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 Die Wicca-Chroniken, Band 1: Brut der Finsternis

Serie: Die Wicca-Chroniken, Band 1
Autoren: Morven Westfield
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Otherworld Verlag

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Alicia ist Systembetreuerin in einer großen Firma. Sie arbeitet hart und macht extrem viele Überstunden, denn sie will gerne Programmiererin werden. Dummerweise kann ihre Firma ihr diesen Arbeitsplatz nicht anbieten, da sie noch keinen Abschluss dafür vorweisen kann. So kommt es, dass sie trotz ihrer guten Qualifikationen mal wieder übergangen wird und jemand anderes den Job bekommt. Doch da sie immer logisch denkt, nimmt sie das dem Neuen nicht übel und arbeitet weiterhin mit voller Hingabe in ihrem Team. Allerdings ist sie in letzter Zeit immer häufiger extrem müde, ein Phänomen, das mehrere Angestellte der Firma zu befallen scheint. Ihre beste Freundin behauptet, das liege nur daran, dass Alicia sich pausenlos überarbeite, aber daran mag sie nicht so recht glauben.

Zeitgleich treibt sich ein Vampir mit seinem neuen Lehrling in der Stadt herum. Ausgerechnet in Alicias Firma hat er sich einen Unterschlupf gesucht. Wesley wandelt schon seit hundert Jahren in seiner untoten Gestalt auf der Erde und es fällt ihm stellenweise schwer, sich in diese neue und moderne Welt einzufinden. Auch mit Frederik, dem jungen Vampir, den er kürzlich erschaffen hat, gerät er ständig aneinander, weil die beiden anderer Auffassung vom Leben als Vampir sind. Oft kann er ihn nur noch mit Gewalt in seine Schranken weisen.

Parallel dazu gibt es noch einen Zirkel, in dem sich Menschen treffen, um sich spirituell weiterzuentwickeln. Unter Anleitung lernen sie, Kontakt zu Geistern aufzunehmen, Energiekreise aus Salz zu wirken und Tarotkarten zu legen. Auch Matricaria gehört zu dieser Gruppe. In letzter Zeit hat die junge Frau immer wieder düstere und bedrohliche Träume, die eindeutig ein böses Omen sind. Es muss nur noch richtig gedeutet werden …

In "Brut der Finsternis" von Morven Westfield gibt es zahlreiche Handlungen, die parallel zueinander laufen. Neben den drei Haupterzählfäden gibt es noch mehr Menschen, aus deren Sicht die Dinge geschildert werden, Alicias Chef, ihre Kollegen, ihre beste Freundin, der Nachtwächter, die Leiter des magischen Zirkels, Frederik und so weiter. Dadurch ergibt sich leider eine sehr unübersichtliche Handlung, der man oft kaum folgen kann, da man sich immer wieder in neue Situationen einfinden muss. Zudem sind die Episoden sehr kurz; kaum dass man einen Zugang zu ihnen gefunden hat, wechselt man schon wieder zur nächsten.

Außerdem schweift die Autorin zu sehr ab. Die eigentliche Handlung um den Vampir Wesley steht erstaunlich lange im Hintergrund. Erst nach den ersten sechzig Seiten taucht er das erste Mal auf, bekommt aber auch dann erst nach und nach mehr Raum in der Geschichte. Den Leser interessiert es nicht so sehr, welcher Drucker bei Alicia nun wieder gesponnen hat, dass mal wieder ein System ausgefallen ist und wie sie es geschafft hat, alles wieder neu zu starten, genau das wird aber bis ins kleinste Detail erzählt. So verliert man schnell die Lust an der Geschichte. Auch der Zusammenhang zwischen einzelnen Episoden bleibt zu lange unklar. Zum Beispiel gibt es nach der Hälfte des Romans immer noch keine sichtbare Verbindung von Matricarias Geschichte mit der von Alicia und dem Vampir.

Fazit: "Brut der Finsternis" ist eine nur mäßig spannende Vampirgeschichte, die sich in zu vielen unwichtigen Details verliert. Der Untote Wesley ist nach den klassischen Vampirmotiven erschaffen worden. Es gibt keinerlei neuen kreativen Ansätze, die seine Figur besonders interessant gestalten. Insgesamt wirkt das Buch wie ein auf Romangröße aufgeblähter Groschenroman ohne jede Substanz. Schade, denn Potenzial wäre durchaus vorhanden gewesen.

Bine Endruteit



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juli 2007 | ISBN: 9783950218541 | Originaltitel: Darksome Thirst | Preis: 12,95 Euro | 313 Seiten | Sprache: Deutsch

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