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 Der Vampir in Legende, Kunst und Wirklichkeit


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Wenn man eine Figur als Popstar unter den Schreckensgestalten bezeichnen kann, dann ist dies wohl zweifelsfrei der Vampir. Unzählige Male ist dieses Motiv in Film, Buch und Theater verarbeitet worden. In seinem Buch "Der Vampir in Legende, Kunst und Wirklichkeit" aus dem Jahr 1973 hat sich der britische Krimiautor und Filmkenner Basil Cooper des Themas auf sachlicher Basis angenommen und ein umfassendes Werk über die wohl populärste aller Horrorgestalten geschrieben.

Das Buch unterteilt sich in vier Kapitel inklusive Vor- und Schlusswort. Jedes Kapitel ist der Darstellung des Themas "Vampir" in einem bestimmten Medium oder einer bestimmten Tradition gewidmet. Bei diesen handelt es sich um Legende (Kapitel 1), Literatur (Kapitel 2), Theater und Film (Kapitel 3) sowie den Vampir in der Wirklichkeit (Kapitel 4). Essentiell ist zudem das über zwanzig Seiten lange Nachwort von Uwe Sommerlad, in dem dieser in einer Art Tour de Force zusammenfasst, was sich in den zweiundzwanzig Jahren zwischen Erscheinen der englischen Originalausgabe und dem Jahr 2005 im Hinblick auf das Thema "Vampir" getan hat.

Bereits im Vorwort bekennt Basil Cooper freimütig, dass es sich bei "Der Vampir in Legende, Kunst und Wirklichkeit" nicht um eine wissenschaftliche Arbeit handelt. Auch für den Anspruch eines populärwissenschaftlichen Werkes reicht es nicht ganz aus, denn Cooper liefert mit diesem Buch keine geschichtliche Aufarbeitung des Vampir-Motivs, sondern greift aus dem reichhaltig vorhandenen Fundus zu diesem Thema die blutigsten - pardon - interessantesten Versatzstücke heraus. Natürlich werden zum Beispiel im zweiten Kapitel die Klassiker angesprochen und es fallen Namen wie Polidori oder eben Stoker, aber eine richtige Kontinuität mag sich in dieser Übersicht nicht einstellen. Hinzu kommt noch, dass dieses Buch eben 1973 geschrieben wurde, und Basil Cooper somit nicht ahnen konnte, wie intensiv das Motiv des Vampirs in den folgenden Jahrzehnten behandelt werden würde.

Von seinem Erscheinungsbild her lässt sich das Buch durchaus sehen. Man möchte fast sagen, dass hier erneut die typische qualitative Hochwertigkeit aus dem Festa-Verlag zum Tragen kommt. Ein stabiler Hardcover, ein Schutzumschlag mit ansprechendem Titelbild sowie ein rotes Lesebändchen lassen das bibliophile Herz höher schlagen. Leider schlägt sich dies auch im Preis nieder, der mit 18,90 Euro nicht gerade günstig ist.

"Der Vampir in Legende, Kunst und Wirklichkeit" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist das Buch gut geschrieben, lässt sich angenehm lesen und versteht es, den Vampirinteressierten gut zu unterhalten. Auf der anderen Seite merkt man ihm an, dass es bereits im Jahr 1973 verfasst wurde. Zweiundzwanzig Jahre in einem ausführlichen Nachwort zusammenzufassen ist sicher keine schlechte Idee, jedoch muss man sich hierbei die Frage stellen, ob eine derart aufwändige Veröffentlichung dieses in die Jahre gekommenen Werkes Sinn macht. Daher kann auch das Urteil nicht eindeutig positiv ausfallen. Für Vampir-Fans ist es sicher eine nette Anschaffung, wobei auch diese das in dem Buch angesammelte Wissen wohl schon in anderer Form daheim im Regal stehen haben werden.

Markus Goedecke



Hardcover | Erschienen: 01. April 2007 | ISBN: 9783865520715 | Preis: 18,90 Euro | 334 Seiten | Sprache: Deutsch

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