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 Im Schatten von Notre-Dame

Autoren: Jörg Kastner
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Um die Kathedrale Notre-Dame de Paris gibt es eine Menge Geschichten, aber vor allem die um den Glöckner Quasimodo und den Domherrn Frollo. Jörg Kastner - Autor einiger Historienromane, die oft ein kräftiges phantastisches Element beinhalten - hat sich der Geschichte nicht nur angenommen, sondern noch einige berühmte Persönlichkeiten hinzugefügt.

Armand Sauveur ist ein junger Kopist, der gerne kräftig auf Gutenberg flucht, weil der seinen Berufszweig annähernd ausgelöscht hat. Nachdem er in seiner Heimatstadt ein paar amouröse Probleme geschaffen hat, muss er nach Paris, und nachdem er kein Geld mehr hat, liegt er nahezu in der Gosse. Dort wird er von einer unheimlichen Gestalt gefunden, dem Geistermönch, der ihm ein bisschen Geld zusteckt und ihn zu Domherr Frollo schickt, dem Archidiakon von Notre-Dame.
Auf unruhigem Weg gerät Armand dann auch wirklich in die Dienste des strengen Geistlichen. Vor Quasimodo, dem missgebildeten Glöckner, hat Armand ein bisschen Angst, und bald auch viel Mitleid. Aber dann gerät er in eine Mordserie, in unheimliche Begegnungen, begegnet illustren Persönlichkeiten wie Francois Villon und Leonardo da Vinci. Ein Konflikt uralter Kulte eskaliert und ein wichtiges Artefakt wird gesucht.

Jörg Kastner hat schon oft an der Grenze der Logik herumgeschrieben, aber hier wird es richtig hart. Der Ich-Erzähler und Held wird von einem Schlamassel in den nächsten geschubst, selber entscheiden darf er nichts, und dann ist die Geschichte auch noch dermaßen esoterisch und an den Haaren herbeigezogen, dass man oft nicht so wirklich weiterlesen möchte.
Eigentlich ist Kastner ein guter Erzähler, aber hier passt nichts zusammen. Über siebenhundert Seiten verquaste Geschichtsmarmelade, die so unmotivierte Charaktere enthält, dass es immer zwischen unverständlich und langweilig wechselt. Wer so viel schreibt, wie Jörg Kastner das tut, dem darf auch mal so richtig in die Exkremente fassen, und das ist hier leider passiert.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juni 2007 | ISBN: 9783426636916 | Preis: 9,95 Euro | 713 Seiten | Sprache: Deutsch

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