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 Japanische Farbholzschnitte


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Außereuropäische Kunst hat es oft schwer, in der westlichen (Kunst)Welt Anerkennung und Popularität zu erlangen. Eine frühe Ausnahme bildeten da die japanischen Farbholzschnitte, die schon große Impressionisten wie Monet oder van Gogh beeindruckten und inspirierten und so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden.

Mit japanischen Farbholzschnitten verbinden wir meist sofort Ukiyo-e, auch wenn viele mit dem Begriff nichts anfangen können. Bei Ukiyo-e handelt es sich um Bilder aus der "fließenden Welt", dem Vergnügensvierteln in der alten japanischen Hauptstadt Edo. Dargestellt werden zum Beispiel Geishas, mal im Portrait, mal im Alltagsleben. Diese Bilder haben oft das Bild geprägt, das wir von diesen Frauen - und Japan - haben.
Aber auch Landschaftsbilder von Hiroshige oder Hokusai sind bekannt. Geben uns doch diese Bilder die Möglichkeit, ein untergegangenes Japan zu erkunden.

Obwohl es sich wirklich um faszinierende Bilder handelt, gibt es dazu nicht allzu viele Publikationen bei uns und die erhältlichen Bände sind oft teuer und zusätzlich in Englisch gehalten. Dem wird nun durch den Taschen-Verlag Abhilfe geschaffen, der zu seinem 25. Geburtstag auch einen Band über diese japanischen Kunstwerke herausgebracht hat.

Das Buch beginnt mit der Einführung "Ukiyo-e. Entstehung und Geschichte" von Mitsunobu Satô. Weitergeführt wird dies in "Kirsch - Holz -Blüten" von Thomas Zacharias. Hier verschmelzen Kunst, Geschichte und Malerei zu einem persönlichen Text. Wie schon der erste Essay, wird auch dieser Text durch Bilder ergänzt, nur diesmal auch mit Farbabbildungen. So kann man unter anderem eine Gegenüberstellungen von japanischen Farbholzschnitten und impressionistischen Werken betrachten.

Danach folgt der Hauptteil des Buches mit den Farbholzschnitten. Die Bilder haben ihrem Original entsprechend verschiedene Formate und unterschiedlich kräftige Farben, so dass der Betrachter ein Gefühl für die Bilder und die Unterschiede in diesem Bereich der Malerei entwickeln kann. Ergänzt werden die Bilder durch meist umfangreiche Texte. So erfährt man nicht nur direkt etwas über das Bild, sondern auch über das Dargestellte, das zum Beispiel eine Szene aus einem Theaterstück sein kann.

Das Buch bietet eine breite Palette der unterschiedlichsten und der bekanntesten Ukiyo-e Künstler. Ergänzt wird diese Einführung durch ein "Lexikon der Fachbegriffe", die unter anderem in den Texten vorkommen und mit Verweisen zu Abbildungen im Buch auch gleich zum Nachschlagen und sicher auch besserem Verstehen anregen.

Abgeschlossen wird das Buch durch kurze Künstlerbiographien, die die Männer hinter den Bildern und ihre unterschiedlichen Stile vorstellen. Auch hier wird auf Abbildungen im Buch verwiesen.

Wer einen Einblick in die Welt der japanischen Farbholzschnitte oder einfach ein Überblickswerk möchte, ist mit dem Band aus dem Taschen-Verlag bestens bedient. Zu einem wirklich günstigen Preis bekommt man eine gelungene Einführung in die Bilder aus der fließenden Welt, die sich Mühe gibt, auch etwas Hintergrundwissen zu vermitteln.
Lobenswert ist besonders die Bandbreite der Stile und Abbildungen, die hier präsentiert werden. Neben den bekanntesten Gesichtern, wie Hiroshige und Hokusai, bekommt der Betrachter auch viele unbekannte Künstler zu sehen und Bilder, die vielleicht bekannt sind, aber bisher noch nicht eingeordnet werden konnten. Eine lohnende Anschaffung für Kunstfreunde.

Susanne Fischer



Hardcover | Erschienen: 1. August 2007 | ISBN: 9783822834732 | Preis: 9,99 Euro | 200 Seiten | Sprache: Deutsch

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