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 Detektiv Conan, Band 46: Detektiv Conan Band 46


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Kogoro Mori eilt zum Haus der Shitaras. Hasuki Shitara, die hübsche Enkelin des berühmten Dirigenten und Musikers Choihiro Shitara, hat ihn zu sich auf das feudale Anwesen gebeten. Conan und Ran begleiten den Detektiv, denn auch sie sind neugierig, wie die Familie lebt.
Doch in dem Haus gehen seltsame Dinge vor sich. Es scheint, als würde jedes Familienmitglied, das auf der wertvollen Stradivari des Hausherren spielt, zu Tode kommen. Auch der Vater von Hasuki ist durch einen schrecklichen Unfall gestorben und alle im Haus halten die Geige für verflucht. Conan ahnt nicht, wie Recht die Familie mit ihrer Ansicht hat.

Im zweiten Fall finden Mitsuhiko Tsuburaya und sein Freund Genta Kojima einen alten Stein. Conan ist sofort Feuer und Flamme, als er davon hört. Die drei eilen mit Ai Haibara, Ayumi Yoshida und Professor Agasa zu dem verfallenen Anwesen inmitten eines verwilderten Gartens. Der Stein enthält eine Botschaft, die nach Conans Meinung zu einem Schatz führt. Doch sie sind nicht die Einzigen, die den Stein gefunden haben. Neben zwei weiteren Schatzräubern finden die Kinder eine Leiche im Teich des Gartens. Und Conan ist sich bald sicher, dass der Mörder nicht weit weg ist.

Nach der enttäuschenden Auflösung des letzten Falles aus dem fünfundvierzigsten Band der Manga-Serie rund um den geschrumpften Superdetektiv Shinichi Kudo, der jetzt als Grundschüler Conan ermittelt, stehen zwei Kriminalfälle im Mittelpunkt dieses Bandes.
Das dritte und letzte Abenteuer endet abrupt und wird im nächsten Band fortgesetzt.
Selten bei Aoyama und den meist recht amüsanten Fällen, die Conan zu lösen hat, sind die beiden Geschichten in Band Sechsundvierzig sehr düster und tragisch, oft sogar grausam und sparen nicht mit ekligen, zynischen Details. Die Storys kommen fast ohne den typischen Humor des begnadeten Zeichenkünstlers Aoyama aus und sind eindeutig für ältere Jugendliche und Erwachsene geschrieben worden.
Die Gnadenlosigkeit, mit der die Täter in beiden Kriminalfällen auftreten, ist bei Aoyama selten anzutreffen und die extreme Länge der Fälle deutet auf besonderen Tiefgang im Hinblick auf Tat, Ermittelung und Motivsuche hin.
Leider entpuppt sich der erste Fall als hanebüchener Unsinn. Das Motiv mutet lächerlich an und die Auflösung ist mehr ein schlechter Scherz, denn ein logischer und stringent der Spurensuche und Ermittlung folgender Höhepunkt.
Auch der zweite Fall ist schier unglaublich. Solch eine Anhäufung von Ungereimtheiten und unlogischen Brüchen ist bei Aoyamas Abenteuern selten. Der Autor scheint diesen Fall rein aus Effekthascherei und zur Darstellung des Tatortes nutzen zu wollen und auch das Auftreten "Kaito Kids" ist mehr eine Reminiszenz an frühere Abenteuer als eine logisch begründbare Tatsache. Die Geschehnisse im Inneren des Hauses gehören zu den dümmsten, die je in einem Conan-Manga abgebildet wurden.

So enttäuscht der sechsundvierzigste Band auf der ganzen Linie. Nicht nur die Fortsetzung aus dem vorhergehenden Manga, auch die zwei zentralen Fälle dieses Bandes entbehren jeder Originalität. Auch für Fans wäre der Band verzichtbar, wenn nicht in den seltenen und sehr kurzen Zwischensequenzen Dinge und Fakten zur Sprache kämen, die der längerfristigen Suche Conans nach den "Schwarzen Männern" dienen würde. Will man dies nicht verpassen, sollte man einen Blick in dieses Buch werfen.

Ohne Lichtblicke, ohne Humor und einzig auf Grund der wie immer sehr gelungenen Zeichnungen, kann man diesen Manga zur Komplett-Sammlung aller Bände hinzufügen - jedem anderen Leser sei dringend abgeraten.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. Oktober 2006 | ISBN: 9783770463725 | Originaltitel: Meitantei Conan, Vol. 46 | Preis: 5 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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