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 Ishanti - Heilige Tänzerin, Band 1: Die Tränen der Isis


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im Oktober 2006 hat der noch junge Splitter-Verlag seine ersten Alben präsentiert, mittlerweile ist der Name durch Reihen wie "Die Schiffbrüchigen von Ythaq", "Das verlorene Paradies" oder "Universal War One" schon zu einem festen Begriff innerhalb der Comic-Szene geworden. Nun erschien im Februar 2007 mit "Die Tränen der Isis" der Auftakt zu einer neuen Fantasy-Comic-Reihe: "Ishanti - Heilige Tänzerin", die im alten Ägypten angesiedelt ist.

Die junge Ishanti ist eine der Tempeltänzerinnen des Pharao, doch noch ist sie mit ihrer Ausbildung nicht ganz fertig. Denn der Pharao war von den Tanzkünsten der großen Tänzerin des Reiches Saba so begeistert, dass er sie in sein Land gerufen hat, um Ishanti und ihren MittÃäzerinnen in ihrer Kunst des Tanzes zu unterweisen.
Gleichzeitig ist Razor el Naktub, der Großwesir des Pharao, mit seinen finsteren Plänen beschäftigt, jenes Geheimnis zu entschlüsseln, welches ihm Macht über die Götter Ägyptens verschaffen kann. Doch da kommen ihm die Götter Horus und Anubis in die Quere, die ihre eigenen Ziele verfolgen und den momentan vorherrschenden Zwist im Pantheon nutzen möchten, um die machtvollen Tränen der Isis in ihren Besitz zu bringen. Und Razor soll ihnen diese verschaffen.
Unterdessen zeigt Tyi, Ishantis Verehrer und einer der Grabarbeiter des Pharao, der Tänzerin eine mysteriöse Gruft auf der anderen Seite des Nils, die mit zahlreichen merkwürdigen und rätselhaften Bildern verziert ist. Doch noch bevor die beiden hinter das Geheimnis dieser Verzierungen kommen können, werden sie Zeugen der Verschwörung der Götter, die versuchen, die Macht an sich zu reißen. Um das zu verhindern, bleibt Ishanti und Tyi nur eine Möglichkeit: Sie müssen die Tränen der Isis in Sicherheit bringen ...

Obwohl es Didier Crisse und Fred Besson verstehen, die Welt des antiken Ägyptens durch die Farbgebung ihrer Zeichnungen optisch sehr atmosphärisch wieder zum Leben zu erwecken, ist der Stil der beiden Zeichner sehr gewöhnungsbedürftig und überaus mangalastig. Im Gegensatz zur Grazie der vielen auftretenden Tänzerinnen wirken die Gesichtszüge mancher Figuren befremdlich verzerrt, was das Bild des vorliegenden Comics leider ein wenig zerstört. Dennoch sind die Zeichnungen des Comics nett anzuschauen und bieten dem Auge des Betrachters viele Details. Auch scheinen die Zeichner einen gewissen Wert auf eine erotische Ausstrahlung ihres Werks zu legen - so wird Ishanti selbst stets mit nacktem Oberkörper dargestellt, wenn auch ihre Brüste meist von ihren Armen verdeckt werden und oft nur teilweise zu sehen sind.
Auch die Geschichte selbst, die dem Comic zugrunde liegt, erscheint unausgereift. So bieten die 48 Seiten des Albums - das seltsamerweise auf jeder Seite zwei Seitenzahlen aufweist, die sich um zwei Stellen unterscheiden, eine rechts neben den Zeichnungen, eine unten mittig - viel zu wenig Platz, um die Verschwörung der Götter und deren Verhinderung durch Ishanti und Tyi spannend entwickeln zu können. Stattdessen ist die Geschichte schon wieder vorbei, bevor sie richtig begonnen hat.

Fazit:
Wer an dem Stil von Didier Crisse und Fred Besson gefallen findet und sich nicht daran stört, dass die Geschichte aufgrund ihrer Kürze unausgereift wirkt, der kann sicherlich Gefallen an dem sehr atmosphärisch kolorierten Comic-Album finden. Wer allerdings nichts mit dem Stil der beiden Zeichner anfangen kann, der wird in "Die Tränen der Isis" zwar ein kurzweiliges Vergnügen finden, das Album aber schnell wieder vergessen haben.

Valentino Dunkenberger



Hardcover | Erschienen: 1. Februar 2007 | ISBN: 9783939823230 | Preis: 12,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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