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 Der Söldnerstern

Autoren: William H. Keith jr.
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Seit der Gründung der "Gray Death Legion" nach den Ereignissen auf Trellwan hat sich die Söldnereinheit von Grayson Death Carlyle ein wenig vergrößert.
Mit nur insgesamt sieben Mechs, gewaltigen humanoiden Kampfmaschinen, und einer Mechabwehrinfanterieeinheit sind sie jedoch noch zu unbedeutend, um für die Herrscher der Nachfolgerstaaten interessant zu sein, und so nimmt Grayson auf Galatea, dem Hauptumschlagsplaneten für Söldner, den einzigen ihm angebotenen Auftrag für seine Gray Death Legion an.
Auf dem Agrarplaneten Verthandi herrscht Bürgerkrieg. Vom mächtigen Draconis-Kombinat gewaltsam unterdrückt, suchen die Rebellen verzweifelt Hilfe für ihren Kampf um die Freiheit. Die Gray Death Legion soll jedoch nicht selbst kämpfen, sondern einzig und allein als Trainingskader für die Bauernrebellen fungieren.

Im Sternensystem von Verthandi wird das Landungsschiff der Söldner von einer Blockade der Kombinatstruppen überrascht und stürzt nach einem heftigen Gefecht schwer beschädigt auf die Planetenoberfläche. An der Absturzstelle nehmen sie Kontakt zu den Rebellen auf, die das Raumschiff verstecken lassen und die Mitglieder der Legion durch den Dschungel zu ihrem Stützpunkt führen, wo Graysons Leute mit der Ausbildung der Rebellen beginnen sollen. Doch schon nach der ersten Inspektion der auszubildenden Rebellentruppe bereut Grayson, den Vertrag unterschrieben zu haben. Seine Truppe soll idealistische Kinder und Jugendliche in der Mechabwehr ausbilden, und die Mechs der Rebellen bestehen in der Hauptsache aus provisorisch bewaffneten Landwirtschaftsmechs.

Überhastet, mit minderwertigem Material und den unerprobten Kind-Soldaten zieht der Rebellentross los, völlig auf sein Glück und den allgemeinen Aufstand der Bevölkerung Verthandis vertrauend.
Die Rebellion endet in einem Desaster und bald schon erkennt Grayson: Um Verthandi jemals wieder verlassen zu können, muß die Gray Death Legion das unmögliche schaffen und den weit überlegenen Feind besiegen.

Das Buch ist der zweite Roman der Gray Death-Trilogie im Battletech-Zyklus und erzählt die Geschichte vom ersten Auftrag einer der bekanntesten Söldnereinheiten der Nachfolgerstaaten.

Auch im zweiten Teil der Trilogie gelingt es dem Autor, den Leser mit seiner Geschichte gefangen zu nehmen. Wie schon im ersten Teil kommt auch hier keine Langeweile trotz der zahlreichen Kampfszenen auf.

Die Hauptcharaktere, zu denen seit dem Beginn der Trilogie noch einige mehr dazugekommen sind, sind sehr schön ausgearbeitet und haben alle ihre kleinen Eigenarten, durch die sie erst reizvoll werden. Seien es der Caledonier McCall, mit seinem unverständlichen schottischen Akzent, oder der bärbeißige Feldwebel Ramage, für den seine Untergebenen eigentlich wie Kinder sind.
Gelungen dargestellt finde ich auch den Zwiespalt in dem Grayson sich befindet. Einerseits soll er unter keinen Umständen aktiv in die Kampfhandlungen eingreifen, andererseits kann er nicht untätig zusehen, wie die jungen Rebellen in den Tod ziehen.

Das Buch bietet dem Leser einiges an Hintergrundwissen. Es gibt sowohl eine kurze Einleitung am Anfang des Buches, die über die Ereignisse berichtet, die zu der derzeitigen Situation auf Verthandi führten, als auch zwei Karten zur wichtigsten Region und der Hauptstadt. Im Anhang gibt es noch ein Glossar über die wichtigsten Begriffe, sowie Zeichnungen von den in der Geschichte vorkommenden Mechs.

Wer einen Einstieg ins Battletech-Universum sucht, sollte mit der Gray Death-Trilogie beginnen. Die in späteren Büchern allgegenwärtige Politik der Nachfolgerstaaten wird zwar auch hier behandelt, ist jedoch völlig unkompliziert in die Geschichte eingearbeitet, so daß sie dem Leser kurze notwendige Informationen zukommen läßt, ohne der Erzählung den Schwung zu nehmen.

Die Fortsetzung der Geschichte der Gray Death Legion hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Im zweiten Teil wurden einige Handlungsfäden weitergesponnen, die einen ersten zaghaften Anfang im ersten Teil genommen hatten, und auch dieses Buch konnte ich nur widerwillig beiseite legen.

Holger Ebert



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 1991 | ISBN: 3453038908 | Preis: 7,95 Euro | 493 Seiten

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