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 Darkblades Schlachten, Band 1: Der Fluch des Dämons

Serie: Darkblades Schlachten, Band 1
Autoren: Dan Abnett, Mike Lee
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Malus, Darkblade genannt, ist ein Druchii, ein Dunkelelf. Da er zusätzlich noch der Bastard des Drachau von Hag Graef ist, erfreut er sich innerhalb seiner Familie keiner großen Beliebtheit. Darkblade hat es geschafft diese Unbeliebtheit noch zu steigern, indem er außerhalb der Familie um Geld bat, damit er ein Unternehmen starten kann, das ihn rehabilitieren soll. Doch kaum mit seinen Beutestücken und Sklaven angekommen, wird sein Tross überfallen und seine wertvollste Fracht, die Sklaven, getötet. So erniedrigt muss er mit leeren Händen vor seine Familie treten. Er kann keinen Tribut leisten und die Schmach trifft ihn tief. Doch da bietet sich eine Gelegenheit an, seinen Namen rein zu waschen. Er macht seinen Bruder Urial als Schuldigen für seine Schmach aus. Mit Hilfe seiner Schwester Nagaira will Darkblade Urial zur Rechenschaft ziehen. Gemeinsam bestehlen sie ihren Bruder und mit Hilfe eines Artefakts, auch aus Urails Besitztümern, macht sich Malus auf den Weg, einen großen Schatz zu heben. Dieser liegt in einem Tempel inmitten der Chaos-Wüste. Nach halsbrecherischer Flucht und unzähligen Kämpfen steht Malus vor dem Tor, das ihm Reichtum, Glückseeligkeit und Anerkennung verspricht. Doch jetzt steht er vor seiner größten Herausforderung.

Dieses Buch stellt den Auftakt zu einer Serie dar, dies sich vor allem um den Dunkelelfen Malus Darkblade und seine Abenteuer dreht. Leider lässt die Geschichte schon deutlich nach den ersten 50 Seiten nach. Ist es noch relativ spannend zu lesen, was in Malus vorgeht, wie die Strukturen innerhalb seiner Familie und der übrigen Druchii sind, so wird die Story im Fortgang doch sehr linear. Nach dem "eine Hand wäscht die andere"-Prinzip geht es Schlag auf Schlag weiter. Auf dem Weg zum Hauptabenteuer werden immer wieder kleinere Sequenzen eingespielt. Dieses Schema kennt man durchaus aus dem Rollenspielsektor, ist eigentlich auch eine recht reizvolle Angelegenheit, doch hier reiht sich das Ganze eher plump aneinander. Zur Mitte hin wird das Buch dann auch mal richtig langweilig und man hat das Gefühl, vor lauter Kämpfen und Nebenminiplots, die sich alle irgendwie ähneln, sich im Kreise zu drehen.
Auch was die Charaktere und ihre Hintergründe angeht, vermag die Geschichte nicht lange zu fesseln. Die Druchii sind eine gelinde gesagt lebensverachtende, faschistoide, egoistische und exzentrische Rasse. Es wird mit Grausamkeiten untereinander und gegen andere nicht gegeizt. Dem Leser kommt es beizeiten so vor, als ob man in einen Wettbewerb zum größten und abartigsten Fiesling geraten ist. Natürlich sollten alle anderen noch gemeiner, blutrünstiger, rücksichtsloser und hinterhältiger als Malus Darklblade sein. Somit wird dieser in eine Art Opferrolle gepresst, damit er eine Art "Held" verkörpern kann. Dabei hat er selber genug Dreck am Stecken. Sicherlich gehört diese Verhaltensweise zu dem Naturell der Druchii, aber so platt hätte es dann doch nicht ausfallen müssen. Als einziger Lösungsweg bei Problemen dient das Schwert. Zwar ist diese Facette eine größere in der Welt von Warhammer, aber nicht die einzige.
Diese Geschichte spart nicht mit Brutalität und Blutfluss, nein, es scheint eine kleine Geschichte rund um die Kämpfe geschrieben worden zu sein. Hier sei schon mal angemerkt, dass allzu zart besaitete Fantasyfreunde besser die Finger von diesem Buch lassen.
Kannte man Dan Abnett als Verfasser guter bis sehr guter "Warhammer 40000"-Romane, so enttäuscht doch dieses Werk, welches er mit Mike Lee zusammen verfasst hat. Es fehlt dieser Geschichte das gewisse Etwas, die feine Note oder der nötige Tiefgang bei den Charakteren, welche sie interessant und spannend macht. Sehr leicht zu lesen und besonders blutig ist es ja bereits schon.
Man kann nur hoffen, dass die folgenden Teile eine bessere Geschichte und weniger platte Begründungen zum Kämpfen kommen. Leider stellt dieses Buch für beinharte Warhammer-Fans sicher ein Kleinod dar, für allgemein Fantasybegeisterte kann es schnell langweilig sein.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2006 | ISBN: 3492291473 | Originaltitel: The Daemon’s Curse | Preis: 9, 95 Euro | 488 Seiten | Sprache: Deutsch

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