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 Der letzte Held

Autoren: Samit Basu
Übersetzer: Andreas Brandhorst
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


In einer fernen Welt steigt das Niveau der Magie kontinuierlich an. Dies bedeutet, dass sich die Prophezeiung von der Rückkehr des Danh-Gem bald bewahrheiten wird. Der Rakshah Danh-Gem war ein finsterer und mächtiger Zauberer, der vor langer Zeit aus Habgier und Stolz die ganze Welt knechten wollte. Doch er wurde besiegt, vornehmlich durch die tapferen Taten der Ravianer, einem Volk, das sehr mächtige und geheimnisvolle Magie beherrscht. Nach dem Ende des Krieges verließen die Ravianer die Welt, damit der Magiepegel sinken und Danh-Gem niemals wieder kommen konnte. Mit ihnen verschwanden die Drachen, Mantikore und all die anderen magischen Wesen.

Nun ist es bald soweit, dass sich die Prophezeiung von Danh-Gem bewahrheitet. Zweihundert Jahre nach seinem Tode wollte er wiederkehren und abermals die Welt unterjochen. Doch durch das Ansteigen der Magie sind die Völker gewarnt. Die Oberste Zivilistin der Stadt Kol hat deshalb Zeit genug, um Pläne zu schmieden und sich vorzubereiten. Denn nur ein großer würdiger Held kann sich dem üblen Magier in den Weg stellen. Und solch ein Held ist Prinz Asvin. Mutig bereitet er sich auf die schwere Aufgabe vor. An seiner Seite sind Maya, eine Zauberin, ihr geheimnisvoller Freund Kirin und Stahl-Bunz, ein Kampfkaninchen.

Dies könnte eine normale fantastische Welt sein, wenn es nicht die vielen Kleinigkeiten gäbe, die einen dezenten Hinweis auf die Richtung der Geschichte geben. Die Erfindung der Muwi-Vision ist nur eine davon, ebenso wie rosaroter Kaugummi. Eine Sphinx mit dem ältesten Rätsel der Welt, ein Paladin, der kurz vor seiner nächsten Stufe ist, mörderische Dschinns, ein Mensch, der bei Affen aufwächst, und viele weitere Dinge sind es, die dem Leser das Gefühl geben, sich in einen Roman von Terry Pratchett verwirrt zu haben. Dass dem nicht so ist, zeigt der eindeutige Mangel an galaktisch großen Schildkröten.

Doch es wäre vorschnell geurteilt, den Autor Samit Basu als puren Nachahmer zu bezeichnen. Der Humor und die kleinen realen Parallelen mit der echten Welt sind das einzige, das er mit dem anderen Humoristen gemeinsam hat. Statt eine Kopie zu produzieren, gelang es dem Autor, einen fantastischen Roman zu schreiben, der witzig, abenteuerlich, spannend und originell ist. An vielen Stellen spürt man die indische Herkunft der Geschichte, was ihr gerade für europäische Leser einen exotischen Reiz verleiht.

"Der letzte Held" ist eine aufregende und unterhaltsame Geschichte über eine fantastische Welt, die von der Rückkehr eines mächtigen Magiers bedroht wird. Mächtige Heere sammeln sich, ein Held wird ausgebildet, Verschwörungen werden gesponnen und der Geheimdienstagent, der Silberne Dolch, tritt in Aktion. Die Charaktere sind ebenso wie die Geschichte liebevoll beschrieben und werden durch die flüssige Sprache zu ihrem aufregenden Leben erweckt. Einzig die Vielfalt der vorgestellten Kreaturen und Völker verwirrt den Leser zwischenzeitlich.

Es gibt wenige Fantasygeschichten, denen es gelingt, Humor und fantastische Abenteuer geschickt zu verbinden. Im Roman "Der letzte Held" gelingt dies auf unterhaltsame Weise. Wem die Scheibenwelt zu langweilig und nicht abenteuerlich genug ist, der findet hier eine niveauvolle Alternative. Zum Glück bleibt am Ende des Romans die Hoffnung, dass es vielleicht noch weitere Abenteuer geben wird.





Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. September 2006 | ISBN: 9783492701242 | Originaltitel: The Simoqin Prophecies | Preis: 14,90 Euro | 522 Seiten | Sprache: Deutsch

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