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 Mein eigenes Einkaufszentrum

Verlag: bhv-Software

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Josephine hat von ihrem Onkel die Leitung des Einkaufszentrums übernommen und muss ihm nun innerhalb eines Jahres beweisen, dass es die richtige Entscheidung war, gerade sie aus der Familie auszuwählen. Dabei hat Josephine natürlich nicht nur Freunde, sondern auch eine ganze Menge Neider und auch manch alte Angestellte ist ihr gegenüber skeptisch, da sie sehr jung ist.

Das Spiel ist in verschiedene Level unterteilt, in denen jeweils Aufgaben zu erfüllen sind. Im ersten Abschnitt muss man beispielsweise die ersten beiden Geschäfte im Einkaufszentrum eröffnen, 15.000 Euro Umsatz machen und mit all seinen Freunden sprechen. Die Freunde kommen eigentlich in jedem Abschnitt als Aufgabe vor, und damit man weiß, wo man welchen Freund - oder Feind - treffen soll, bekommt man regelmäßig SMS geschickt. Durch die Treffen kann man sich neue Möglichkeiten verschaffen, Tipps zur Leitung des Einkaufszentrums bekommen und noch vieles mehr. Natürlich bleibt man auch nicht von Problemen verschont. So wird beispielsweise ins Einkaufszentrum eingebrochen oder die Wasserpumpe des Wasserfalls geht kaputt. Das kostet natürlich Geld und man sollte darum immer einen Blick auf seinen Kontostand haben. Damit man aber nicht alles allein machen muss, stehen einem ein draufgängerischer Finanzmanager, der Marketingleiter Hugo, der Sicherheitschef Herr Ollsen und die altkluge Personalleiterin Miss De Champs zur Seite.

Beim Einrichten der Geschäfte stellt man Regale auf, dekoriert, bietet Sitzmöglichkeiten an, kümmert sich um die Auswahl des Personals und auch die Angebote dürfen natürlich nicht fehlen. Hat man das alles getan, fehlen nur noch Werbemaßnahmen für die einzelnen Geschäfte und regelmäßige Veranstaltungen auf der Bühne im Erdgeschoss. Nach und nach öffnen sich dann die oberen Etagen des Einkaufszentrums, die natürlich auch ausgestattet werden wollen. Ob Josephine die Leitung des Einkaufszentrums auf Dauer übertragen bekommt, hängt nun vom Spieler ab.

Man wird ohne große Einführung in das Spiel geworfen. Es gibt einen Installationshinweis, nämlich die CD einzulegen und den Schritten zu folgen. Ein Handbuch zum Spiel gibt es nur als elektronische Version auf der CD, nicht in gedruckter Form. Das Handbuch zu lesen kann man sich aber auch schenken, da nicht sonderlich viel erklärt wird und man schließlich trotz des Lesens vor dem Spiel sitzt und nicht weiß, wo man nun was machen muss. Eine andere Möglichkeit als auszuprobieren, hat man nicht.

Bevor man mit dem Spielen beginnt, hat man die Möglichkeit an den Einstellungen zu drehen. Wer bei Einstellungen allerdings an eine große Auswahl von Möglichkeiten denkt, der wird stark enttäuscht, denn im Grunde geht es nur um die Einstellungen der Details und der Lautstärke der Hintergrundmusik und Geräusche. Startet man ein neues Spiel oder erreicht man ein neues Level, wird ein kleiner Film abgespielt, der eine Neuigkeit für den Spieler bereithält, wie die Eröffnung eines neuen Einkaufszentrums in der Nachbarschaft. Diese Filmchen sind allerdings sehr dunkel geraten.

Die aktuelle Sicht des Kaufhauses wird in einem Fenster angezeigt, unter dem es es eine Menüleiste gibt. Neben dem Informationsbutton, der die fünf Hauptmenüpunkte erklärt, und dem Button zum Speichern und Beenden des Spiels, gibt es hier eine Anzeige der Uhrzeit und des Kontostandes. Die fünf Hauptmenüpunkte dienen der Anzeige der Angestellten, der Rechnungen des Monats und der Werbemaßnahmen. Dazu gibt es den SMS-Button, über den man die neueste SMS abrufen kann und die Ziele für das aktuelle Level angezeigt bekommt. Der Notizblock ist noch der interessanteste Button: Man kann darüber Werbungen und Veranstaltungen organisieren oder auch Geschäfte eröffnen und schließen. Über den Notizblock kann man die einzelnen Geschäfte mit allem Zubehör, bis hin zur Hintergrundmusik, einrichten.

Die Idee von "Mein Einkauszentrum" mag nicht schlecht sein, die Ausarbeitung allerdings ist äußerst bescheiden. Viele Möglichkeiten gibt es nicht, und wenn man kein Kind mehr ist, weiß man bereits nach zwei Leveln, wie man viele unnötigen Gänge vermeidet. Leider gibt es keine Möglichkeit zum Vorspulen der Zeit, so dass man dazu neigt, neben dem Spiel andere Dinge zu machen. Die meisten Ziele sind auch keine Herausforderungen, sondern eher lächerlich. In nur wenigen Gesprächen gibt es die Möglichkeit, zwischen zwei Antworten zu wählen, wobei das Ergebnis aber sowieso dasselbe ist. Oftmals findet man den nicht ausgewählten Satz dann drei Klicks weiter in der Unterhaltung.

Ein nettes Feature ist, dass man die Gespräche nicht nur lesen, sondern auch anhören kann. Der Untertitel ist trotzdem unabdingbar, weil es passieren kann, dass mitten in einem Gespräch ein Satz in einer Fremdsprache gesprochen wird. Dabei weichen die gesprochenen Passagen teilweise in ihrer Wortwahl - nicht jedoch in ihrer Bedeutung - vom Untertitel ab.

Alle drei Stufen der detailreichen Ansicht sind so ausgearbeitet, dass sie bei den Mindestanforderungen nicht ruckeln. Allerdings scheint es auch kaum komplexe Algorithmen oder ähnliches zu geben. Josephine kann noch nicht einmal eine Kurve von selbst gehen, um beispielsweise einem Hindernis auszuweichen. Die Kameraführung auf Josephine ist auch nicht gut realisiert, da man oftmals nicht richtig an die Stellplätze herankommt. Das Heranzoomen oder Drehen des Bildes ist nicht möglich. Die technische Umsetzung enttäuscht.

Das Spiel hat keine Altersbeschränkung, wobei zumindest ein empfohlenes Spielalter hilfreich gewesen wäre. Zwar gibt es viele Buttons mit leicht verständlichen Grafiken, doch muss man auch sehr viel lesen, so dass Kinder mindestens in der dritten Klasse sein sollten, wenn sie dieses Spiel spielen. Eigentlich sollte man gar keine Kinder damit spielen lassen. Es sind dermaßen viele Rechtschreibfehler in dem Spiel vorhanden, dass es durchaus problematisch für das Erlernen der deutschen Sprache sein könnte.
Es gibt noch eine Reihe weiterer - vor allem logischer - Fehler, doch diese aufzuzählen, lohnt sich nicht.

Fazit:
Ein absoluter Reinfall. Selbst 9,99 Euro sind da zuviel, eher sollte man den Spielern noch Geld für das Spielen geben, damit sie sich dieses Spiel antun.

Systemvoraussetzungen:
Windows 98 SE, Me, 2000, XP
Pentium II mit 500 MHz oder besser
DirectX 8 kompatible Grafikkarte
64 MB RAM
50 MB freier Festplatten-Speicher

Vera Schott



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Januar 2006 | Preis: 9,99 Euro

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