Wer eine so komplexe Programmiersprache wie Java erlernen will, braucht zweierlei: erstens Geduld, denn die Funktionsvielfalt der heutigen Hochsprachen ist enorm, und zweitens einen guten Reiseführer durch die Niederungen der Informatik.

Nun gibt es auch und gerade für Java ein paar gelungene Einsteigerwerke, die einen während der ersten Gehversuche begleiten. Hat man diese bewältigt, muss man sich der Profiliteratur zuwenden. Das Buch "Java als erste Programmiersprache" versucht hingegen, einen Mittelweg zu gehen. Es richtet sich an den "professionellen" Einsteiger: angehende Informatikstudenten, Schüler mit dem Schwerpunktfach Informatik und Fachfremde, die sich Programmierfähigkeit aneignen müssen. Vorwissen braucht man keines, sehr wohl aber den Willen, Java nicht nur nebenbei zu erlernen, sondern professionell zu erkunden. Entsprechend anspruchsvoll ist das voluminöse Buch der Autoren Cornelia Heinisch, Frank Müller-Hofmann und Joachim Goll. Es vermittelt zunächst Grundbegriffe der Programmierung, führt dann in die Besonderheiten von Java ein und liefert schließlich einen Crashkurs durch die Elemente der Sprache. Diese werden sorgfältig vorgestellt, sind immer mit Listings versehen und werden zudem oft mit grafischen Mindmaps versehen. Sicher muss man sich in die genaue Funktionsweise von Java richtig vertiefen, das kann einem auch dieses Buch nicht abnehmen. Doch es begleitet einen bis zur professionellen Anwendung, übrigens auch mithilfe niveauvoller Übungen.

Das Drumherum stimmt ebenfalls. Index und Anhang sind exzellent, die CD enthält Java 6 und die Lösungen zu den Übungen, die unter anderem die Programmierung eines Flughafen-Informationssystems demonstrieren.

Fazit: Ein niveauvolles Lehrbuch für den professionellen Einsatz. Vor allem angehende Informatikstudenten, die sich mit Java beschäftigen wollen oder müssen, werden das Werk zu schätzen wissen, da es sein Versprechen - nämlich alle Stufen vom Einsteiger bis zum Profi zu geleiten - einzulösen versteht.