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 Nimmermehr

Erzählungen

Autoren: Christoph Marzi
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


"Lycidas", "Lilith" und "Lumen" - diese drei Romane, die sich zur Trilogie um die Uralte Metropole zusammensetzen, waren es, die Christoph Marzi innerhalb kurzer Zeit zu einer anerkannten Größe der deutschen Fantastik werden ließen. Nun veröffentlichte der im Saarland lebende Autor ein Buch mit dem Titel "Nimmermehr", das verschiedene Erzählungen aus seiner Feder in sich vereint.

Von der jungen "Scarlet" ist da die Rede, die nach langen Jahren des Unwissens endlich mehr über ihren Vater herausfindet, von der "Lügenhaften Liebe der Lady Lynx", von einer albtraumhaften "Nachtfahrt", von "Wolfsgesang" und einem Rotkäppchen, das gar nicht so wehrlos ist, wie das Märchen weißmachen möchte, von "Rauchzeichen" und einer skrupellosen Organisation, von "Marten" und seinem Kampf gegen das Ungeheuer eines Kaufhauses, von den zweifelhaften Geschehnissen in "Cheapanooka’s Creek", von "Nimmermehr" und dem Geheimnis um Burg Karfunkelstein und von sieben weiteren abenteuerlichen, schaurigen, erotischen oder tragischen Ereignissen ...

Schon ein Blick ins Inhaltsverzeichnis verrät, dass "Nimmermehr" nicht nur neue Geschichten aus der Feder von Christoph Marzi für seinen Leser bereithält, sondern auch Erzählungen, die der Autor bereits zuvor in Magazinen, Zeitschriften oder auch nur auf seiner Homepage veröffentlicht hat. Störend ist dieser Umstand jedoch keinesfalls, hält man mit "Nimmermehr" auf diese Weise doch ein schönes Kompendium in Händen, das Christoph Marzis Kurzgeschichten und Erzählungen in einem Buch vereint. Doch schon nach der Lektüre einiger der in "Nimmermehr" enthaltenen Geschichten wird klar, dass die Kurzwerke des Autors mit der Qualität seiner umfangreichen Bücher "Lycidas", "Lilith" und "Lumen" nicht mithalten können. Obwohl sich die Geschichten abwechslungsreich gestalten, fehlen hier größtenteils Komplexität, Einfallsreichtum, Raffinesse und nicht selten eine Aussage oder Moral, die der jeweiligen Erzählung überhaupt erst einen Sinn verleiht. Stattdessen erweisen sich viele der in "Nimmermehr" enthaltenen Geschichten als durchschnittliche Lesekost, die zwar kurzweilig Spaß macht, aber auch schnell wieder vergessen ist. Natürlich gibt es auch in diesem Fall einige Ausnahmen, die den Kauf von "Nimmermehr" lohnen. Neben "Vardoulacha", einer Erzählung, die der Autor gerne in "Lilith" untergebracht hätte und die das Leben von Kaiserin Elisabeth von Österreich etwas anders berichtet, als man es in Geschichtsbüchern nachlesen kann, fällt besonders die titelgebende Erzählung "Nimmermehr" positiv ins Gewicht. Hier lässt Christoph Marzi in gewohnter Weise seiner Fantasie freien Lauf und entführt seinen Leser in ein schnelllebiges, spannendes, aufregendes und kurzweiliges Abenteuer, das sich überaus flüssig liest und mit 115 Seiten einen erfreulich großen Teil des rund 400-seitigen Bandes ausmacht.
Erfreulich ist ebenfalls das Vorwort von Christoph Marzi, in dem er über jede der Kurzgeschichten ein paar Worte verliert und Hintergründe sowie mitunter auch Intentionen zur Entstehung der Erzählungen schildert.

Fazit:
"Nimmermehr" enthält einige wenige wirklich gelungene Erzählungen, bewegt sich aber ansonsten auf einem eher durchschnittlichen Niveau. Spaß beim Lesen hat man aber trotzdem.

Valentino Dunkenberger



Taschenbuch | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 9783453532755 | Preis: 9,95 Euro | 399 Seiten | Sprache: Deutsch

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