Autor Reinhold Ostler hat sich in einem 164 Seiten umfassenden Hardcover-Buch mit der Faszination der Schatzsuche beschäftigt.

Im Mittelpunkt stehen keineswegs bereits entdeckte Schätze, sondern vielmehr legendäre Schätze, deren Existenz nicht einmal unbedingt bewiesen ist.
Zum Einstieg berichtet Ostler über den wohl allseits bekannten Schatz der Nibelungen. Dies ist zugleich der Höhepunkt des Buches, denn kein weiterer beschriebener Schatz und seine Geschichte haben einen solchen Bekanntheitsgrad erlangt, viele sind dem Leser mit Sicherheit sogar völlig unbekannt. Da ist die Rede von der Schatzhöhle von Rennes-le-Château, der Cocosinsel als Tresor von Piraten, vom Schatz von Montanita und anderen, insgesamt fünfzehn ausführlich beschriebenen Schätzen.
Ostler hat in den beschriebenen Fällen selbst geforscht, Kontakte zu entsprechenden Schatzforschern oder wurde teils sogar erst durch Berichte von Bekannten auf Schatzgeschichten aufmerksam. Diese griff er auf, arbeitete sie aus und veröffentlichte sie in der vorliegenden Sammlung.

Die Beschreibungen der Schätze beinhalten stets ihre Geschichte. Sowohl die belegte Geschichte, die bewiesen werden kann und wozu einige Schwarzweiß-Fotografien im Buch zu finden sind, als auch die legendäre, also lediglich vermutete Geschichte. Dabei stützt Ostler sich in der Regel nicht auf nur eine einzige Theorie, sondern stellt die Theorien verschiedener Schatzforscher, bei denen es sich meist um Privatleute und keine Wissenschaftler handelt, vor. Welche Version die wahrscheinlichste ist oder ob gar eine überhaupt nicht aufgeführte Lösung denkbar ist, überlässt der Autor hierbei dem Leser, ebenso eigene weitere Recherchen. Letztere sind gut möglich, denn Ostlers Texte vermögen Interesse zu wecken, sind spannend und plausibel geschrieben.

Zu kritisieren ist lediglich, dass die Schatzgeschichten nicht so umfangreich beschrieben wurden, wie es möglich gewesen wäre. Ostlers Absicht lag wohl darin, das Grundinteresse des Lesers zu wecken und zu erhalten, weshalb der Umfang des Werkes für die Thematik auch eher überschaubar ist. Zu schreiben gewesen wäre in den meisten Fällen einiges mehr, viele Theorien, Überlegungen und Rätsel sind in "Geheimnisvolle Schatzsuche" außen vor geblieben.
Wer jedoch nach einem Überblick sucht, findet hingegen durchaus alle relevanten Informationen zu den Schätzen und ihren Rätseln, es lohnt sich also unabhängig von der Kritik, das Buch zu lesen.

Ein spannend geschriebenes und sehr informatives Buch über die Möglichkeiten heutiger Schatzsuche. Das Buch versteht sich aufgrund seines Umfangs und der eingebrachten Texte in erster Linie als Überblick und lässt daher so einige Details vermissen, dennoch handelt es sich um eine gute Lektüre zum Einstieg und zum Überblick.