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 Eric, der Spätzünder

Autoren: Chris Stein
Verlag: Sieben-Verlag

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Sein Leben könnte so einfach sein … Eric ist in den Dreißigern, intelligent, gut aussehend, hilfsbereit, zuvorkommend, freundlich und überhaupt alles, was sich eine Frau an einem Mann so wünscht. Aber leider, leider hat Eric in seiner Jugend ein solch traumatisches Erlebnis mit dem anderen Geschlecht gehabt, dass er seither schlicht kein Interesse mehr an Frauen hat … an Männern übrigens auch nicht. Dabei muss er sich immer wieder zahlreicher Avancen erwehren, denn wer will solch einen tollen Mann nicht an seiner Seite haben?
Als Polizist sorgt Eric immer wieder für Recht und Ordnung, während er sein eigenes Leben irgendwie nicht auf die Reihe bekommt. Da sind all die verliebten Frauen - und Männer -, aber auch vor allem seine Mutter, eine überfürsorgliche Hippiefrau, die in der Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Mit Kim hat Eric jemanden, der es vielleicht schaffen könnte, ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken. Die beiden kennen sich seit Jahren von einer Prüfung für eine Sondereinheit, haben sich aber dann aus den Augen verloren und begegnen sich bei Erics neuer Dienststelle zufällig wieder. Prompt werden die beiden als Partner eingeteilt. Doch die Schatten aus der Vergangenheit lassen Eric keine Ruhe … und holen ihn im unpassendsten Moment wieder ein.

Ein Leben wie das des Protagonisten in "Eric, der Spätzünder" kann man sich als Mann doch nur wünschen. Die Frauen liegen einem zu Füßen, man ist - mehr oder weniger - erfolgreich im Job und hat eine Mutter, die einem immer noch kochen und putzen würde, wenn man es denn zuließe.
Beim Lesen aber stört die scheinbare Perfektion Erics mehr, als dass sie unterhält. Zu wenig Ironie verkehrt diesen Superheldenstatus des Protagonisten ins Gegenteil, um daraus Komik zu ziehen.
Dass die Handlung weder markante Wendepunkte noch Höhepunkte sonstiger Art hat, macht das Lesen nicht angenehmer. Die Geschichte plätschert vor sich hin; besondere Ereignisse werden im selben seichten Stil erzählt, das Tempo wird nicht angezogen, stellenweise ist das Erzählte belanglos und dementsprechend unnötig in die Länge gezogen. Vor allem die Gespräche der Figuren ermüden, denn nicht nur, dass alle Personen denselben Sprachduktus haben, es wird auch oftmals vieles gesagt, das weder Handlung noch Gespräch vorantreibt. Leider wird das Ganze mit zu wenig Humor geschildert, um zumindest auf dieser Ebene zu punkten.
Hinzu kommt, dass zahlreiche unglaubwürdige Ereignisse und schräge Ideen, die nicht wirklich gefallen können, munter miteinander vermischt werden. Da trifft Eric seinen Erzfeind aus Kindertagen just auf dem Polizeirevier, auf dem er auch Kim wieder sieht, ebenso wie er zufällig auch seine alte Liebe wieder trifft. Da rettet er eine Gummipuppe aus einem brennenden Haus, in der Annahme, es sei ein Mensch. Als Polizist kann er nicht schießen, er gibt seinen Küchengeräten Namen und ist mit Ende dreißig noch Jungfrau. Dies alles sind Elemente der Handlung, die dem Roman weder Humor noch überraschende Wendungen angedeihen lassen.

"Eric, der Spätzünder" überzeugt leider in keiner Hinsicht. Fehlender Humor ist das Hauptkriterium an einer Geschichte, die stilistisch nicht ausgefeilt und inhaltlich zu unglaubwürdig und belanglos daherkommt. Das muss man wirklich nicht gelesen haben.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juni 2007 | ISBN: 9783940235022 | Preis: 14,90 Euro | 188 Seiten | Sprache: Deutsch

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