezepte nicht, das ist doch alles auf eher niedrigem Kochniveau, und auch nicht so originell, dass es ein Kaufgrund wäre. Dazu sind die Rezepte auch ein bisschen rudimentär, aber in einfachen Worten - Nährwertangaben und ähnliches ist natürlich nicht zu erwarten. Viel überzeugender sind da schon die vielen gut gemachten Foodfotos, die vielen Bilder, auf denen Fußball gespielt wird, und auch viele der Einwürfe, die zum größten Teil von Arne Friedrich kommen. Anekdoten über Nationalmannschaftskollegen, über das Essen vor und nach dem Spiel und über seine ja noch nicht so lange Karriere.

Na ja, viel mehr als eine clevere Idee, um zur Weltmeisterschaft noch ein bisschen besser auf der Hobbykochwelle zu schwimmen und einiges an Büchern zu verkaufen, ist "Foodball" sicherlich nicht. Optisch sehr schön gemacht, einige sehr witzige Ideen, andere Titel wirken sehr gezwungen - na, irgendwie kriegen wir schon was mit Fußball in den Kräutercrêpes ...

So hübsch es aufgemacht ist, so wenig spannend ist es auch. Wer nicht gerade lernen will, wie man eine Mayonnaise selbst macht, oder ein riesiger Fan eines der beiden Autoren ist, sollte von diesem Buch doch eher die Finger lassen.

Holger Hennig



Hardcover | Erschienen: 1. Februar 2006 | ISBN: 3517069574 | Preis: 16,95 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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