Meg Finn ist 14 Jahre alt. Sie hat schon einiges auf dem Kerbholz. Mit ihrem Stiefvater kommt sie seit dem Tod ihrer Mutter überhaupt nicht mehr aus, davon abgesehen, dass er ein fauler stinkender Faulpelz ist. Schon viel zu oft hat sie die Schule geschwänzt und auch ab und an im Laden ein paar Sachen mitgehen lassen. Doch erst mit ihrem Partner Belch dreht sie ein wirklich großes Ding.

Beide steigen sie in das Haus des alten Lowrie ein. Doch leider ist der alte Mann nicht ganz so taub und dumm wie sie sich das vorgestellt hatten. Statt brav im Bett zu liegen, während sie seine Schränke ausräumen, taucht er auf einmal auf der Treppe auf und bedroht sie mit seiner Schrotflinte. Belch reagiert sofort und hetzt seinen Hund auf den armen Mann. Doch das ist zuviel für Meg. Bei einem alten Mann einbrechen, das war noch in Ordnung, aber nicht, einen Hund auf ihn zu hetzen, der ihm womöglich das halbe Bein abknabbert. Schützend stellt sie sich vor Lowrie und gerät mit Belch in Streit. Als sie merkt, dass er absolut keine Skrupel hat, stürzt sie aus dem Haus um einen Krankenwagen rufen zu können. Leider holt Belch sie ein. Um sie einzuschüchtern, gibt er mit der erbeuteten Schrotflinte einen Warnschuss ab. Doch eine dieser Schrotkugeln trifft den Gastank, der sofort explodiert.

Von einem Moment auf den anderen befinden sich die beiden in einem blauen Tunnel und müssen erkennen, dass dies wohl das Jenseits ist. Belch wird sofort hinab in den Höllenschlund gezogen, doch Meg kann sich gerade noch retten. Deswegen wird sie in der Hölle von Beelzebub auch sofort schmerzlich vermisst. Dort hatte man sich schon so sehr auf diese intelligente kriminelle Seele gefreut. Um herauszufinden, wo sie stecken könnte, ruft er Petrus an, doch auch bei ihm ist kein kleines Mädchen aufgetaucht. Beide rechnen also deren Konto nach und stellen fest, dass sie genau auf Null steht, also weder zur guten, noch zur bösen Seite tendiert, durch ihre letzte Tat, in der sie Lowrie geschützt hat.

Den beiden bleibt nichts anderes übrig, als Meg noch einmal als Geist zurück zu schicken, damit sie ihr Konto nach der einen oder anderen Seite hin auffüllen kann. Ihre Aufgabe ist es, dem alten Lowrie zu helfen, damit sie gute Taten ansammelt um in den Himmel zu gelangen. Doch Beelzebub wäre kein Teufel, wenn er nicht falsch spielen würde. Also schickt er ihr Belch hinterher, der ihre Taten vereiteln und sie somit für die Hölle retten soll.

Nach "Artemis Fowl" widmet sich Eoin Colfer abermals einem kriminellen Jugendlichen. Diesmal erzählt er eine liebenswerte unterhaltsame Geschichte eines kleinen irischen Mädchens, das noch mal eine Chance bekommen hat. Mit Witz und Ironie würzt er seine Geschichte, die ohne Schmalz sogar Moral enthält. Ein wirklich erwachsenes, erfrischendes Buch für Jugendliche, weit ab von jeglichem Kitsch. Auch Erwachsene werden an der amüsanten Geschichte ihre helle Freude haben.

Genau wie auf dem Titelbild balanciert Meg auf einem sehr schmalen Grat und es bleibt zu warten, auf welche Seite sie fällt. Mit diesem Buch wird einem abermals gezeigt, dass es auch außerhalb der ausgetretenen Wege gute Jugendbücher gibt.