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 Endymion Spring

Die Macht des geheimen Buches


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Dass sein Erstlingswerk "Endymion Spring" ein solch großer Erfolg werden und sich Warner Bros. die Filmrechte daran sichern würde, damit hätte der britische Schriftsteller Matthew Skelton bei weitem nicht gerechnet. Zwar konnte sich der Autor schon von Kind auf für das Mittelalter begeistern, die Grundlagen für seinen Roman erwarb er sich jedoch erst während seiner Zeit als Assistent an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Herausgekommen ist dabei ein Roman, der sowohl in der Gegenwart als auch zur Zeit Gutenbergs spielt und den Erfinder der Druckpresse selbst auftreten lässt.

Mainz, 1452:
Es ist eine kalte, schwarze Winternacht, als Johann Fust im Haus des Buchdruckers Gutenberg auftaucht. In seinem Gepäck: eine schwere Holztruhe, mit eisernen Beschlägen und Verschlüssen in Form von Schlangenköpfen verziert. Der stumme Junge Endymion Spring, ein Schüler Meister Gutenbergs, beobachtet die Ankuft des Fremden mit großem Misstrauen, doch er kann sich dem Geheimnis und der Verlockung der seltsamen Truhe nicht entziehen. Nur wenn die Schlangen Blut schmeckten, würden sich die Verschläge der hölzernen Truhe öffnen lassen - so heißt es. In einem unbeobachteten Moment geht Endymion das Wagnis ein - und stößt auf ein unglaubliches Geheimnis ...

Oxford, Gegenwart:
In der Bibliothek des St. Jerome’s College stößt der zwölfjährige Blake auf ein seltsames Buch, dessen Seiten leer und unbeschrieben sind. "Endymion Spring" lautet der merkwürdige Titel des Buches. Blake wird neugierig und kann es kaum glauben, als plötzlich wie aus dem Nichts Buchstaben auf den zuvor leeren Seiten erscheinen und sich das Buch mit Wörtern füllt - Wörter, die nur er sehen und lesen kann! Was Blake noch nicht weiß: Er hält das Buch der Bücher in Händen, das alle Weisheit und alles Wissen der Welt in sich vereint. Und an einem solchen Buch haben natürlich auch die bösen Mächte Interesse ...

Parallel und immer zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springend erzählt Matthew Skelton seine beiden Handlungsstränge und verbindet die Ereignisse, die die beiden Protagonisten Endymion und Blake erleben, geschickt miteinander. Richtig in Fahrt kommt die Geschichte dabei leider dennoch nicht. Immer wieder hat man als Leser das Gefühl, dass die Barriere nun gebrochen sei und der Roman spannender, rasanter und vor allem kurzweiliger werden würde, doch prompt fällt die Erzählung wieder zurück in einen nicht langweiligen, aber eben auch nicht unbedingt sehr spannenden Fortgang. Das ist insbesondere deshalb schade, da Matthew Skeltons Ideen das Potenzial zu einem wirklich großen und in Atem haltenden Roman haben.
Auch die Plastizität der Charaktere lässt stellenweise ein wenig zu wünschen übrig. Zwar gibt es einige wunderbar und charismatisch ausgearbeitete Personen, doch viele der auftretenden (Neben-)Figuren wirken zweidimensional und haben keine richtige Personalität.
Nichtsdestotrotz lässt sich der rund 430 Seiten starke Roman flüssig lesen, während Matthew Skelton die historischen Beschreibungen des Mainz des 15. Jahrhunderts wunderbar gelungen sind.

Fazit:
Interessante Ideen, die jedoch besser hätten umgesetzt werden können. Der Roman zeigt sich in seinem Verlauf nur stellenweise spannend, die meiste Zeit über schreitet die Handlung gemächlich, wenn auch flüssig voran. Während vor allem die Hauptcharaktere mitunter sehr schön ausgearbeitet wurden, fehlt es vor allem den auftretenden Nebenfiguren häufig an Plastizität.

Valentino Dunkenberger



Hardcover | Erschienen: 01. August 2006 | ISBN: 3446207961 | Originaltitel: Endymion Spring | Preis: 17,90 Euro | 431 Seiten | Sprache: Deutsch

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