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 Sanctum

Autoren: Markus Heitz
Regisseure: Hardy Meiser
Sprecher: Johannes Steck
Verlag: Lagato Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Rom, 2004:
Der Werwolfjäger Eric von Kastell befindet sich auf der Spur der Werwolf-Welpen und setzt alles daran seine Freundin Lena, die entführt wurde, wiederzufinden. Dabei gerät er an den Orden der Schwestern vom Blut Christie. Diese jagen ebenfalls die Bestien und sind einer Sekte auf der Spur, welche die Wandelwesen als Götter verehren. Eric soll nun für den Geheimbund arbeiten und die Werwölfe töten. Zu diesem Zweck entführten sie Lena, die mittlerweile ebenfalls den Keim der Bestie in sich trägt. Doch auch in den Reihen der Kirche gibt es immer noch Angehörige der Jesuiten, welche die Wandelwesen für ihre Zwecke missbrauchen wollen ...

Rom, 1767:
Der Wildhüter Jean Chastel hat sich auf den Weg nach Rom gemacht, um den flüchtigen Comte de Morangies zu finden, um ihn von seinem Fluch zu erlösen.
Unabhängig davon ist auch Gregoria in die heilige Stadt gereist, um den Papst von den Machenschaften des verbrecherischen Legatus Francesco zu unterrichten. Bald schon muss sie feststellen, dass auch der Papst unter dem Einfluss der Jesuiten steht, welche die Werwölfe dazu nutzen wollen, um die immer ungläubiger werdende Bevölkerung wieder auf den richtigen Pfad zu lenken und damit ihre Macht zu festigen.
Da bekommt die ehemalige Äbtissin unerwartete Unterstützung von einem Bischof, der den Jesuitenorden zerschlagen will. Er fordert Gregoria auf die Vorsteherin eines Ordens zu werden, welcher als Ziel die Vernichtung der Jesuiten und die Heilung der Werwölfe hat. Zu diesem Zweck benötigen sie die heilige Substanz "Sanctum", welche Gregoria bereits einmal das Leben rettete, als sie in den Flammen ihres Klosters umkommen sollte. Das "Sanctum" soll das konzentrierte Blut des Heilands sein und verleiht den Menschen, die es zu sich nehmen, übermenschliche Kräfte und enormes Regenerationsvermögen. Um gegen die Wandelwesen angehen zu können, soll Jean junge Frauen zu Kämpferinnen ausbilden, die sich Seraphim nennen.
Zur selben Zeit taucht in Rom eine neue Bestie auf. Ein schwarzer Panther erscheint in der Nacht und tötet Verbrecher und Gesindel. Das Wandelwesen scheint ein Gegner des Comtes zu sein und so lässt sich Jean Chastel auf einen Verhängnisvollen Pakt mit dem Panther ein, um seinen Todfeind zu stellen ?

Auch die Umsetzung von Markus Heitz? zweitem Werwolf-Thriller lässt sich hören. Die Story wird schnörkellos ohne Musik und Effekte von Johannes Steck gelesen. Dadurch, dass der Hörer keinerlei Ablenkungen unterliegt, muss der Vorleser sein ganzes Können aufbieten, um den Konsumenten bei der Stange zu halten. Mit dem Schauspieler Steck hat das Label einen wunderbaren Interpreten gefunden, der für diesen Stoff wie geschaffen ist. Die dunkle, ausdrucksstarke Stimme Stecks schafft es die düstere Atmosphäre perfekt zu gestalten. Man ist hautnah dabei, wenn Eric von Kastell in klirrender Winterkälte gegen einen Eisbären kämpft oder wenn Jean Chastel die Werwölfe in den engen Gassen Roms verfolgt.
Darüber hinaus passt der Mime sein Sprechtempo der jeweiligen Situation ideal an und erzeugt damit eine ganz eigene Dramatik. Zudem vermeidet es der Sprecher den Frauenrollen gekünstelt ein hohes Organ zu verleihen und sie dadurch ins Lächerliche zu ziehen. Dafür erhält jeder Charakter einen eigenen Klang und ein persönliches Sprechtempo. Hochachtung muss dem Mimen vor allem für seine Sprachgewandtheit gezollt werden. So spricht Johannes Steck auch hervorragend italienische Passagen, auch wenn sein deutscher Akzent unverkennbar ist.

Das Buch wurde nur unwesentlich gekürzt, ohne wichtige Abschnitte auszulassen. "Sanctum" ist ein Actionfeuerwerk à la "Blade" und bietet darüber hinaus auch einen spannenden historischen Handlungsstrang, in welchem der Autor geschichtliche Fakten originell eingeflochten hat. Die Charaktere sind natürlich und wirken allenfalls im Fall von Eric von Kastell ein wenig überzogen und zu perfekt. Doch gerade die Intrigen, Verfolgungsjagden und Kämpfe im Rom des 18. Jahrhunderts sind es wert dieses Hörbuch zu genießen.

Die sechs CDs befinden sich in einer stabilen Box, die sich leider im Mittelteil, wo der dritte und vierte Silberling stecken, als zu stabil erweist. Wie so oft in den Mehrfachboxen ist es äußerst schwierig die mittleren CDs ohne Schäden herauszunehmen.
Das Booklet bietet leider nur ein unvollständiges Verzeichnis der erhältlichen Hörbücher des Labels. Bedauerlicherweise erhält man weder Informationen über den Autor, noch über den ersten Teil der zweibändigen Werwolf-Saga.

Fazit: Lebhaft vorgetragenes Werwolf-Action-Spektakel mit einem hervorragenden Johannes Steck als Sprecher. Für die lesenfaulen Zeitgenossen oder Vielfahrer könnte es keine bessere Umsetzung geben. Wer allerdings auf Inszenierungen und musikalische Untermalung steht, wird enttäuscht sein. Auch das Booklet bietet außer Werbung nichts Wissenswertes.
Ein großer Action-Horror-Roman, brillant gelesen von einem erstklassigen Sprecher.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 1. März 2007 | Laufzeit: 506 Minuten | Preis: 21,90 Euro

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