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 Asterix bei de Legionär


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Es herrscht tiefer Frieden im gallischen Dorf. Asterix und Obelix gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dem Wildschweinjagen. Zu Asterix’ Überraschung läuft Obelix einen riesigen Baum um. Auch Miraculix, der, oben im Baum sitzend, versuchte Misteln zu schneiden, ist wenig begeistert. Obelix kann sich selbst nicht erklären, warum er so unachtsam war. Wenig später verweigert er sein drittes Wildschwein - ein untrügliches Zeichen, dass er krank ist. Doch Miraculix und Asterix finden schnell heraus, was Obelix fehlt. Denn der dicke, gemütliche Hinkelsteinlieferant kommt an den beiden vorbei und behauptet eben gerade einen der Menhire auszuliefern. Doch er trägt keinen der Steine. Augenscheinlich ist er wie in Trance einer hübschen jungen Gallierin hinterher gelaufen, die sich als Besuch aus der Stadt sogleich vorstellt.
Obelix ist verliebt. Als wenig später Post für Falbala eintrifft, ist es vorbei mit dem Frieden. Caesars Rekrutierungskommandos haben Tragicomix, den Verlobten der hübschen Gallierin, zum Armeedienst gezwungen. Obelix bietet sofort seine Hilfe an und bricht wenig später mit Asterix gemeinsam auf, um den Gallier zu befreien.

Eines der komischsten und originellsten Abenteuer aus der Feder von Uderzo und Goscinny ist zweifellos "Asterix als Legionär". Unzählige Witze, herrliche Szenen und ein urkomischer Text sind vereint zu einem wahren Feuerwerk aus Gags und Zeichnungen, das in der Serie einmalig ist. Nach meiner Meinung ist dieses Abenteuer gemeinsam mit "Asterix bei den Briten", das Beste, was dem Autorenduo gelungen ist. Die Truppe, die sich als Legionäre nach Afrika einschifft, ist ein multinationales Häuflein köstlichster Einzelgänger. Sowohl der Ägypter, der grundsätzlich in Bildsprache "redet", als auch der Übersetzer, der Grieche, der Belgier, der Gote und der Engländer sind urkomisch und sorgen für zahlreiche Lacher. Anspielungen im Dutzend sind in diesem Album vereint und machen es in punkto Hintersinn zum besten Comic dieser Serie. Ausführlich nachzulesen sind Inhalt und Bewertung hier.

Die Frage, die sich bei der vorliegenden Ausgabe stellt, ist eine andere. Lohnt der Kauf dieses Albums als Mundartvariante? Ist das schwäbische Idiom eine Bereicherung, findet die "Übersetzung" Zustimmung?

Keine Frage, der Wortwitz der deutschen Vorlage wird übertroffen. Schwäbische Besonderheiten, köstliche Einfälle des Übersetzers gibt es zuhauf. Immer wieder kann man laut auflachen ob der gelungen Adaptation an dieses Völkchen, diese besonders eigentümliche Sprechweise - zumindest für Nicht-Schwaben. Ob dieses Album auch im Schwabenland Anklang findet, entzieht sich meiner Kenntnis. Einem Nicht-Kenner des Schwäbischen kann dieses Album jedenfalls uneingeschränkt empfohlen werden. Es ist lustig, komisch, manchmal sehr irritierend und - Gott sein Dank - auch verständlich. Nicht zuletzt dank der Liste wichtiger Ausdrücke, die dem Text vorangestellt wird.

"Asterix bei de Legionär" ist eines der besten Mundart-Alben und toppt sogar die hochdeutsche Vorlage - wenn man nicht dem Schwäbischen feindlich gesonnen ist.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Oktober 1997 | ISBN: 9783770404773 | Originaltitel: Asterix als Legionär | Preis: 10 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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