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 Die Zwölf Königreiche

Der Schatten des Mondes - Das Meer der Schatten

Autoren: Fuyumi Ono
Illustratoren: Akihiro Yamada
Übersetzer: Heike Boudalfa, Kimiko Nakayama-Ziegler
Verlag: Tokyopop

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die junge Yoko ist eine ruhige, zurückhaltende Schülerin, die stets das tut, was man ihr sagt, dabei bleibt sie immer folgsam und freundlich. Das einzig Auffallende an ihr sind ihre roten Haare, die völlig untypisch für eine Japanerin sind. Eines Tages aber dringt ein fremder junger Mann in Yokos Schule ein und fordert sie auf mitzukommen. Natürlich weigert sich das verwirrte Mädchen - doch als sie die Monster erkennt, die dem jungen Fremden auf den Fersen sind, überlegt sie es sich anders. Denn genau diese Monster hat sie auch in ihren Alpträumen gesehen, die sie seit einer Weile plagen! Wie seltsam ist der Schülerin zumute, als der Fremde ihr ein Schwert in die Hand drückt, das sie sogar zu führen weiß, nachdem ein Dämon in sie gedrungen ist.
Nach einer wilden Verfolgungsjagd landet Yoko an dem Strand eines fremden Landes. Die Einwohner nehmen sie gefangen, denn sie ist eine Kaikyaku, eine Fremde. Doch sie kann fliehen, nicht zuletzt dank des Dämons in ihrem Inneren, der ihr hilft, die Waffe zu handhaben. Jetzt aber muss sich Yoko ganz allein durch eine völlig fremde Welt schlagen, denn der junge Fremde taucht nicht wieder auf. Was soll sie nur tun? Wie kann sie wieder nach Hause kommen? Und wird sie jemanden finden, der ihr hilft?

Knapp 393 Seiten ist die Geschichte um "Die Zwölf Königreiche" lang, hinzu kommen weitere Seiten mit Glossar und Karten. Grundsätzlich würde die Fantasiewelt, die Autorin Fuyumi Ono kreiert, auch viel Spielraum für spannende Abenteuer bieten; davon ist auf den ersten dreihundert Seiten aber kaum etwas zu lesen. Yokos Reise durch das Land ist durchzogen von Kämpfen gegen böse Kreaturen, von Begegnungen mit mal mehr, mal weniger freundlichen Einwohnern der Zwölf Königreiche und von Heimweh, das das Mädchen plagt. Aber jeder Kampf, jeder neue Charakter wird unmotiviert eingeführt; selbst die Situation, als Yoko eine schwere Verletzung einstecken muss, bleibt ohne Spannung. Zu langatmig und ereignislos sind all diese kleinen Episoden. Dabei geben die Zwölf Königreiche eine interessante Kulisse für Abenteuer ab, wachsen doch beispielsweise neue Lebewesen nicht im Bauch ihrer Mutter, sondern als Frucht an Bäumen heran, bis sie von ihren Eltern gepflückt werden, oder leben so viele unheimliche Kreaturen im Land.
Zudem sorgen viele Wiederholungen vor allem in den Dialogen für Langeweile. So jammert Yoko stets, dass sie nach Hause möchte - nach einhundert Seiten weiß der Leser dies zur Genüge. Da hätte einiges gestrafft werden können und müssen, um die Geschichte peppiger zu gestalten. Selbst für Leser, die jünger als dreizehn Jahre sind - das ist die Altersempfehlung auf der Buchrückseite -, wird die eine oder andere Seite also nicht besonders aufregend zu lesen sein. Allzu jungen Lesern ist der Roman aber nicht zu empfehlen, da es einige blutige Szenen in den Kämpfen gibt.
Zumindest optisch macht das Buch einiges wett: Akihiro Yamada steuerte mehrere Zeichnungen bei, die im Roman verteilt sind. Diese sind toll anzusehen und stellen einzelne Szenen des Geschehens dar.

Schade - in diesem Roman kommt die fantastische Welt der "Zwölf Königreiche" nur mäßig zum Vorschein. Da es noch andere Abenteuer von Yoko in dieser fremden Welt gibt, bleibt nur zu hoffen, dass die folgenden Romane mehr Pep und spannende Szenen anbieten.

Tina Klinkner



Hardcover | Erschienen: 01. August 2007 | ISBN: 9783867191913 | Originaltitel: Tsuki no Kage, Kage no Umi | Preis: 19,90 Euro | 416 Seiten | Sprache: Deutsch

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