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 Premonition


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


In einem Routineeinsatz untersuchen Detective Jack Barnes und sein Partner eine Forschungseinrichtung und werden urplötzlich beschossen. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd bauen die beiden einen Unfall. Jack und sein Partner sterben, den Ärzten gelingt es jedoch, Jack zu reanimieren. Der sieht sein Leben daraufhin verändert, wird er doch immer wieder von beängstigenden Visionen heimgesucht, in denen er Zeuge großer Katastrophen wird, die kurze Zeit später auch tatsächlich eintreten. Sollte er in der Lage sein, die Zukunft vorhersehen zu können?
Der Überfall der Forschungseinrichtung, den er untersuchte, machte den Anschein, als sei er von fanatischen Tierschützern durchgeführt worden. Doch Jack traut der Sache nicht und will der Angelegenheit auf den Grund gehen. Während das FBI ihn selbst zu verdächtigen beginnt und seine Visionen anfangen, ihn immer mehr zu quälen, kommt er einer gefährlichen terroristischen Verschwörung auf die Spur.

"Premonition" ist der Sprößling einer riesigen Masse aus B- und C-Movies, die ihr Dasein für immer in den hinteren Regalen gut sortierter Videotheken und schlechten Programmplätzen bezahlpflichtiger Spartenkanäle verbringen werden. Es sind verzweifelte und fast immer stümperhafte Filme, die versuchen, sich in ein bestimmtes Schema einzuordnen, in der Hoffnung, ein bestimmtes Genre zu repräsentieren und fortzuführen. Ob diese Titel nun "Boa vs. Python" heißen, "Alone in the Dark" oder eben "Premonition", die Symptome sind immer die gleichen: Ein Star aus der hinteren Reihe - in diesem Fall Casper Van Dien - in der Hauptrolle, ansonsten völlig unbekannte Underdogs, dudelige Synthie-Musik, hanebüchene Plots, grauenhafte Computereffekte. Es ist immer wieder erstaunlich, dass es für Filme dieser untersten Schublade überhaupt einen Markt gibt und das schon seit so langer Zeit. "Premonition" scheint schließlich auch nichts anderes zu sein als die Fortführung kultig-schlechter Actionfilme der 80er mit Halbstars wie Chuck Norris oder Dolph Lundgren, die alle erfolgreiche Vertreter wie die "Death Wish"-Serie, "Rambo" oder mittlerweile "Stirb Langsam" zum Vorbild hatten. Nur hatte man damals eben noch so markige Namen wie Stallone, Schwarzenegger oder Van Damme, die fest mit diesem Genre verknüpft waren. Diese muskelbepackten, karikaturhaften Übermänner fehlen heute, stattdessen gibt es hier eben einen Casper Van Dien, der sich mit Frau, Kind und Visionen auseinandersetzen muss und irgendwie schmächtig und normal wirkt. Das Kultige geht dem Trash damit verloren, was übrig bleibt, ist nur noch schlecht.

Einige Zeit kann man sich mit "Premonition" eigentlich noch ganz gut amüsieren, schließlich wird recht bald geschossen und eine Autoverfolgungsjagd gestartet. Die ist aber leider auch schon der Höhepunkt des Films, denn die restliche Action ist äußerst mau und nicht selten mit den bereits erwähnten, genretypisch grauenhaften Computereffekten unterlegt. Das Aufregende, Wuchtige einer Explosion beispielsweise verliert viel von seiner Kraft, wenn man genau erkennt, dass es am Computer modelliert wurde. Dafür treibt es halt die Produktionskosten nach unten. Je weiter die Story schreitet, desto langweiliger und stupider wird sie - eigentlich darf man hier ja auch gar nicht mehr erwarten, aber irgendwelche befreienden beziehungsweise ablenkenden Höhepunkte gibt es ja wie bereits erwähnt nicht. Man kann sich höchstens über die schrecklich gezeichneten Charaktere und die Dutzenden Klischeestolperfallen lustig machen, in die "Premonition" reihenweise reintappt. Und vielleicht ist das ja auch die einzige Rezeptionssituation, in der Filme dieses Kalibers irgendwie erträglich sind - mit einem Kasten Bier, ein paar Freunden und dem Lästermodus auf volle Kraft. Anders geht es einfach nicht.

Wie für Produktionen dieser Größenordnung üblich liegen dem Film auf der DVD fast keinerlei Extras bei, abgesehen von einigen Trailern. Fast schon luxuriös muten da die Biografien einiger Mitwirkender an, die jedoch in elend langem Rolltext präsentiert werden, drum wird auch das schnellstens weggeschaltet.
Immerhin erfüllen Bild- und Tonqualität der DVD die Standards.

Julius Kündiger



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Februar 2006 | FSK: 16 | Laufzeit: 87 Minuten | Preis: 13 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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