"Der Mörder mit dem Janus-Kopf", der fünfte Teil dieser Hörspiel-Reihe, entstand nach dem fünften Heftroman der John Sinclair-Reihe von Jason Dark und nutzt ebenfalls das auf dem Roman befindliche Cover von Vicente Ballestar.

Das Cover zeigt einen römisch aussehenden bärtigen Männerkopf vor einer Gewitterfront, was ausgesprochen passend erscheint, bedenkt man, dass der römische Gott Ianus sicherlich Bezug zur Figur des Mister Janus in dieser Hörspielfolge hat und ebenfalls stets mit zwei Gesichtern dargestellt wird.
Das linke Gesicht des Janus ist das eines normalen Mannes, das rechte Gesicht hingegen wirkt versteinert, verfügt über ein Auge auf der Stirn und um seinen Kopf winden sich Schlangen statt der Haare. Dies entspricht exakt der Beschreibung im Hörspiel und ist somit als sehr gelungen zu bewerten.

Ein Mann, der sich als Mister Janus vorstellt, bietet dem Kriminellen Alex Terras an, ihm dabei zu helfen, seine Konkurrenz auszuschalten. Als Gegenleistung fordert er scheinbar nur eine Kleinigkeit: Terras soll dafür sorgen, dass John Sinclair stirbt. Die Mächte der Hölle hoffen, dass der Sohn des Lichts gegen die Attacken Sterblicher wehrloser ist als gegen die der Dämonen.
Der erste Anschlag auf John misslingt und setzt diesen stattdessen auf die Spur von Alex Terras. Warum will dieser ihn töten und wer ist der unbekannte Mann, der bei ihm ein und aus zu gehen scheint, aber nicht auf Photos zu sehen ist?
Zusammen mit Suko betritt John Sinclair das große Vergnügungszentrum von Alex Terras - und sieht sich direkt der Macht des Januskopfes gegenüber, der das gesamte Etablissement kurzerhand in eine andere Dimension befördert ...

Neben der Stimme des Erzählers (Joachim Kerzel, unter anderem Synchronstimme von Jack Nicholson) und der Stimme von John Sinclair (Frank Glaubrecht, unter anderem Synchronsprecher von Pierce Brosnan und Kevin Kostner) tritt hier auch Suko, Sinclairs chinesischer Freund, wieder auf (gesprochen von Martin May, vor allem als Schauspieler aus "Das Boot" oder "Tatort" bekannt).
Für die Stimme von Alex Terras wurde Udo Schenk gewählt. Diese Wahl fand ich persönlich nicht sehr gelungen. Zum einen tritt der Sprecher bereits im dritten Teil der Reihe als Totengräber und Gegenspieler Lionel Hampton auf, zum nächsten handelt es sich hierbei um den Synchronsprecher von beispielsweise Kevin Bacon oder Kevin Spacey, die eigentlich für andere Rollen stehen als die eines eher feigen Kriminellen und Bordellchefes - und somit eigentlich auch diese Stimme.
Auch Birgitta Weizenegger wird hier wieder eingesetzt. In fünf Folgen besetzt sie somit hiermit nun auch eine dritte Rolle, wobei eine die wiederkehrende Rolle von Sheila, einer Freundin von John, ist. Auch eher ungut gelöst.
Eine weitere kleine Rolle wird von Silke Haupt besetzt, die auch eine bekannte Stimme aus der Werbung darstellt. In anbetracht der Tatsache, dass sie später in der Reihe als Sukos Freundin Shao eingesetzt wird, ist die "Doppelbesetzung" an dieser Stelle ebenfalls schade.

Mit dem Versuch, John Sinclair mit rein menschlichen Möglichkeiten begegnen und ihn vernichten zu wollen, wurde hier ein interessanter Handlungsfaden aufgenommen. Leider wird genau diesen Dingen und den Vorbereitungen zu diesen Übergriffen ein Großteil der Folge gewidmet. Lediglich die letzten zehn Minuten etwa spielen im Etablissement von Alex Terras und vertonen Johns Treffen mit dem Januskopf.
Die Auflösung der Geschichte ist dann nicht nur ausgesprochen schnell, sondern ebenso platt, bedauerlich.

Wie die gesamte Edition 2000 verfügt auch diese Folge über sehr gut gewählte und eingesetzte Soundeffekte, was durch einen auch hier eingesetzten unnötigen zweiminütigen Musik-Track am Ende der 51minütigen Folge jedoch ein wenig geschmälert wird.

Eine grundsätzlich nette Folge der Reihe, die allerdings einige bereits aus der Reihe bekannte Stimmen in anderen Rollen einsetzt, was unnötig verwirrt. Die Auflösung lässt den Hörer enttäuscht zurück, auch wenn die gesamte Folge sowieso keine recht Spannung erzeugt, wie andere das tun. Für Sammler sicherlich trotzdem interessant, ansonsten für Interessierte eher nicht als Einstiegsfolge zu empfehlen, zumal auch andere typische Merkmale der Reihe (wie Humor beispielsweise) deutlich zu kurz kommen.