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 Bibliothek des Grauens, Band 6: Historische Serienmörder, Band I

Menschliche Ungeheuer vom späten Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts


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Preis - Leistungs - Verhältnis
Serienmörder sind interessant und jeder Fall wird von der Öffentlichkeit, auch angesichts einer nicht zu knappen Berichterstattung, gebannt verfolgt. Doch der Serienmord ist keine Erfindung der heutigen Zeit - auch früher schon gab es Serienmörder. Einige von ihnen stellt Michael Kirchschlager in "Historische Serienmörder", dem sechsten Band der Bibliothek des Grauens vor.

Das Werk beginnt mit einem kurzen Aufsatz von Stephan Harbort, "Serienmörder: Mensch und »Monster«". Darin beschreibt er, was Menschen dazu treiben kann, nicht nur einen Mensche zu ermorden, sondern viele. Dieser Einblick in einen solchen Geist ist interessant, aber auch beklemmend, denn oft lebten diese Mörder unerkannt ein scheinbar ganz normales Leben.

Danach berichtet Kirchschlager über die verschiedensten Serienmörder, die in der Geschichte vorkamen. Dabei ging er chronologisch vor, damit der Leser die Möglichkeit hat, die Taten im Kontext der aktuellen sozialen und kulturellen Ereignisse zu sehen.

Den Anfang macht die Bean-Family, eine schottische Familie, deren Treiben wohl eher ins Reich der Legenden fallen. Den ersten "echten" Serienmörder findet man dann 1440 in Frankreich: Gilles de Rais. Von dort begibt sich der Leser auf eine Reise, die ihn nach Deutschland, Ungarn, Russland, Österreich und abermals Schottland führt. Insgesamt zwanzig Serienmörder finden hier ihre Erwähnung.

Die einzelnen Berichte sind mit vielen Anmerkungen versehen, die zum einen auf Quellen verweisen, zum anderen hilfreiche Erklärungen liefern. Durch viele Zitate erhalten die Texte einen besonderen Touch: Oft wird darin erkenntlich, wie entsetzt die Menschen dieser Zeit von den Taten waren.

Nach den historischen Serienmörder findet der Leser dann noch einen Text über einen modernen: Mark Benecke berichtet von Luis Alfredo Garavito, ein kolumbianischer Pädophiler, von dem man vermutet, dass er über dreihundert Jungen umgebracht hat, nachdem er sich an ihnen vergangen hatte.

Am Ende des Buches stehen die Anmerkungen und das Quellen- und Literaturverzeichnis.

Wie alle Bücher aus dem Hause Kirchschlager, ist auch dieser Band sehr schön aufgemacht und enthält auch das gewohnte Lesebändchen, das Lesezeichen überflüssig macht. Zudem finden sich auch zahlreiche Illustrationen, die manchmal die beschriebenen Übeltäter zeigen oder auch wie man ebenjene hinrichtete. Und da ging es beileibe nicht zimperlich zu.

Wer sich für historische Verbrecher interessiert, dem wird dieser Band gefallen. Kirchschlager hat einige bemerkenswerte Fälle zusammengetragen und es gelingt ihm, die Missetaten immer unterhaltend zu schildern. Manche der Beschreibungen gehen sehr ins Detail - für Zartbesaitete ist dieses Buch eher nichts.

Doch Liebhaber des Obskuren und Historischen, werden an diesem Band ihre helle Freude haben.

Sabine Hunsicker



Hardcover | Erschienen: 1. Oktober 2007 | ISBN: 9783934277137 | Preis: 22 Euro | 260 Seiten | Sprache: Deutsch

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