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 Fieses Foul

Autoren: Klaus Stickelbroeck
Verlag: KBV

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Christian Hartmann, ein ehemaliger Fußballprofi, verdient zurzeit seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv. Eigentlich ein einfacher Job, findet er zumindest. Auch als er gleichzeitig zwei Aufträge annimmt, ändert sich seine Meinung zunächst nicht.

Simone Sommer, das Familien- und Firmenoberhaupt eines Düsseldorfer Stahlunternehmens, beauftragt ihn, ihre älteste Tochter Miriam zu suchen. Diese nutzt scheinbar den Aufenthaltsort ihres Lebensgefährten, um alte Kontakte aufleben zu lassen. Hartmann wittert leicht verdientes Geld. Doch da irrt er gewaltig. Es ist zwar relativ einfach, Miriam zu finden, doch dieser wurde in den Kopf geschossen. Der Auftrag von Simone Sommer ist nach dem Tod von Miriam beendet, doch Hartmann erhält sofort im Anschluss von Lena Sommer, der jüngeren Schwester der Ermordeten, den Auftrag, den Mörder ihrer Schwester zu suchen. Dass es sich dabei um deren Lebensgefährten handeln soll, kann Lena einfach nicht glauben, zumal sie diesem für die Tatzeit ein Alibi geben kann.

Auch der zweite Auftrag, Nadia, die russische Verlobte von Hans-Rudolf Kreyendahl, die dieser in Russland gekauft hat, zu suchen, hört sich einfach an. Doch als er feststellt, dass es sich bei der Person, die er gefunden hat, nicht um Nadia handelt, steckt er auch hier bereits massiv in Schwierigkeiten.

Als dann auch noch seine ältere, alleinstehende Nachbarin einen Düsseldorfer Serienmörder mit Hartmanns Hilfe stellen will, nehmen die Schwierigkeiten für diesen kein Ende mehr.

Eine teilweise sehr brutale Geschichte, die zwar sehr viel Handlung enthält, es jedoch teilweise an Spannung fehlen lässt. Hier bewahrheitet sich erneut der Spruch: "Weniger ist manchmal mehr". Die Ereignisse überschlagen sich an manchen Stellen so sehr, dass teilweise nur mit Mühe zugeordnet werden kann, zu welcher dieser Geschichten die Handlung denn eigentlich gehört. Außerdem wird dadurch der Eindruck einer hektischen Betriebsamkeit erzeugt, die den Leser an manchen Stellen nervös werden lässt. Denn wie realistisch ist es, dass einer über Wochen hinweg nahezu 24 Stunden täglich im Einsatz ist?

Die einzelnen Gestalten des Krimis sind dagegen hervorragend dargestellt. Wer kennt nicht die neugierige Nachbarin, die einem immer im Treppenhaus auflauert oder "rein zufällig" das Kommen und Gehen in der eigenen Wohnung auf Genaueste beobachtet? Mit viel Witz und Humor werden diese Personen auch in diesem Krimi charakterisiert. Und Hartmann kann sich mit Sicherheit auf die Aussagen dieser Personen verlassen.

Natürlich dürfen in einer Großstadt auch Themen wie Prostitution, Drogen und organisierte Kriminalität nicht fehlen. Zu diesen Themen passt natürlich auch, dass Hartmann bei seinen Ermittlungen von seinem drogensüchtigen Kumpel Angie und der Prostituierten Regenrinnen-Rita tatkräftig unterstützt wird. Und das Auftauchen von "Mitarbeitern" der organisierten Kriminalität dient letztendlich nicht nur der Unterhaltung unseres Privatdetektivs. Doch auch bei diesen Zeitgenossen fehlt es dem Autor nicht an Witz und Ironie.

Sprachlich versteht es der Autor geschickt, sich auf die verschiedenen Gesprächsteilnehmer Hartmanns einzustellen. Die einzelnen Unterhaltungen werden alle in einer milieutypischen Sprache geführt.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass es sich hier um einen Krimi handelt, dem es zwar manchmal an Spannung fehlt, der aber aufgrund der vielen sprachlichen Details, insbesondere bei der Darstellung von Personen, durchaus lesenswert ist.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. April 2007 | ISBN: 9783940077011 | Preis: 9,50 Euro | 321 Seiten | Sprache: Deutsch

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