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 Die Säulen der Erde


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


"Die Säulen der Erde" ist das berühmteste Buch des Autors Ken Follett. In ihm werden die Gesellschaft im Mittelalter und die damaligen Lebensumstände innerhalb einer spannenden und mitreißenden Geschichte dargestellt. Im Mittelpunkt steht der Bau einer Kathedrale. Und die Errichtung dieser Kathedrale steht auch im Zentrum des Spiels "Die Säulen der Erde" von Kosmos, das den berühmten historischen Roman zur Vorlage genommen hat.

Zwei bis vier Spieler konkurrieren darum, den größten und bedeutendsten Anteil zur Errichtung des großen Gotteshauses beigetragen zu haben, denn nur dieser Baumeister wird auch den meisten Ruhm für das Werk ernten. Abgebildet werden die unterschiedlich starken Baumaßnahmen durch Siegpunkte. Und wer davon die meisten erringen kann ist auch der Sieger des Spiels. Generell ist das Spiel in sechs Runden unterteilt, die alle nach dem gleichen Schema ablaufen. Nach der letzten Runde steht die Kathedrale und das Spiel endet.

Für den Bau benötigen die Spieler Baumaterialien, Arbeiter und spezielle Handwerker. Die Baumaterialien und Handwerker können durch Goldeinsatz gekauft werden oder man erringt sie durch geschickten Einsatz von Arbeitern oder Baumeisterfiguren. Im einzelnen gibt es vier unterschiedliche Baustoffe, nämlich Holz, Sand, Stein und Metall. Allerdings kann man Metall im Gegensatz zu den anderen Baustoffen nicht einkaufen oder abbauen, sondern muss es durch eine Audienz beim König verdienen oder durch eine Vorteilskarte erringen. Gold für den Kauf von Handwerkern oder Materialien erlangen die Spieler durch die Erträge ihrer eingesetzten Arbeiter, bestimmte Handwerker oder den Verkauf von Materialien. Denn Gold wird ebenfalls für die Bezahlung königlicher Steuern benötigt, sowie für den strategischen Einsatz der Baumeisterfiguren.

Mit den Arbeiterfiguren, den Handwerkerkarten und den Baustoffsteinen besitzt man eigentlich alles, was man benötigt, um seinen Teil am Errichten der Kathedrale zu leisten. Allerdings treten in jeder Runde unvorhersehbare Ereignisse ein - in Form von Ereigniskarten -, gegen die es sich zu schützen gilt, oder man kann Hilfe aus anderen Quellen beziehen. Hierfür gibt es die Baumeisterfiguren. Sie können an insgesamt acht verschiedenen Punkten eingesetzt werden. Allerdings gibt es an manchen Stellen lediglich Platz für eine Figur. Die Reihenfolge, in der die Baumeister eingesetzt werden können, wird durch Zufall bestimmt. Hier benötigt man also ein wenig Glück und etwas Gold um sicherzugehen, dass man seine Figur auf die ausgewählten Plätze setzen kann. Die Vorteile, die man dadurch erreicht, reichen von Steuerbefreiung über kostenlose Handwerker oder Arbeiter, bis zu geschenkten Siegpunkten oder dem Erlangen des kostbaren Metalls. Am Ende jeder Runde arbeiten dann die einzelnen Handwerker der Spieler am Bau der Kathedrale und verhelfen den Spielern somit zu Siegespunkten. Um dies zu demonstrieren, wird jedes Mal ein weiterer Baustein der Kathedrale angefügt, bis bei der letzten Runde die Kathedrale vollständig errichtet worden ist.

Schon beim Auspacken macht dieses Spiel richtig Freude. Der detaillierte Spielplan ist wunderschön gestaltet, auch wenn die vielen verschiedenen Bilder und Spielpunkte am Anfang etwas verwirrend wirken. Die einzelnen Spielsteine für die Markierungspunkte, die Arbeiter und Baumeister, sowie die verschiedenfarbigen Würfel für die Baustoffe sind alle aus Holz. Auch die Spielkarten für die Ereignisse oder Handwerker sind liebevoll gestaltet und hübsch anzusehen.

Fühlt man sich beim Anblick des Spielfeldes und der vielen Karten und Figuren überfordert, so legt sich das, sobald man sich ein wenig genauer mit der Spielanleitung beschäftigt hat. Jeder einzelne Spielzug wird genau erläutert und auch mit Bildern erklärt, so dass man sich rasch in das Spielsystem einfindet. Zur kurzen Übersicht bekommt zusätzlich jeder Spieler eine kleine Karte mit dem Spielablauf, sowie den wichtigsten Voraussetzungen für den Einsatz bestimmter Handwerker, so dass sich ein Nachschlagen in der großen Spielanleitung erübrigt, wenn Fragen auftauchen. Das Spiel ist in sechs Runden unterteilt, die alle nach dem gleichen Schema ablaufen. Ziel ist es, die meisten Siegpunkte zu erringen, doch diese kann man auf unterschiedliche Weise erlangen. Im Grunde benötigt man lediglich genug Gold für den Kauf von Handwerkern und den Einsatz von Arbeitern, um dann mit den errungenen Baustoffen an der Kathedrale zu bauen und Siegespunkte zu bekommen. So einfach wäre es jedenfalls, wenn man alleine spielen würde. Durch die unterschiedlichen Vorteile, die man mit dem Einsatz der Baumeister erringen kann, wird der ganze Ablauf etwas komplizierter. Hier gilt es, vor den anderen Spielern am Zug zu sein, was jedoch oft vom Glück abhängt und ebenfalls durch den geschickten Einsatz von Goldmünzen erkauft werden kann. So manches Mal muss man seine Pläne ändern, da ein anderer Spieler schneller war. Hier gilt, schnell zu planen, sich aber auch andere Alternativen offen zu halten.

"Die Säulen der Erde" ist ein wirklich schön gestaltetes Strategiespiel. Der rasch begreifbare Spielablauf wird durch die vielen Möglichkeiten, die das Spielbrett bietet, kompliziert und zwingt die Spieler zum vorausschauenden Handeln und taktischem Denken. Denn nicht nur die einzelnen negativen oder positiven Ereignisse oder die Vorteilskarten, sondern auch das Spiel der anderen am Tisch können die eigenen Pläne rasch durchkreuzen. Bis zur letzten Runde kann sich das Blatt noch wenden, so dass die Spannung beim Spielen nicht verloren geht. Eine lohnende Investition für alle begeisterten Brettspieler. Allerdings gibt es einige Parallelen zu ähnlich gearteten Spielen, weswegen passionierte Spieler sich an den gleich wirkenden Spielabläufen stören könnten.

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Daniela Hanisch



Brettspiel | Erschienen: 1. September 2006 | Preis: 31,99 Euro

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