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 Das Geheimnis des wandernden Schlosses

Autoren: Eva Ibbotson
Übersetzer: Sabine Ludwig
Verlag: Dressler Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Alex ist ein zwölfjähriger Junge und der letzte Laird eines schottischen Schlosses. Da er das Schloss nicht mehr instand setzen kann, beschließt er es zu verkaufen. Der einzige Interessent ist ein amerikanischer Millionär mit einer schwerkranken Tochter. Er bietet Alex einen sehr großzügigen Preis an, unter einer Bedingung: das Schloss muss geisterfrei sein.
Das ist nun wirklich ein Problem: denn die Geister des Schlosses hat Alex sehr in sein Herz geschlossen. Da gibt es Krok, den Wikinger, der sich geweigert hat, weiterhin Frauen zu verschleppen und verflucht wurde, da gibt es Miss Spinks, die sich ertränkt hat, weil sie unglücklich verliebt war, Louse, einen alter Vampir, der seine Zähne verloren hat, und Flossie, die ein trotziger, kleiner Poltergeist ist. Schließlich gibt es noch Cyril, einen Höllenhund, den man aus der Wilden Jagd verbannt hat.
Obwohl die Geister nicht glücklich sind, ziehen sie aus dem Schloss aus. Das Schloss selbst jedoch wird vom Millionär abgebaut, nach Texas verschifft und dort wieder aufgebaut.
Zur gleichen Zeit machen sich drei finstere Gestalten auf den Weg nach Amerika, um dort einen üblen Plan auszuführen: die schwerkranke Tochter des Millionärs zu kidnappen und dann umzubringen. Das gruselige Trio wird von Adolfa Batters angeführt, die ein Medaillon mit einem Hakenkreuz auf ihrer Brust trägt. Dort drinnen bewahrt sie eine Locke von Adolf Hitler auf.

Wie die Geister aus den schottischen Hochebenen nach Texas kommen, wie Alex sich in die Millionärstochter verliebt und diese heilt, wie die Pläne der schrecklichen Adolfa vereitelt werden, das möchte ich hier nicht verraten und sollte jeder selbst lesen. Dieses Buch enthält eine der bizarrsten, lustigsten und spannendsten Geschichten, die ich jemals gelesen habe. Sie ist eindeutig nichts für schwache Gemüter und für Kinder unter zehn Jahren wegen der teilweise recht brutalen Darstellungen eher nicht geeignet. Die schlichte Sprache, die hervorragende, teils auch sehr märchenhafte Erzählung dürfte aber jeden fesseln, der schwarzen Humor und Ironie versteht, und der die boshaften Seitenhiebe einer Autorin, die selbst vor dem Nationalsozialismus geflohen ist, ertragen kann. Auch Erwachsene werden sich dabei köstlich amüsieren.

Frederik Weitz



Hardcover | Erschienen: 01. Februar 2005 | ISBN: 379151010X | Originaltitel: The Haunting of Hiram | Preis: 12,00 Euro | 190 Seiten | Sprache: deutsch

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