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 Trollblut

Autoren: Egon Olsen
Verlag: KBV

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Paul Nickel gelingt nach langen Jahren seines nicht gerade erfolgsverwöhnten Musikerdaseins endlich der große Durchbruch. Mit diesem Geld kauft er sich in Niederholt, einer Gemeinde in der Lüneburger Heide, ein Haus und amüsiert sich in dem äußerst sarkastischen Internetforum "Tiefbaupraxis" anstatt zu arbeiten.

Die Mitglieder des Internetforums treffen sich an einem Wochenende in dem Heidedorf bei Paul Nickel. Dabei treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, was zeitweise zu enormen Spannungen führt. Insbesondere der Journalist Josef Rademann wird von einem anderen Mitglied der Tiefbaupraxis immer wieder angegriffen, was ihn aber zumindest äußerlich kalt lässt. Im Verlauf des Abends merken die Teilnehmer des Treffens, dass sie beobachtet werden, können jedoch nichts Weiteres feststellen.

Nachdem am nächsten Morgen alle ziemlich verkatert gefrühstückt haben, beschließen einige Mitglieder der Truppe an einer Gemeinderatssitzung in Niederholt teilzunehmen. Diese Sitzung verspricht interessant zu werden, geht es doch um zwielichtige Geschäfte im Zusammenhang mit der Erstellung eines Bebauungsplanes. Diese Geschichte wird noch interessanter, als Paul Nickel am nächsten Morgen die Leiche eines Gemeinderatsmitgliedes findet. Daraufhin reisen Nickels Besucher eilig wieder ab. Doch bei einem reist der Tod mit.

Auch mit diesem Krimi ist es Egon Olsen wieder gelungen, einen spannenden Krimi, gespickt mit viel Ironie, zu veröffentlichen. Obwohl die Spannung in keiner Phase des Buches nachlässt, versteht es der Autor auch, den Humor nicht zu kurz kommen zu lassen. Den Lesern, die selbst in einem Dorf aufgewachsen sind bzw. schon längere Zeit die sogenannte ländliche Idylle genießen, werden einige Szenen sehr bekannt vorkommen. Da kann man sich dann auch ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Insbesondere Anneliese Göke, die Zugehfrau von Paul Nickel, ist so lebensecht dargestellt, dass man sie als eine Bewohnerin des eigenen Dorfes erkennen kann. Denn es gibt in jedem Dorf Personen, bei denen man sicher sein kann, dass alles, was man ihnen im Vertrauen erzählt, am nächsten Morgen allen Bewohnern genauestens bekannt ist.

Paul Nickel, der während des gemeinsamen Wochenendes feststellen musste, dass einige seiner Internetfreunde erhebliche Probleme mit sich herumtragen, erkennt bald, dass zwischen den Ereignissen im Dorf und den Vorkommnissen innerhalb der Tiefbaupraxis eine Verbindung besteht. Seine eigenen Ermittlungen sowie seine Kombinationsgabe lassen die Polizei an manchen Stellen ziemlich alt aussehen, wodurch die ermittelnden Beamten nicht besonders gut auf Paul Nickel zu sprechen sind. Aber wie sollte es letztendlich anders sein: Den Fähigkeiten von Paul Nickel ist es zu verdanken, dass beide Todesfälle relativ kurzfristig aufgeklärt werden. Und über die Zusammenhänge staunen nicht nur die Beteiligten.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 2006 | ISBN: 3937001824 | Preis: 8,90 Euro | 216 Seiten | Sprache: Deutsch

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