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 Der Eiserne Thron: Die Thronkriege Erweiterung


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Die Schlacht um den Kontinent Westeros geht weiter. Mit "Die Thronkriege" ist die erste Erweiterung zu dem Brettspiel "Der Eiserne Thron", basierend auf den Romanen George R.R. Martins, erschienen. Sie repräsentiert damit "A Clash of Kings", den zweiten Band der "Das Lied von Eis und Feuer"-Saga (im Deutschen in zwei Bänden mit den Titeln "Der Thron der Sieben Königreiche" und "Die Saat des goldenen Löwen" veröffentlicht).

"Die Thronkriege" bietet eine ganze Reihe interessanter Erweiterungen, welche das Grundspiel teilweise strategischer, aber auch härter machen. So kann mittels des neuen Hauses Martell ein sechster Spieler in den Streit um die Königreiche eingreifen, der im Süden Westeros stationiert wird und das bis dato freie Sunspear zu seinem Ausgangspunkt macht. Für das Spiel mit sechs Spielern wird die beiliegende Spielplanauflage für den südlichen Teil der Westeroskarte verwendet, ebenso wie eine auf sechs Felder erweiterte Spielplanauflage für die Einflussbereiche. Auf deren Rückseite ist darüber hinaus ein alternatives Einflussbereich-Feld für das Spiel mit drei Spielern abgedruckt

Für jedes Haus sind zudem je sieben neue Hauskarten beigelegt, die sich von den alten rein optisch durch eine Krone über dem Wappen auf der Rückseite unterscheiden. Diese neuen Karten sind stärker als die alten, besitzen also höhere Punktewerte (bis zum Maximum 5) und können auch bis zu drei Schwertsymbole tragen. Sie sind nicht mit den alten Hauskarten kombinierbar. Für Haus Martell liegen sieben "klassische" und sieben alternative Hauskarten bei.

Doch dies ist nicht die einzige Neuerung die Adelshäuser betreffend. Neben drei neuen allgemeinen Spezialbefehlen (Rekrutierung, Nachschubkarawane und Gewaltmarsch), die anstelle üblicher Befehls-Spielmarken gespielt werden können, erhält jedes Adelshaus einen "Einzigartigen Spezialbefehl", der hausspezifisch ist. So besitzt Haus Greyjoy beispielsweise den Spezialbefehl "Die Eiserne Flotte", welcher einen erheblich stärkeren Überfall-Befehl darstellt. Allgemein kann man sagen, dass die Befehle zwar sehr große Wirkung aufweisen, aber dadurch, dass jedes Haus darüber verfügt, das Spielgleichgewicht gewahrt bleibt. Aufgrund ihrer rechteckigen Form wissen zudem die Mitspieler immer Bescheid, wenn ein Spieler einen Spezialbefehl erteilt.

Mit dieser Erweiterung kommen Häfen ins Spiel. Sie sind Sondergebiete, die zwischen Festland und Meer liegen. Insgesamt gibt es acht Hafenspielmarken. Sie dienen in erster Linie als Ausgangspunkt und Rückzugsmöglichkeit für Schiffe, den einzigen Einheiten, von denen sie betreten werden können.

Eine weitere Neuerung ist die Einführung von Befestigungen und Belagerungsmaschinen. Befestigungen können mit einem "Zusammenziehen der Kräfte"-Befehl errichtet werden und senken den Wert angreifender Truppen auf je 1. Sie existieren jedoch nur, solange eigene Einheiten in dem jeweiligen Gebiet stationiert sind. Es können maximal neun Befestigungen im Spiel sein. Belagerungsmaschinen sind das Mittel der Wahl, um gegen diese Befestigungen vorzugehen, da sie einen Punktewert von 4 haben. Allerdings können sie nur offensiv eingesetzt werden. Bei Verteidigung ist ihr Wert 0. Außerdem kann man mit ihnen keinen Rückzug durchführen, sondern sie werden dabei automatisch zerstört.

Optionale Regeln für den Ablauf der Westerosphase und des Kampfes runden die Erweiterung ab. Die "Alternative Westerosphase" bringt etwas mehr Berechenbarkeit in diesen Teil des Spiels, indem immer die jeweils oberen drei Karten der drei Stapel aufgedeckt werden. Somit wissen die Spieler, wann sie beispielsweise mit einem "Appell" oder einem Wildlingsangriff zu rechnen haben. Die Regeln für die "Alternative Kampfphase" bewirken das genaue Gegenteil, indem die beiden Kontrahenten ihre Hauskarte nicht selbst wählen, sondern sie vom Gegner aus einer verdeckten Auswahl von drei Karten ziehen lassen.

Der einzige wirklich ärgerliche Aspekt dieser Erweiterung liegt nicht in den neuen Spielmechanismen, sondern auf der Verpackung: Nachdem es beim Grundspiel richtig gemacht wurde, wurde hier bei "George R.R. Martin?s Der Eiserne Thron" ein Genitivapostroph gesetzt, der in der deutschen Sprache nichts verloren hat. Bei der nächsten Erweiterung möge man darauf achten, diesen Fehler nicht mehr zu begehen.

"Der Eiserne Thron: Die Thronkriege" ist eine gelungene Erweiterung für das Brettspiel zu George R.R. Martins genialer Fantasy-Saga. Die neuen Regeln sind durchdacht und sinnvoll. Beispielsweise werden durch die Sonderbefehle die sechs Häuser individualisiert, dennoch bleibt das Spielgleichgewicht erhalten. Auch die überarbeiteten Regeln fügen sich gut ins Spielgeschehen ein. Lediglich der Preis von 34,90 Euro erscheint für eine Erweiterung etwas hoch gegriffen.

Markus Goedecke



Brettspiel | Erschienen: 1. März 2006 | Originaltitel: A Game of Thrones Clash of Kings Expansion | Preis: 34,90 Euro | für 3 - 6 Spieler | Sprache: Deutsch

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