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 Die Originale, Folge 26: Das Wirtshaus im Spessart


Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Der junge Goldschmied Felix macht sich zusammen mit einem Drechsler auf den Weg durch den Spessart. In seinem Gepäck befindet sich ein wertvolles Schmuckstück, welches er seiner Patin bringen möchte. Doch der Spessart ist ein dunkler, fürchterlicher Wald und die Horrorgeschichten von verschwundenen, beklauten und ermordeten Menschen dröhnen den beiden Reisenden in den Ohren, als die Nacht über sie hereinbricht.

Kurz nach Einbruch der Nacht treffen die beiden in einem Gasthaus ein, welches ihnen allerdings schon auf den ersten Blick merkwürdig vorkommt, da die Fenster vergittert sind und nur eine Tür existiert. Die Wirtin ist sehr mürrisch und der große knurrende Hund, der ihr ständig auf den Fuß folgt, ist auch nicht unbedingt vertrauenserweckend. Im Gasthaus treffen die beiden auf zwei weitere Männer, denen die Achse von ihrem Wagen gebrochen ist und die auch keine andere Wahl haben, als in diesem Haus zu übernachten. Zu viert beschließen sie, die Nacht zusammen wach zu bleiben, um möglichen Überfällen gemeinsam begegnen zu können.

Während die vier Männer in einem Zimmer sitzen, sehen sie eine Gräfin mit ihrem Gefolge im Wirtshaus absteigen. Schnell erzählen sie auch den Männern der Eskorte der Gräfin von der Gefahr. Aufgrund der Umgebung und der Geschichten zweifelt keiner von ihnen daran, dass sie in der Nacht Besuch von Räubern bekommen werden und diese es auf die Gräfin abgesehen haben. Als es schon so aussieht, als hätten sich die Männer getäuscht, tauchen die Räuber auf und möchten die Gräfin entführen, um sie gegen Lösegeld einzutauschen. Doch die Männer geben nicht auf, obwohl ihre Lage nicht gerade optimistisch genannt werden kann ...

"Das Wirtshaus im Spessart" ist die 26. Folge der Hörspielreihe "Die Originale". In dieser Reihe hat sich der Verlag Europa viele Klassiker vorgenommen, auf deren Grundlage Hörspiele produziert wurden, die sowohl junge Hörer mit den alten Geschichten bekannt machen als auch ältere Zuhörer an ihre Kindergeschichten erinnern sollen. Die Klassiker dieser Reihe sind besonders schön aufgemacht. Die CDs besitzen eine Vinyloptik wie alte Schallplatten und die Cover sind mit wundervollen Bildern verziert.

Die Geschichte des Wirtshauses im Spessart hat einen klassischen Handlungsstrang, denn in einen dunklen Wald gehören in solchen Geschichten auch immer die Räuber und die ehrbaren Männer, die eine schöne, hoch gestellte Frau zu retten versuchen. Die erzählte Geschichte zeugt aber durch viele Details und sehr ausgeprägte Charaktere der Figuren von ihrer Brillanz und hebt sich somit aus dem großen Brei dieser Art von Erzählungen heraus. Dazu gibt es immer wieder Situationen, die die Geschichte aufpeppen und sie mit etwas Witz, viel Charme oder einer Gänsehaut interessanter machen.

Die Verarbeitung der Geschichte als Hörspiel ist allgemein gut. Die Figuren sind sehr gut dargestellt und man kann allein von den Stimmen her sehr viel über den Charakter der Figuren, deren Stimmung und die Gesinnung herausfinden. Leider wird allerdings teilweise sehr stark übertrieben, wenn die Entfernung bestimmter Personen zum Hauptschauplatz dargestellt wird. So kann man beispielsweise an vielen Stellen die Gräfin gar nicht verstehen, da ihre Stimme so leise ist, dass man erst einmal nachschaut, ob die CD schon zu Ende ist.

Fazit:
Eine schöne Geschichte mit sehr individuellen Charakteren. Allerdings gibt es bei der Umsetzung ein paar Probleme.

Vera Schott



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. August 2006 | ISBN: 9783866293588 | Laufzeit: 42 Minuten | Preis: 6,99 Euro

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