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 The Vampire Hunter


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Rebecca hat einen schlechten Tag. Es reicht nicht, dass sie bei einem abendlichen Überfall fast getötet wird. Nein, schon auf der Schwelle zum Tode wird sie von dubiosen Wissenschaftlern des "Projects 571" gerettet und mittels Genmanipulation in einen Vampir verwandelt. Ihre Aufgabe ist es, künftig gegen Untote und sonstige Wesen der Dunkelheit anzutreten und sie auszuschalten. Nach einem Training, in dem sie den Umgang mit den verschiedensten Waffen lernt, beginnt ihr Job. Aber sehr schnell wird sie aus ihrer Routine gerissen. Versucht doch der Meister aller Vampire, mittels eines alten, von einer Hexe geschriebenen Buchs, blutsaugende Seelen aus dem Reich der Toten auferstehen zu lassen. Etwas, das es unbedingt zu verhindern gilt, soll die Welt nicht im Chaos versinken ...

Man nehme die Idee von "Blade", kreuze sie mit ein paar Hexen und Magie sowie einer einigermaßen hübschen Hauptdarstellerin und schon hat man "The Vampire Hunter". Der Horror-Action-Film aus Großbritannien versucht, verschiedene Genres zu mischen. Ob nun typische Vampirszenen, reine Action oder Humor - der Regisseur schien nach einer Liste vorzugehen und hakte ab, was bereits enthalten war. Dass er dabei nicht immer das richtige Maß fand, liegt auf der Hand. Wobei dies bereits bei der Storyline beginnt. Sie weist mehr Löcher auf als ein durchschnittlicher Schweizer Käse und wirkt, als habe man die Notizen eines Brainstormings mit Plot übertitelt. Egal wie seltsam oder abstrus - die Ideen wurden umgesetzt. Auf Nebensächlichkeiten wie historische Fakten versuchte man erst gar nicht einzugehen.
Ähnlich schien es bei der Umsetzung zu sein. Es mag der Altersfreigabe geschuldet sein, dass getötete Vampire in einem bunten Funkenregen vergehen und sich nicht qualvoll am Boden winden oder zu Staub zerfallen. Doch auch wenn der Effekt hübsch anzusehen ist - einen Schauer jagt man dem Zuschauer so nicht über den Rücken. Diese Szenen erinnern eher an Science-Fiction denn an Vampirfilme: "Scotty, beam den Vampir an Bord." Wobei diese Sequenzen zudem am Ende von hölzern choreographierten Kampfszenen stehen und so ein noch schlechteres Bild abgeben. Man sieht deutlich, dass die Schauspieler nach genau festgelegten Mustern agieren. Und dies meist in einer Geschwindigkeit, bei der eine an Arthritis leidende Großmutter mithalten könnte.
Wir haben also einen müden, abstrusen Plot, bemühte, aber selten überzeugend agierende Darsteller, seltsame Lichteffekte und vorhersehbare, langsame Kämpfe. Dazu wenig Blut, da der Film ab 16 freigegeben ist.
Und nun kommt das Erstaunliche daran - der Streifen macht Spaß. Und damit ist nicht jener Spaß gemeint, den auch Ed Wood-Filme machten. Nach ein paar Minuten, wenn man sich auf die Story eingelassen hat, kommt der Film in Fahrt und man übersieht die Schwachstellen. Trotz all der Schwächen fühlt man sich gut unterhalten und will wissen, wie der Film endet. Flimmert dann der Abspann über die Mattscheibe, lehnt man sich genüsslich zurück und ist zufrieden, 95 Minuten lang seinen Spaß gehabt zu haben. Das mag auch daran liegen, dass sich der Film nicht allzu ernst nimmt. Anders als Blade will er uns nicht die Story als real und die Bedrohung als schrecklich verkaufen. Er geht das Thema locker und selbstironisch an. Das rettet ihn letztlich.
Was die Extras auf der DVD anbelangt, so sind sie nicht gerade eine Offenbarung, können sich aber sehen lassen. Die Bildergalerie lässt darauf schließen, dass die Crew und Darsteller auch während der Dreharbeiten ihren Spaß hatten, das Artwork bietet einen interessanten Blick auf diesen oft vergessenen Teil der Dreharbeiten.

Fazit: "Blade" ist schlecht, "The Vampire Hunter" ist schlechter - wenn man nach den Fakten schaut. Lässt man sich auf den Film ein, wird man gut unterhalten. Und genau das ist der Sinn eines Horrorfilms.

Gunter Arentzen



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Juni 2007 | FSK: 16 | Laufzeit: 95 Minuten | Originaltitel: The Witches Hammer | Preis: 16,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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