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 Der tollkühne kleine Ritter

Autoren: Maja von Vogel
Illustratoren: Martina Theisen
Verlag: Loewe Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Konrad ist der jüngste Knappe auf Burg Wasserstein. Heute fühlt er sich etwas hin- und hergerissen. Wochenlang hat er sich auf das große Turnier gefreut, das sein Burgherr an diesem Tag ausrichtet, und nun muss er die ganze Zeit dem Koch helfen. Sogar den berühmten Schwarzen Ritter, der zum Turnier kommt, kann er nur ganz flüchtig beobachten. Ob er überhaupt beim Turnier zuschauen darf, wenn es so viel zu tun gibt? Und die älteren Knappen machen sich auch noch über den Kleinen und seine Zukunftsträume lustig und behaupten, er sei ein Angsthase.
Unglücklich geht Konrad zur Küche zurück. Unterwegs aber bekommt er mit, wie das Burgfräulein Anna, die einzige, liebenswürdige Tochter seines Herrn, entführt wird. Da gibt es natürlich nur eines: Konrad muss sie befreien!
Konrad folgt dem Pferd des Entführers heimlich in einen Zauberwald und findet zum Lager des Schurken und seines Komplizen. Beide sind einfache Räuber und nicht übermäßig mit Intelligenz gesegnet. Konrad findet einen tollen Trick, sie zu überlisten.
Als er mit Anna zur Burg zurückkehrt, sind alle erstaunt über seinen Mut, nicht zuletzt die älteren Knappen, die ihn zuvor noch geärgert haben. Konrad allerdings ist ziemlich traurig, weil er das Turnier verpasst hat. Aber da geht unvermittelt ein Traum für ihn in Erfüllung.

Diese Geschichte ist gut auf die Bedürfnisse von Leseanfängern zugeschnitten, die schon etwas Routine besitzen. In den kleinen Konrad, der etwas widerwillig seine Pflicht erfüllt und sich dabei gelegentlich von den spannenden Ereignissen um sich herum ablenken lässt, können sie sich gut wieder erkennen. Dass der Kleinste von allen schließlich aufgrund seiner List und seines Mutes zum Helden wird und schließlich das Angebot seines Lebens erhält, freut die mitfiebernden Leser natürlich umso mehr. Zwischendrin gibt es eine witzige Szene mit slapstickartigen Einlagen, die bei den kleinen Lesern für reichlich Vergnügen sorgen, denn den Räubern und Entführern gönnt man ihre Dämlichkeit von Herzen!
Der Loewe-Verlag hat eine so genannte Leseleiter entwickelt mit eigenen Buchreihen für jede Stufe des Lesevermögens. Die "Lesefanten"-Reihe gehört ebenso wie die "Lesepiraten" zur dritten Stufe ab sieben Jahre, enthält im Gegensatz zu diesen jedoch nur eine einzige längere Geschichte und erfordert deshalb, wie erwähnt, ein wenig Übung und Durchhaltevermögen, das Siebenjährige mit Spaß am Lesen jedoch problemlos aufbringen können. Layout und Konzept zielen darauf ab, das Lesen nach Möglichkeit zu erleichtern. So ist das Buch reich und originell bebildert, wodurch der Text kindgerecht aufgelockert wird. Die Schriftgröße wurde großzügig bemessen, daher ermüdet das Lesen nicht. Besonders fallen begleitenden Erwachsenen die geschickt vorgenommenen Zeilenumbrüche auf, die niemals Zusammenhänge innerhalb eines Satzes auseinanderreißen. Ganz in diesem Sinne werden natürlich auch Wörter nicht getrennt. Daher müssen die Leser nicht über die Bedeutung zerstückelter Wörter und Sätze nachdenken, sondern können sich auf den Inhalt konzentrieren und flüssig weiterlesen.
Der Wortschatz entspricht dem von Erst- und Zweitklässlern, und die Geschichte ist gut genug, dass sie dazu verleitet, das Buch mehrmals durchzulesen. Für manche Drittklässler dürfte sie inhaltlich und stilistisch bereits zu einfach sein. Aber diese befinden sich vermutlich bereits auf der nächsten Stufe der Leseleiter und können sich auf die Reihen "Leselöwen" und "Lesekönig" freuen.

Ein spannendes, gut aufgemachtes Buch mit einem kaum zu übertreffenden Preis-Leistungs-Verhältnis!

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2007 | FSK: 7 | ISBN: 9783785541012 | Preis: 6,90 Euro | 60 Seiten | Sprache: Deutsch

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