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 Des Königs Klingen, Band 6: Die Jaguar-Krieger

Serie: Des Königs Klingen, Band 6
Autoren: Dave Duncan
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


"Des Königs Klingen" ist einer der originellsten Fantasyzyklen, die man so finden kann. Die Klingen sind junge Männer, die zu unglaublichen Fechtern herangebildet werden, dann durch ein Ritual, das das Durchstechen ihrer Herzen beinhaltet, an ihr Mündel gebunden werden, um dieses dann Tag und Nacht zu bewachen - Schlaf ist dann nicht mehr nötig. Die meisten Klingen dienen als Garde des Königs, bis der sie entlässt und zu Rittern schlägt, andere sind persönliche Leibwächter ihrer adeligen Mündel.

Sir Wolf ist eine Klinge der Garde und man nennt ihn den Meuchler, weil der König immer ihn schickt, wenn man sich gegen den König auflehnt - und so musste Wolf schon acht andere Klingen töten, teilweise seine Freunde aus der Ausbildung in Eisenburg.
Jetzt ist etwas sehr seltsames geschehen. Die Festung Ehedem ist überfallen worden, die Frau des Hausherrn entführt. Aber Ehedem gilt als uneinnehmbar, Celeste, die entführt wurde, war die ehemalige Konkubine des Königs und hatte drei eigene Klingen, von denen zwei tot sind und eine, Wolfs Bruder Luchs, schwer verwundet wurde.
Sir Wolf wird nach Ehedem geschickt und er bekommt eine Begleitung, die junge Inquisitorin Dolores, die sich einerseits als sehr fähig erweist, andererseits aber auch sehr undurchsichtig erscheint, offenbar ein Geheimnis hat.
Gemeinsam finden sie heraus, was passierte. Krieger eines fernen Kaiserreichs kamen quasi aus dem Nichts, durch mächtige und unbekannte Zauber transportiert, und holten Celeste, die einen Anhänger besaß, der von ihrem Volk stammt.
Bald brechen Wolf und Dolores in dieses Kaiserreich auf, allerdings auf andere Weise, als sich Wolf das anfangs hätte träumen lassen ...

Dave Duncan neigt dazu, sich in seinen vielen Ideen ein bisschen zu verhaspeln, und das passiert auch hier. Die Geschichte ist nicht rund, die Dramaturgie stolpert gerne mal ein bisschen vor sich hin. Dennoch macht dieses Buch viel Spaß, einerseits eben wegen dieser Ideen, andererseits, weil Duncan einfach gut schreiben kann, witzig ist und seine Charaktere größtenteils stimmig darstellt. Das ist schon richtig hohes Fantasyniveau, auch wenn es manchmal etwas hakt.
Charaktere früherer Klingen-Bücher kommen durchaus in Nebenrollen vor, vor allem natürlich Durendal, ohne den ja eh nichts in Chivial geht, aber auch Sir Adler und andere. So wirklich zusammen hängen die Romane des Zyklus´ nicht, es macht Spaß, nach Chivial zurückzukehren, aber man könnte die "Jaguar-Krieger" problemlos auch für sich allein lesen, es gibt auch immer genug Erklärungen zu den Besonderheiten der Welt.
So kann der vorliegende sechste Band des Zyklus nicht rundum überzeugen, aber die Fans von Duncan kommen voll auf ihre Kosten, schließlich ist die Dramaturgie meistens eher nicht seine Sache. Aber wenn man abseits von den allgemein bekannten Pfaden interessante Fantasy lesen will, kommt man an Dave Duncan kaum vorbei.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2007 | ISBN: 9783404205677 | Originaltitel: The Jaguar Knights | Preis: 8,95 Euro | 587 Seiten | Sprache: Deutsch

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