Vorgefertigte Unterrichtseinheiten gibt es in großer Zahl. Die vorliegende behandelt das Thema "Zoo". Die Serie, in der diese Unterrichtseinheit erschienen ist, nennt sich "Storyline praktisch" und verweist auf ein besonderes, ein innovatives Unterrichtskonzept.
Inhaltlich teilt sich der Band in drei Teile. Im ersten werden methodische Hinweise zur Arbeit mit der Storyline-Methode gegeben, im zweiten Teil der Verlauf der Unterrichtseinheit dargestellt und im dritten Teil Kopiervorlagen an die Hand gegeben. Dabei werden zentrale Aspekte des Sachthemas in einzelnen Unterrichtsstunden angegangen, insgesamt dreizehn Stunden an der Zahl.
Da sich das Thema an dem orientiert, was in jedem Grundschul-Rahmenlehrplan steht, also auch schon tausendmal aufbereitet wurde, muss man sich fragen, was an dieser Unterrichtseinheit neu ist. Die Antwort ist beeindruckend einfach: nichts. - Damit soll nicht gesagt werden, dass das Heft schlecht ist. Im Gegenteil: es wirkt sehr durchdacht, ist handlungs- und problemorientiert, zielgerichtet, fächerübergreifend, also alles, was einen guten Unterricht ausmacht. Wer eine Einheit zum Thema Zoo braucht, ist hier gut, nicht aber ausführlich bedient.
Nur das Konzept dahinter ist eben alter Wein in neuen Schläuchen. Das beginnt mit dem Begriff der "Storyline", die eine Geschichte verspricht, mit Anfang, Mittelteil und Ende. Davon ist nichts zu finden. Stattdessen wird - durchaus fundiert - ein handlungsorientiertes Lernen an einem Begriffs-/Handlungsfeld vorgeschlagen, wie man es bei den anarchistischen Pädagogen des 19. Jahrhunderts finden kann, Tolstoi zum Beispiel, oder bei den freudomarxistischen Pädagogen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, etwa Bernfeld.
Insofern man solche Begriffe wie "innovativ" durchstreicht und durch "bewährt" ersetzt, kann man dieses Heft sehr empfehlen.