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 Die 100 besten Filme aller Zeiten ... und die DVDs, die Sie haben müssen


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Zahllose Filme kommen Jahr für Jahr in die Kinos, die meisten davon sind schon ein halbes Jahr später auf DVD zu erwerben. Anders sieht es bei den älteren Klassikern aus, die längst nicht alle im Handel erhältlich sind. Frank Schnelle und Andreas Thiemann haben es sich nun zur Aufgabe gemacht, aus all den sehenswerten Filmen die einhundert besten auszusuchen und Empfehlungen für die besten DVD-Versionen dieser Filme auszusprechen. Nachzulesen ist das Ganze in "Die 100 besten Filme aller Zeiten … und die DVDs, die Sie haben müssen", erschienen im Bertz + Fischer Verlag.

Nach dem üblichen Inhaltsverzeichnis gibt es ein kurzes Vorwort, in dem die beiden Autoren den Sinn dieses Buches erläutern - denn Bestenlisten gibt es viele - und Erklärungen für den späteren Aufbau der Beiträge geben.
Es folgt eine chronologisch sortierte Listung der einhundert ausgewählten Filme. Die Empfehlungen beginnen mit D. W. Griffiths Stummfilm "Intoleranz" von 1916. Es geht weiter über die ewigen Klassiker "Panzerkreuzer Potemkin" von Eisenstein aus dem Jahr 1925, Fritz Langs "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" von 1931, natürlich "Citizen Kane" 1941, "Zwölf Uhr mittags" von Fred Zinnemann und Hitchcocks "Vertigo" 1958. Ob "Die Reifeprüfung" oder "Uhrwerk Orange", "Einer flog übers Kuckucksnest" oder "Alien", ob "Terminator" oder "Der Herr der Ringe", der die Auswahl übrigens abschließt: Die Autoren haben nahezu jedes Genre abgedeckt und die wichtigsten Filme, die man in so gut wie jeder solchen Aufzählung findet, vorgestellt. Jedem Film ist eine Seite gewidmet, der Aufbau ist jeweils der gleiche: Die Jahreszahl der Veröffentlichung bietet am oberen Seitenrand eine zeitliche Einordnung, es folgen der Titel des Films und eine kurze Inhaltsangabe samt einiger Kriterien, warum dieser Film sich von anderen abhebt und seinen Platz in der Liste gefunden hat. Ein bis zwei Bilder zeigen Filmszenen dazu, ein abgesetztes Kästchen hält Informationen über die im Handel erhältlichen DVDs bereit. Zuletzt schließen die üblichen Credits, in denen sich Originaltitel, Regisseur, Darsteller und so weiter finden, die Seite ab.
Nachdem die Filme vorgestellt wurden, erleichtern Listen am Ende des Buches die Suche nach einem bestimmten Film. So gibt es ein Ranking der Top 100, eine Liste mit chronologischer Reihenfolge, eine weitere sortiert nach deutschen Titeln sowie nach Originaltiteln. Außerdem gibt es eine Top-100-Liste von Regisseuren, in denen jedoch nicht nur die Erschaffer der einhundert vorgestellten Filme zu finden sind. Als Grundlage hierfür wurde eine wesentlich längere Filmliste herangezogen. Zuletzt geben die Autoren die Quellen an, auf die sie sich bei ihren Recherchen gestützt haben, und bieten so gleichzeitig einige Tipps zum Weiterlesen an.

Inhaltlich ist Schnelle und Thiemann eine recht vollständige Liste gelungen, die nur wenige Wünsche offen lässt. Das Problem einer solchen Top 100 ist stets dasselbe, denn nie kann eine solche Liste auch wirklich alle Filme einbinden, die es verdient hätten. Subjektivität spielt da eine große Rolle.
Die ganz wichtigen Namen des Films, die viele Regisseure und deren Filme beeinflusst haben, sind neben nicht ganz so wichtigen und heute auch nicht mehr so bekannten Namen zu finden. So kommt unter dem Strich eine gute Mischung aus klangvollen Filmtiteln und Wieder- und Neuentdeckungen für den Leser heraus. Die Texte sind prägnant und nicht zu überbordend und vermitteln die Besonderheiten des jeweiligen Films meist treffend. Hin und wieder findet sich ein kleiner Spoiler, der hätte vermieden werden können, jedoch hält sich das Verraten von Filmenden und ähnlichem in erfreulichen Grenzen.
Was ein wenig enttäuscht, ist der Platz, der den DVDs zu den Filmen eingeräumt wird. Neben der Tatsache, dass einer der vorgestellten Filme nicht einmal auf DVD erhältlich ist - verzeihlich, beim Thema des Buches aber unpassend - sind die Informationen in ein kleines Kästchen gepresst und auf wenige Details beschränkt. Weder DVD-Cover noch ausführliche Differenzierungen zwischen verschiedenen Versionen werden vorgestellt. Extras werden nur genannt, technische Informationen werden ebenfalls nur kurz abgehandelt. Da hätte wirklich mehr drin sein müssen.

Gerade die Aussicht auf eine Vorstellung toller Filme mitsamt erhältlichen DVDs reizt zum Kauf dieses Buches. Schade nur, dass den DVDs so wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Der einzige Unterschied zu anderen Bestenlisten dieser Art ist damit verspielt worden - schade, denn der Ansatz war vielversprechend.

Tina Klinkner



Softcover | Erschienen: 01. Juli 2007 | ISBN: 9783865051806 | Preis: 7,90 Euro | 128 Seiten | Sprache: Deutsch

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