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 Die Arche Noah


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Die Bibel ist eine unerschöpfliche Quelle an Geschichten. Auch Atheisten und Nicht-Christen treffen im Alltag immer wieder auf Fragmente aus diesem meistverkauften Buch der Welt. "Igel-Records" und der Bayrische Rundfunk haben sich gemeinsam zu einer weiteren Entlehnung entschlossen. Ihr Gegenstand ist die Geschichte der Sintflut.

Stanley Weiner komponierte eigens für diese Produktion eine Vielzahl an Stücken, Andrei Ezerski und Matthias Friedrich übernahmen Konzeption und Buch, Torsten Schneider die Musikregie. Zu den Kompositionen von Weiner fügte man zahllose kurze Auszüge aus den Werken von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Peter I. Tschaikowsky hinzu.
Als Erzähler der Geschichte, die in zwanzig kleine Kapitel aufgeteilt wurde, fungiert der Schauspieler Matthias Friedrich.

Die Geschichte der Arche Noah ist eine Allegorie und in ihrer Jahrtausende alten Form eher sperrig und langatmig. In diesem Hörspiel hat man sich daher entschlossen, sie für Kinder im Alter ab sechs Jahren umzuschreiben. Viele spielerische Elemente sind hinzugekommen, langatmige und "unwichtige" Passagen sind weggelassen worden. Das Ergebnis ist ein erfrischend kurzer, oft recht lustiger Bericht über Bau, Fahrt und Landung der Arche.
Hauptaugenmerk wird hierbei auf die Tierpärchen und die Probleme mit einigen wenigen Tieren gelegt. Die Menschen, ihre Nöte und die Ursachen der Sintflut sind weniger Thema, was in Anbetracht der Zielgruppe sehr sinnvoll ist.

Immer wieder wird nach wenigen Sätzen eine musikalische Untermalung der jeweiligen Ereignisse eingeschoben. Hierbei entsteht der Eindruck, dass die Musik Hauptzweck und die Textstellen Beiwerk sind. Die entlehnten Werke sind wundervoll und sehr passend. Es ist herrlich, Haydn, Beethoven und Tschaikowski in dieser modernen Produktion neben Weiner zu erleben. Dessen Kompositionen wirken neben den Klassikern unausgewogen und oft zu laut. Auch ist der fast kakophonische Eindruck, den Weiners Musik hinterlässt, gelegentlich sehr störend. Da diese Passagen zudem meist im Verhältnis zum gesprochenen Wort zu laut sind, ist die Aussteuerung schwierig bis unmöglich. Entweder man kann den Sprecher schlecht verstehen oder die Musikstücke sind zu laut.
Die nette, von Jens Rassmus beigesteuerte Illustration des Coverbildes gibt den kleineren Zuhörern Gelegenheit, sich klarzumachen, wie eng und anstrengend diese Seefahrt wohl gewesen sein mag.

Fazit: Die einundfünfzig Minuten sind wie im Fluge vorbei. Die Geschichte ist sehr empfehlenswert und für die Kleinen gut verständlich, die Musik leider teilweise fast störend und definitiv zu laut. Doch der Versuch, Klassik, moderne Komposition und einen biblischen Text für Kinder erfahrbar zu machen ist durchaus gelungen - nur der Preis ist leider zu hoch.


Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. März 2007 | ISBN: 9783893531707 | Laufzeit: 51 Minuten | Preis: 14,95 Euro

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