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 Maximilian Schnecks wunderbarer Regentag

Autoren: Helen Schneider, Linda Uruburu
Illustratoren: Lilli Messina
Übersetzer: Klaus Weimann
Verlag: Baumhaus Medien

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Es regnet. Danny sitzt mit seinen Schwestern trübsinnig auf der Veranda und ärgert sich, weil er bei diesem Wetter nicht auf den Jahrmarkt gehen kann. Die drei Geschwister versuchen sich im Rahmen eines Spiels vorzustellen, welches Tier jeder von ihnen am liebsten wäre. Danny weiß nicht genau, was für ein Tier zu sein ihm besonders gefiele - vielleicht ein Tiger oder ein Affe? Sein Blick fällt auf eine Schnecke am Straßenrand, und er stellt fest, dass er auf keinen Fall so ein langweiliges Kriechtier sein möchte.
Maximilian Schneck hingegen, den Danny da so ungnädig betrachtet, freut sich seines Schneckenlebens und des Regentags. Denn nur an einem Regentag kann er es wagen, die breite Straße zu überqueren. Allerdings ist etwas Unterstützung bei solch einer Aktion immer höchst willkommen, und Maximilian Schneck hat eine Reihe von hilfsbereiten Bekannten, die ihn gern ein kleines Stück mitnehmen: den Hund Buster Braun, den Bullen Big Schwarz, Kater Harald und die zwitschernde Sarah Schwälbchen; den letzten Abschnitt übernimmt die Schlange Flitzer.
Und diese Transportmittel übertreffen noch die Jahrmarktsattraktionen, die der Junge Danny so vermisst. Kein Wunder, dass Maximilian Schneck Regentage liebt!

Achterbahn, Riesenrad, Kreiseln, Fliegen, Wasserrutschbahn: Maximilian Schnecks Freunde beziehungsweise Verkehrsmittel bereiten ihm großes Vergnügen beim abwechslungsreichen Überqueren der Straße.
Die Handlung ist ruhig und gelassen wie ein richtiger Regentag - vielleicht eine Spur zu sehr, denn je nach Temperament zuhörender und -schauender Kinder passiert doch einfach zu wenig -, aber nicht eigentlich langweilig, denn Maximilian Schnecks Mikrokosmos stellt eine eigene Welt dar mit Vergnügungen, die dem Betrachter ganz plausibel erscheinen, sobald er sich auf die Schneckenperspektive eingestellt hat.
Darum geht es hier auch: Während Danny die Schnecke voll flüchtiger Verächtlichkeit mustert und ihr Leben spontan als langweilig abtut, auch wenn er selbst mit einem Regentag überhaupt nichts anzufangen weiß und deshalb eigentlich selbst langweilig wirkt, macht die Schnecke aus dem Tag das Beste und weiß ihre Umwelt so zu nehmen, wie sie ist. Auf diese Weise meistert sie die große Herausforderung, die Straße zu überqueren, und hat noch viel Spaß dabei.
Kleinere Kinder lassen sich gern darauf ein, den Regentag aus der Perspektive von Maximilian Schneck zu erleben, für den jedes bisschen Vorankommen schon eine enorme Leistung bedeutet, die zu vollbringen dank der Freunde zudem für ihn kurzweilig und amüsant ist.
Ganz bezaubernd sind die Illustrationen zu diesem Buch. Die fröhlichen, in ihren Bewegungen gut getroffenen Figuren mit ihren sympathischen Gesichtern, liebevoll eingestreute Details und die frischen, angenehmen Pastellfarben verleihen dem Regentag sehr viel Charme und laden zu wiederholter Betrachtung ein.
Dieses aus robustem Papier hergestellte, aparte Gute-Laune-Bilderbuch gefällt Kindern, die Geschichten ohne allzu viel "Action" mögen, und vorlesenden Erwachsenen und zeigt, dass nicht alles, was wir spontan als langweilig und dumm abtun, auch so sein muss.

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 01. März 2007 | ISBN: 9783833904783 | Preis: 12,90 Euro | 24 Seiten | Sprache: Deutsch

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