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 CSI: Crime Scene Investigation, Band 2: Stadt der Sünde

CSI: Crime Scene Investigation

Serie: CSI: Crime Scene Investigation, Band 2
Autoren: Max Allan Collins
Übersetzer: Frauke Meier
Verlag: VGS

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


In einem zweitklassigen Strip-Club wird eine Tänzerin brutal ermordet. In einem Separee, das für Privatvorführungen benutzt wird, liegt die junge Dame - mit einem Kabelbinder erdrosselt. Gil Grissom, der Leiter vom CSI Las Vegas, teilt diesen Fall Catherine und Sara zu. Vor allem für Catherine ist es nicht ganz leicht. Sie wird mit ihrer eigenen Vergangenheit als exotische Tänzerin konfrontiert.
Parallel ermitteln Gil, Warrick und Nick in einem Vermisstenfall. Die gesuchte Lynn Pierce ist eine sehr gläubige Frau. Doch es gibt in diesem Fall viele Ungereimtheiten, was das plötzliche Verschwinden angeht. Als dann aus dem Lake Meat ein Torso einer Frauenleiche geborgen wird ist selbst Gil Grissom von der Kaltblütigkeit des Täters schockiert. Handelt es sich beim Torso um den der vermissten Frau? Welchen Zusammenhang gibt es in dem Vermisstenfall mit dem Leichenfund? Inwieweit spielt der Streit zwischen dem undurchsichtigen Ehemann und seiner Frau bezüglich ihres Glaubens eine Rolle?

In dem zweiten Roman aus dieser Reihe muss sich erneut die Nachtschicht der forensischen Abteilung der Las Vegas Metropolitan Police mit zwei Fällen parallel beschäftigen. Auch in der vorliegenden Geschichte handelt es sich um nicht verfilmte Fälle der Fernsehserie CSI: Tatort Las Vegas.
Der Autor schafft es sehr gut die Kriminalisten in die Geschichte einzubauen oder besser gesagt, die Fälle um sie herum zu konstruieren. Einmal natürlich die tote Stripperin, auf deren Fall Sara und Catherine angesetzt werden. Da Catherine selbst früher gestrippt hat, werden dem Leser sehr viele Einblicke gewährt. Geschickt wird Catherines Wissen und Vergangenheit mit dem aktuellen Fall verwoben. Der Fall stellt sich aber nicht so leicht dar, wie es den Anschein hat, und treibt Catherine an ihre Grenzen. Ihr zur Seite steht die junge, dynamische und nimmermüde Sara. Als Neuling beim CSI und als Unerfahrene, was das Gewerbe des exotischen Tanzes angeht, profitiert sie von Catherines Wissen. Das Duo ergänzt sich sehr gut und eben durch die beiden unterschiedlichen Charaktere werden viele Fragen zur Sprache gebracht.
Die Figuren von Gil Grissom, Warrick Brown und Nick Stokes werden differenzierter gezeichnet, ihre Charakterisierung ausgestaltet. Zur Sprache kommen zum Beispiel Grissoms Abneigung vor der Position des Leiters der Nachtschicht, vor allem mit der damit verbundenen Verwaltungsarbeit.
Auch die Interaktion der beiden Gruppen ist interessant ausgearbeitet worden. Einerseits natürlich der kleine Konflikt zwischen Gil und Catherine bezüglich der Fallzuweisung. In Grissoms unnachahmlicher Art, nicht auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen, weist er Catherine natürlich den Stripperinnenmord zu. Immerhin hat sie ja in diesem Gewerbe die meiste Erfahrung. Nick hingegen darf mal wieder nicht alleine arbeiten und schon gar nicht in dem Mordfall der jungen Frau. Grissoms Schrulligkeiten und sein Unvermögen mit Menschen umzugehen wird überdeutlich. Auch kommen interne Gerangel zwischen den Teams des Tagdienstes und der Nachtschicht zur Sprache, auch wenn es sich dabei um Kleinigkeiten handelt, wie zum Beispiel, dass mal wieder der Kaffee von der Vorschicht ausgetrunken, aber kein neuer aufgesetzt wurde. Solche Dinge verleihen der Geschichte ein bisschen Humor, mit dem aber sehr sparsam umgegangen wird.
Was natürlich in keiner Kriminalgeschichte fehlen darf, ist die Spannung. Der Autor beweist auch hier ein gutes schriftstellerisches Händchen. Das Spannungsniveau wird langsam, aber kontinuierlich aufgebaut und hat diverse Höhepunkte.
Was diese Lektüre besonders reizvoll macht, sind aber nicht die Fälle an sich oder die Ermittlungsarbeit; das kennen ja die meisten bereits aus dem Fernsehen. Es sind die Interaktionen der beteiligten Personen, das Bild, welches beim Leser entsteht, wenn Nick mal wieder schmollt oder wenn Gil mal wieder sehr forsch und taktlos mit Angehörigen umspringt.
Nicht nur für Fans stellt dieses Buch ein gute Lektüre dar. Auch für Uneingeweihte in Sachen CSI ist es durchaus interessant, die Fälle mitzuverfolgen. Lediglich der Preis ist ein kleiner Wermutstropfen.

Christoph Heibutzki



Hardcover | Erschienen: 01. August 2003 | ISBN: 3802529677 | Originaltitel: Crime Scene Investigation - Sin City | Preis: 17,90 Euro | 307 Seiten | Sprache: Deutsch

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