Fergus Crane ist ein gewiefter kleiner Junge. Gemeinsam mit seiner Mutter Lucia Crane wohnt er im obersten Stock des Erzherzog-Ferdinand-Hauses. Lucia Crane arbeitet in der Bäckerei Beiderbeck, die für ihre echten Erzherzog-Ferdinand-Florentiner berühmt ist. Das Geheimnis der besonderen Leckerei sind die Macadaccio-Nüsse. Der Vater von Fergus, Marcus Crane, hat diese besondere Nusssorte auf einer seiner Seereisen entdeckt. Doch Fergus kennt seinen Vater gar nicht. Als seine Mutter schon mit ihm schwanger war, ist Marcus Crane zu einer Reise ins Smaragdmeer aufgebrochen und nie wieder zurück gekehrt. Lediglich durch ein Bild, das in ihrer Wohnung hängt, weiß Fergus, wie sein Vater ausgesehen hat. Sehr selten stellt er seiner Mutter Fragen über ihn, da sie die Erinnerung jedes Mal zum Weinen bringt.

Dadurch, dass Lucia Crane alleine für sich und ihren Sohn aufkommen muss, haben sie recht wenig Geld. Vormittags arbeitet sie in der Bäckerei und nachmittags macht sie Heimarbeit für die Firma Schicksalsreisen & Co. Da sie so wenig verdient, hat sie anfangs Fergus nicht in die Schule schicken können, sondern ihn nachmittags selbst unterrichtet. Doch glücklicherweise hat eines Tages das Schulschiff Betty-Jane angelegt. Dort gibt es für Kinder, die flink und gewandt sind, eine vollkommen kostenlose Schulbildung. Die Lehrer sind alle etwas ungewöhnlich, doch Fergus, Horatius, Tessa, Sylvia und Jimmy, die Schüler der Betty-Jane, stören sich schon lange nicht mehr daran.

Als jedoch eines Nachts ein kleiner mechanischer Kasten an sein Fenster klopft, verändert sich Fergus Leben auf einen Schlag. Der Kasten kommt ab da regelmäßig um Mitternacht und enthält jedes Mal einen Zettel mit seltsamen Fragen. Die letzte Nachricht des mechanischen Kästchens ist besonders beunruhigend, denn darin steht, dass sein Leben in Gefahr wäre. Fergus wundert sich noch darüber, denn am Tag danach hat sich nichts Neues oder Gefährliches ergeben. Aber dann wartet nachts ein fliegendes Pferd auf ihn, mit dessen Hilfe er dem Geheimnis um seinen Vater auf die Spur kommt.

Der Autor Paul Stewart und der Zeichner Chris Riddell sind seit ihren Klippenland-Chroniken ein Garant für intelligente und spannende Jugendbücher. Mit "Fergus Crane auf der Feuerinsel" sprechen sie diesmal jüngere Leser an. Natürlich gibt es auch in dieser Geschichte kuriose Gestalten, abenteuerliche Geschehnisse und wagemutige Helden. Fergus Crane ist ein sympathischer kleiner Junge, der trotz seiner ärmlichen Lebensweise seinen Witz und seine Lebensfreunde nicht eingebüßt hat. Bis aufs Kleinste werden sein Schulweg und das Mietshaus, in dem er wohnt, beschrieben. Durch diese kleinen kuriosen Details bekommt die Geschichte Farbe und Leben.

Dabei fehlen natürlich auch nie die wunderbaren Zeichnungen von Chris Riddell, der es schafft, der Geschichte mit seinen Bildern sehr viel Kraft einzuhauchen und genau die Figuren zu zeichnen, die man bei der Beschreibung des Autors vor Augen hat. Der schön gestaltete Schutzumschlag zeigt genau die gleiche Abbildung wie auch das Buch selbst. Im Umschlag ist allerdings auch noch innen eine genaue Karte der Inseln im Smaragdmeer abgebildet, sowie kleine Portraits der im Buch beschriebenen Figuren.

"Fergus Crane auf der Feuerinsel" ist ein abenteuerliches und fantastisches Kinderbuch. Schöne Zeichnungen und eine humorvolle, spannende Geschichte machen die Geschichte zu einem wahren Schatz. Doch auch Jugendliche und Erwachsene können diese intelligente Erzählung mit Genuss und Vergnügen lesen. Eine wunderbare, herrliche Geschichte, die glücklicherweise ein offenes Ende hat, das auf einen zweiten Teil hoffen lässt.